Beiträge von Noctara

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    Noctara, den Podenco zu sehen wie er ist, mit seinen Eigenschaften und Eigenarten hat nichts mit "Rassebrille" zu tun. Podencos kann man nunmal nur bedingt mit anderen Hunden vergleichen.

    hm.... doch... finde ich schon. Denn auch Podencos haben Motivationen und Lernen am Erfolg, so wie andere Hunde auch... zwei Vorraussetzungen, die man nutzen kann um ein Verhalten zu modifizieren.

    Setzt doch nicht die Rassebrille auf! Auch Podencos sind in erster Linie Hunde und trainierbar.
    Ich übe mit meiner Huskydame momentan auch Lauern und Schleichen am Wild... Huskys sind ja auch nicht gerade für ihre Jagdhundeeigenschaften bekannt ;)
    Und ich sehe, dass sie mich sehr wohl respektiert und auch gewillt ist, mit mir zusammenzuarbeiten, wenn was für sie bei rausspringt. Aber die Impulskontrolle ist eben endlich und nicht jedes Verhalten, was ich von ihr verlange, macht für sie auch Sinn. Entweder gestalte ich also das Training so, dass es auch für den Hund sinnvoll ist, mitzuarbeiten ... oder ich kämpfe ständig gegen seine Motivation an und habe dann immer das Risiko, dass er sich doch mal selbst belohnt für unerwünschtes Verhalten...
    Denn sobald ich einmal nicht schaffe, unerwünschtes Verhalten zu sanktionieren, wirkt die ausbleibende Strafe verstärkend... variable Verstärkung= der Hund wird das unerwünschte Verhalten häufiger zeigen...


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    Die arbeitenden Jagdhunde müssen sich doch aber auch im Griff haben.. Sogar während sie jagen.

    Wäre jedenfalls wünschenswert... wie sieht es aber in der Realität wirklich aus? Der Vorteil bei der Jagd: Man kann den Hund wunderbar mit Jagdverhalten belohnen für erwünschtes Verhalten... wenn Nichtjäger darauf zurückgreifen, fällt das unter Wilderei.

    Ich finde es ganz kompliziert, einem Hund beizubringen, "etwas sein zu lassen" Wie bringt man ein Nicht-Verhalten bei? Das geht meiner Meinung nach einfach nicht... Hunde verhalten sich immer irgendwie.


    Vielleicht lernt der Hund durch eine negative Konsequenz, dass der eine Keks da auf dem Boden doof ist, vielleicht lernt er, dass einem Ball im Park hinterherhetzen unangenehm ist... vielleicht lernt er auch, dass er Kitty Morle von drei Blocks weiter nciht jagen sollte, weil das eine unangenehme Konsequenz nach sich zieht... aber lernt er wirklich, wie er sich in Situation X verhalten soll? Welches Verhalten wird denn gestraft? Das Hinterherhetzen? das hinschauen? das Bewegen? Vielleicht auch das Schnüffeln oder Blinzeln? Vielleicht hat er aber auch grad das Ohr zu seinem Menschen gedreht? Vielleicht wollte er grad abdrehen, weil er das Prozedere schon kennt und wird dafür gestraft?


    Ich finde es besser, wenn man dem Hund sagt, wie er sich stattdessen verhalten soll... man möchte ein Abbruchsignal, weil der Hund jagt? gut, warum bringt man ihm nicht bei, stehenzubleiben oder zu schleichen?
    Man will nicht, dass der Hund was frisst, was auf dem Boden liegt? Dann könnte der Hund es doch alternativ bringen oder wieder ausspucken.


    Ich hab selbst ne Jagdrakete. Mein Abbruchsignal ist ein Stop - Umgebungs scannen und beschleichen. Und notfalls hab ich noch den doppelten Rückruf. Da ich aber weiß, dass es wirklich jagdmotivierten Hunden sehr schwer fällt, den Blick abzuwenden oder sich gar von der Beute zu entfernen, versuche ich meinen Hund mit Alternativverhalten festzutackern und kann sie dann aus der Situation abholen.

    Naja, Schwein ist ja eher ein hochwertiges Nahrungsmittel für den menschlichen Verzehr (ich meine mich zu erinnern, dass es sogar die mit Abstand am häufigsten verzehrte Fleischsorte in D ist) und kommt deshalb lieber auf den menschlichen Teller und nicht in den Hundenapf...
    Was wird denn in den meisten Hundefuttern verwendet? Geflügel insbes. Huhn...
    Für den menschlichen Verzehr gibt es aber extra Masthühner, sogenannte Broiler. was passiert also mit den Millionen von Legehennen, wenn sie mal ausgedient haben? Sie enden als Suppenhuhn, im Hühnerklein oder auch im Hundefutter. Andere Sorten sind einfach billiger als Schwein.

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    Absolut positiv fand ich auch, das ich das Gefühl hatte, man würde sich zumindest mit der Thematik beschäftigen.

    Das möchte ich doch hoffen, wenns schon vom Institut für Tierernährung von der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig entwickelt wurde ;)


    Wir werden auch mal eine Probe bestellen... Mal sehen, was meine Mäkler davon halten

    Natürlich kannst du die normale Leine nehmen. Wir nutzen die Schleppleine nur für Situationen, in denen später auch mal Freilauf angedacht ist. Wir haben außerdem ein Anlein- und ein Ableinsignal (also wenn zur Schleppleine gewechselt wird), das ich auch gebe, wenn die Leine ganz abgemacht wird.


    Die Schleppleine dient bei mir nur und ausschließlich zur Sicherung und zur eigenen Sicherheit!!! Das heißt, es wird nciht an der Leine gezogen, geruckt und auch kein Kommando mit ihr durchgesetzt. Sie ist nur dran, um zu verhindern, dass der Hund unerwünschtes Verhalten zeigen kann. Wenn der Hund nicht reagiert, dann muss ich mir Gedanken machen, was ich falsch gemacht habe im Aufbau meines Signals - denn später hab ich die Leine ja auch nicht mehr.


    Wen du einen 10 Meter Radius haben möchtest, dann kannst du durchaus eine 15Meter-Leine nehmen. Vielleicht markierst du die letzten 5 Meter mit einem Knoten oder Bändchen und hast noch 5 Meter Spielraum, um zu reagieren, wenn der Hund doch mal den angedachten Radius überschreitet.
    wenn ich an der Schleppleine arbeite, dann ist mein Ziel, dass der Hund NIE, wirklich NIE das Ende der Leine erreicht, deshalb rufe ich schon vorher zurück, gebe ein Leinenendesignal(das natürlich vorher aufgebaut werden muss) oder markere jede Aufmerksamkeit und jedes freiwillige Stehenbleiben(bei Vorausläufern) oder Mitkommen (bei Hinterherhängern).


    Zum Rückruf: den würde ich auch systematisch aufbauen. Erst mit keiner Ablenkung üben und dann die Ablenkung stückchenweise steigern... und während das SIgnal noch nicht gefestigt ist, rufe ich nie in Situationen, in denen der Hund nicht auf das Signal hören kann (weil Ablenkung zu stark o.ä.) Dann greife ich lieber erstmal auf Managementmaßnahmen zurück.

    MarionP: das klingt für mich eher wie ein Locken und du hast zudem die Gefahr, dass der Click irgendwann zum Frustrationssignal wird, wenn du öfters Leerclickst. Und das eigentliche Problem: nämlich dass der Hund unaufmerksam wird, wenn die Belohnung erfolgte, hast du damit ja auch noch nicht gelöst.
    Warum zögerst du nicht einfach den Click raus oder probierst es mit einem tertiären Verstärker vor dem Click?

    Das erste Mal hab ich es von einer vertrauenswürdigen Trainerin gehört...
    Im deutschen ist die Variante als Beschwichtigungssignal sehr verbreitet. auf einigen englischsprachigen Internetseiten wird es aber zunehmend als "inner conflict" beschrieben
    zB http://www.caninenannyservices…rstandingDogBehavior.html
    ich kann sie ja mal fragen, ob sie ne bessere Quelle dafür kennt, finde den Link jetzt nciht so pralle


    Mir erschien jedenfalls der innere Konflikt viel logischer, weil ich meine Hunde auch noch nie in einer Konfliktsituation untereinander gähnen sehen habe. Dafür aber oft in solchen inneren Konfliktsituationen: beim Training; vorm Sofa; bevor es Futter gibt, Kommando "Bleib" etc.

    Gähnen ist kein Beschwichtigungssignal... zumindest nicht so, wie von Rugaas beschrieben.
    Es kann zwar beschwichtigend auf andere Hunde wirken, aber das wird vielmehr ein Effekt davon sein, dass Hund beim Gähnen automatisch den Blick abwendet (bzw. Augen schließt)
    Gähnen wird also nciht bewusst eigesetzt, um andere zu beschwichtigen.
    Vielmehr ist es (neben dem Müdigkeitsgähnen) ein autonomes Stressignal: es sagt lediglich, dass der Hund gerade einen innerlichen Konflikt durchlebt.


    Ein Beispiel: Meine Hündin steht vor dem Sofa(auf dem ich liege) und gähnt: Wahrscheinlich ist sie sich nicht sicher, ob sie einfach hochspringen soll oder warten soll, bis ich sie aufs Sofa bitte.
    ...auch Langeweile ist ein innerlicher konflikt: "mach ich was, oder bleib ich liegen?"


    Also: die Dosis macht das Gift. wenn der Hund häufig am Gähnen ist, sollte man sich schon fragen, ob ein Stressor vorhanden ist, den man beseitigen kann (v.a. beim Training)