Beiträge von Noctara

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    ich frage mich auch, ob er einfach nur "bockt" um auszuprobieren wie weit er mich dazukriegt sich durchzusetzen.

    Warum sollte er das tun? was hat er davon?
    Hunde sind eigentlich gerne in Bewegung... wenn nicht, dann gibt es einen Grund. Entweder haben sie Schmerzen, ihr Kreislauf macht nicht mehr so gut mit, ihnen ist etwas unheimlich oder, oder, oder...
    Aber aus Bockigkeit wird kein Hund einfach stehen bleiben, das hat IMMER einen Grund.


    aus der ferne wird man das schlecht beurteilen können, evtl machst du mal ein Video?

    oder nutzt doch einfach den Klicker... dann kannst du klicken, ohne schon eine Belohnung in der Hand zu halten und hast ein kurzes Zeitfenster zwischen richtigem Verhalten und Belohnung rauskramen.
    Aber so wie ich das lese, ist das nicht das Problem.


    Dani86: wo ist denn das Problem, dass er nach der Belohnung meint, fertig zu sein? Ich finde, deinen Hund clever ;) Meiner Meinung nach wird auch am Ende der Übungseinheit belohnt, das hat der Hund gut begriffen... Kommando -> Hund führt es gut aus -> Belohnung -> hund hat die Übung erfolgreich beendet
    Wenn du möchtest, dass der Hund trotzdem weiter mitarbeitet, dann solltest du das Kommando nach der Belohnung nochmal sagen und wieder hochwertig belohnen, was dir gefällt. Wenn dein Hund merkt, dass danach doch noch was Positives von dir kommt und er somit noch was abstauben kann, dann wird er beim nächsten Mal mit mehr Motivation dabei sein und evtl sogar von sich aus nach mehr verlangen. (vorrausgesetzt das signal wurde über positive Verstärkung aufgebaut)

    Zitat

    Noctara:
    Was sind denn Ankersignal, Markersignsl und Handtouch? (Bin noch Anfänger...)


    Anker und Umorientierungssignal sind Bestandteil unseres Rückrufs... da gibts hier im Forum auch irgendwo nen Thread dazu: doppelter Rückruf.
    Ein Markersignal ist sowas wie ein Klicker. Seinen Namen habe ich anfangs als Marker aufgebaut: also Name- Belohnung... Name-Belohnung... bis er sich auf den Namen umgedreht hat.
    und der Handtouch ist, wenn der Hund meine Hand mit der Schnauze berührt. Brauchte ich, um ihn aus schwierigen Begegnungen herauszuholen oder um ihn umzulenken.

    Unsere wichtigsten Kommandos draußen (beim neuen Hund, der seit Februar hier ist) sind der Rückruf(Umorientierung und Ankersignal) und ein Handtouch.
    Den Namen als Aufmerksamkeitssignal und Markersignale habe ich auch gleich von anfang an konditioniert, genauso wie das Entspannungssignal.


    In der Wohnung wurde als erstes "auf die Decke" (und dort bleiben und zur Ruhe kommen) geübt.


    weiter sind wir momentan noch nicht. Ein sporadisches Sitz, Platz und Bleib üben wir. Mir war aber anfangs wichtig, dass ich ihm erstmal mitteilen kann, was ich gut finde und dass er entspannen lernt. Die Grundkommandos kommen sowieso irgendwann im Training.

    Für mich liest es sich so, als wäre euer Hund tatsächlich verunsichert gewesen auf das Verhalten des blinden Hundes hin.
    Hunde kennen 3 Konfliktlösungsstrategien: fight, flight und flirt.
    Wahrscheinlich war die "Spielaufforderung" eine Strategie nach dem flirt-Prinzip. Euer Hund hat den Kasper gemacht, um zu zeigen, er tut nix... das klappte nicht, also hielt strategie 2 her (fight)
    Der Blinde wusste aber nicht, dass er vllt gerade "fixiert", da er ja nix sehen kann und konnte somit auch nicht die Mimik und Körpersprache eures Rüden richtig deuten und dementsprechend reagieren.


    Meiner Meinung nach völlig unbedenklich... auch ein Drohschnappen ist ein völlig soziales Verhalten und andere Hunde verstehen normalerweise, was es bedeutet: "bis hierhin und nicht weiter"
    Eigentlich wäre der Besitzer des blinden Hundes hier in der Pflicht gewesen, den eigenen Hund zu schützen, wenn ihnen doch schon bekannt ist, dass andere Hunde oft verunsichert auf den eigenen reagieren.

    Zitat


    man kann ab jetzt aber natürlich auch immer clicken, wenn der Hund einem droht - so bringt man positive Emotion in die ganze Sache.



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    Kein Grund, ironisch zu werden, denn du hast vollkommen Recht damit.
    Denn wenn der Hund droht, hat er einen Grund: er sagt: Geh weg, du nervst! oder hau ab, meine Ressource! Wenns in so einer unangenehmen Situation für den Hund etwas total Tolles passiert, dann hat der Hund bald keinen Grund mehr, seinen Menschen auf Abstand zu halten, denn der Mensch verheißt ja etwas Gutes. Verhalten hat ja immer einen Zweck, mal von der ganzen Konditionierungsgeschichte abgesehen...

    Naijira hat das wichtigste eigentlich schon gesagt zum DRR. Sitz kannst du bei herankommen verlangen (wenn es positiv aufgebaut wurde), musst du aber nicht. Sitz oder ein Target o.ä. nach dem Zurückkommen kann aber helfen, dass der Hund lernt, erst bei dir einzuchecken, bevor die Belohnung erfolgt... gehört aber eigentlich nciht zum Rückruf dazu.
    Beim doppelten Rückruf hast du ein Umorientierungssignal, welches die Aufmerksamkeit auf dich lenkt - und einen Anker, welcher bedeutet: Hund rennt zu seinem Menschen. Bei der UO reicht es auch, wenn der Hund nur ein Ohr dreht oder seinen Kopf wendet-wichtig: er schenkt dir Aufmerksamkeit. Den UO-Pfiff kannst du also immer dann aufladen, wenn du seine volle Aufmerksamkeit haben willst bzw brauchst (zB als Start für eine Trainingseinheit, die dem Hund Spass macht) Meist kommt der Hund auf das UO-Signal schon automatisch zu dir, wenn nicht, dann kannst du ihn mit dem Anker heran"angeln"
    Beide Signale musst du in den verschiedensten Situationen mit steigender Ablenkung abrufen, damit er sie generalisieren kann.
    Aber lies dir am besten den Thread durch, das wichtigste steht da eigtl schon.


    Ich finde es gut, dass du selbst sagst, dass ihr an der Impulskontrolle arbeiten müsst(=das ist eine endliche Ressource) und dass dein Hund dich nicht ärgern möchte mit seinem Verhalten. Für ihn bot die Umwelt einfach eine viel größere Motivationsbefriedigung. Diese Motivationsräume musst du erkennen und nutzen lernen.

    Hier ist ein ganzer Thread zum doppelten Rückruf... geniale Sache, wenn mans ordentlich aufbaut:
    https://www.dogforum.de/der-do…6830.html?hilit=doppelter rückruf


    wenn er rankommen wollte, aber sich nciht so recht traute, dann hat er wohl tatsächlich versucht, dich zu beschwichtigen. Er merkte, dass grad die Kacke am dampfen ist - konnte das wohl aber nciht so recht mit seinem Verhalten in Verbindung bringen bzw. wusste er nicht, wie er sich stattdessen verhalten sollte.
    Warum er das auf dem Feld gemacht hat? Keine Ahnung, dazu müsste man dabei gewesen sein und wissen, ob es nciht doch ein Spielversuch war... evtl hat er was gesehen, das ihn verunsichert hat? Irgendwas, wo er sich drin wälzen wollte, aber weiß: das gibt Ärger? andere Hunde? ein Geruch? das kann man aus Erzählungen nicht genau sagen.