Beiträge von Noctara

    und das heisst - wenn der Hund nicht ins Platz geht, nachhelfen?

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    Das heisst, deine Hunde zischen nie soweit ab, dass sie ausserhalb des Bereiches sind, in dem du was werfen kannst?
    Kommt das bei euch nicht vor, dass die Hunde ausserhalb deines direkten Einflussbereichs sind?


    Oder ist immer die Schleppleine dran?

    Schleppleine nutzen wir eigtl so gut wie garnicht mehr. Entweder sind die Hunde aufmerksam oder die kurze Leine kommt dran. Die Schleppleine verändert ja nicht nur das Körpergefühl der Hunde, sondern ich bin auch nicht so authentisch, weil es ne gestellte Situation ist und mein Kopf das auch weiß ;)
    an der SL lasse ich mitunter schonmal Verhalten zu, was ich ohne abbrechen würde... deshalb hab ich die eingestaubt für eher unaufmerksame Momente. Außerdem ist SL bei mehr als einem Hund total unpraktisch.


    meine Hunde lasse ich idR nicht weit weg, weil unser Spaziergebiet das einfach nicht zulässt. Zu viel Wild und zu viele angeleinte Hunde.
    manchmal sind die Hunde auch aus meinem Einwirkungsbereich... aber nur dort, wo alle etwas entspannter sind mit Hunden und nicht viel passieren kann.

    Absicherung läuft bei uns auch ähnlich... wenn kurze Leine dran ist, dann mittels Leinenimpuls. Auf Entfernung ziehe ich aber nicht an der Leine, sondern bedrohe ebenfalls mittels Körpersprache und/oder Stimme oder im Zweifel landet auch mal was neben den Hunden.


    Aber mir gehts ähnlich wie flying-paws... auch meine Hunde dürfen nicht runter vom Weg, was schonmal einiges leichter macht.
    Wir haben auch mal ne Zeit lang Barrieretraining gemacht (sprich den Geländeübergang gemarkert und belohnt) Aber es hat erst richtig Klick gemacht bei den Tierchen, als ich die Grenze Weg-Wald mit einem (ebenfalls aversiv abgesicherten) Platzsignal kommentiert habe und dann an Ort und Stelle abgeholt habe und ein paar Meter an der Leine oder im Fuß weitergeführt und dann eine neue Chance gegeben habe. Aber das ging erstaunlicherweise doch recht schnell, wenn man auch ganz schön aufmerksam sein muss.


    Wenn die Hunde zweimal abzischen wollten, dann gibts idR eine kleine Auszeit an der Leine, damit sie wieder etwas runterkommen können... aller 5 sekunden rufen - dafür hab ich keinen Nerv.


    Was das auf dem Weg bleiben angeht, hilft uns auch das Bikejöring. Die Hunde rennen auch aufm Weg weiter, wenn da ne Kopflänge vor ihnen ein Reh über den Weg rennt (genau das hatten wir heute gehabt, sehr aufregend :p )
    hier noch ein älteres Video mit etwas weiterer Entfernung:

    den superrückruf hatten wir auch mal in Benutzung. fand ich nur ungünstig, wenn man den vllt mehr als einmal am Tag braucht. der wurde dann zum doppelten Rückruf umgemodelt, aber wirklich begeistert bin ich trotzdem nicht mehr. diese rein auf positiver Verstärkung basierenden Signale könneen eben wie vorher schon diskutiert wurde zu schönen (oder eher nervigen) Fehlverknüpfungen führen, wenn man ihn oft anwendet, wenn der Hund grad unerwünschtes Verhalten zeigt. Das ist momentan eher der Notanker, wenn das Kind doch schon in den Brunnen gefallen ist...


    ich finde aber: ein Guter Rückruf bricht den Hund sofort ab, der braucht dann nicht erst ne Minute, ehe er wieder beim Menschen ankommt. Rein positiv hat das bei uns nicht geklappt.


    Seit letztem Jahr üben wir einen völlig neuen Pfiff - positiv aufgebaut und aversiv abgesichert - bisher haben die Hunde noch nicht die Möglicheit gehabt, nicht erfolgreich zu reagieren. angefangen haben wir mit pfiff und dem vorsitzen des Hundes... das pfeifen heißt also: "setz dich vor mich!" - nicht etwa nur: "komm zurück."
    Dann haben wir die Entfernung etwas gesteigert und momentan üben wir es in kritischen Situationen. Bei nicht sofortiger Reaktion gibts nen Leinenimpuls, bis die Hunde reagieren.


    Bin gespannt, ob das besser funktioniert in Situationen, wo die Hunde vorher noch gezögert haben, aber noch ansprechbar waren.
    Bisher siehts gut aus

    Ich schreibe mal, was mein Eindruck ist...


    Erstmal würde ich meinen, du kannst froh sein, dass dein Hund lieber bellt anstatt richtig einzugreifen. Ihre Tendenzen gehen meiner Ansicht nach eher dahin, dass sie zurechtweisen möchte und ich denke, man kann froh sein, dass sie nicht ihre Zähne einsetzt dabei (laut einem Vorgängerkommentar könnte das rassetypisch sein? Ich würde es jedenfalls nciht herausfordern wollen)- Sie weist den anderen Hund zurecht, weil der sich zu schnell bewegt - ob man das als hüten bezeichnen kann, keine Ahnung. Dafür kenne ich mich mit Hütis zu wenig aus....
    Aber der andere Hund ist meiner Meinung nach nicht im Fokus ihrer Aufmerksamkeit, sie weist in erster Linie auch dich ganz klar zurecht und pöbelt dich an.


    Ob es jetzt daran liegt, dass ihr das Spiel zu langweilig ist, mag ich bezweifeln.
    Für mich sieht das nicht aus, als hätte sie irgendein Spiel im Sinn - im gegenteil, das ist Stress pur für den Hund, wenn er ständig aufpasssen und kontrolieren muss. Die Szene, wo du ihr sagst, sie solle den Ball bringen, würde ich so interpretieren: Dein Hund sagt dir da, dass es IHR Ball ist und du nicht darüber zu verfügen hast. Bringen? Nein! Sie entscheidet(!), ob und wann sie ihn bringt und da du ihr ne Ansage machst, wirst du auch erstmal angepöbelt und zurechtgewiesen. Ich hätte auch gesagt, dass sie garantiert mit dem Ball davongelaufen wäre, wenn du noch einen Schritt mehr in ihre Nähe gegangen wärst. Auch in der Interaktion mit dem anderen Hund bellt sie dich an, erstmal nicht den anderen Hund. Der andere Hund ist ihr egal, solange er sich nicht zu schnell bewegt.


    Auch beim Tricksen macht SIE Korrekturen dir gegenüber - sie stubst dir in den Po, versucht dich zum schnelleren Laufen zu bewegen (Hüteverhalten? Keine Ahnung, aber in meinen Augen auf jeden Fall ziemlich frech)


    Was ich sehe, ist ein Hund, der DICH unter Kontrolle behalten will, der hat ständig den Blick auf dich gerichtet, wenn er bellt. der zweite Hund ist da eher nebensächlich oder wird maximal noch als störend empfunden bei ihrer Aufgabe.


    Was würde ich tun?
    Dem Hund durch klare Rituale und konsequent eingehaltener Regeln erstmal vermitteln, dass sein Mensch auch allein klar kommt und keiner FÜhrung durch den Hund bedarf...


    Kann dein Hund alleine bleiben oder zerstört sie Dinge in der Wohnung? Folgt sie dir überall nach? Wenn das ebenfalls ne Baustelle ist - was ich stark vermute - dann würde ich wahrscheinlich in der Wohnung anfangen und mit dem Hund trainieren, dass er mir nciht mehr überall hin folgt und dass der Hund auch mal entspannt akzeptiert, wenn sein Mensch sich in einem anderen Raum ist, als der Hund.
    Und solche Treffen, wo man nur auf einer Stelle steht, würde ich auch eher sein lassen, sondern lieber mal ein Ründchen gehen, sodass die Hunde sich mit Hundedingen beschäftigen können: allem voran: "Zeitung lesen"

    Was vielleicht ein Problem sein könnte für das zusammenleben, das man den Standart zwar liest, aber falsch interpretiert. Und so die "untypischen" Rassevertreter zustande kommen :???

    finde ich einen wichtigen Punkt. Bei der Beurteilung ob ein Hund dem rassetypischen Wesen entspricht, spielt mit Sicherheit auch eine Rolle,was der Besitzer des Hundes gerne hätte.
    Um da eine relativ objektive Beurteilung zu bekommen, müsste der Hund über einen längeren Zeitraum von jmd beurteilt werden, der schon viele Rassevertreter erlebt hat. Und auch da spielt bei der Beurteilung sicher auch die Einstellung des Beurteilenden eine Rolle.

    ich glaube, es kommt auf das festgelegte Zuchtziel an. Geht es nur darum, dass der Hund mit seiner Optik in der Standart passt oder wird auch eine Arbeitsprüfung verlangt (bzw Arbeitet der Züchter selber mit seinen Hunden?)
    Bei der Auswahl nach Optik bleiben natürlich mit der Zeit Wesensmerkmale auf der Strecke und dann schlagen Vertreter der Rasse schonmal "aus der Art".
    Gerade bei den Nordischen, insbesondere dem sibirian Husky, sieht man ganz oft, dass die typischen Ausstellungshunde, die V1 gewertet sind, nicht unbedingt besser für die Arbeit geeignet sind als andere Hunderassen. Wenn man sich die reinrassigen Sibirier auf den Rennen ansieht:die haben nur wenig mit den "Disneyhuskys" optisch gemeinsam. Der Laie erkennt diese Hunde auf der Straße definitiv nicht. Aber sie sind leistungstechnisch der Showlinie um Längen voraus.


    ich beobachte momentan die Entwicklung von so einem Showhuskyjunghund. Der dürfte nächstes jahr alt genug sein,um arbeiten zu dürfen. Der Besitzer möchte auch Touren fahren.
    ich bezweifle bisher aber anhand des super gechillten Charakters und des geringen Interesses an der Umwelt, dass dieser Hund genug Eigenantrieb für die Arbeit entwickelt. Der Hund ist super für Familie und Stadt geeignet, aber ob der arbeiten kann, wird sich noch herausstellen.

    Aber es hat doch ohnehin kaum jemand die Möglichkeit, seinem Hund ein derart abgeschottetes Aufwachsen/Leben im Paradies zu ermöglichen, oder? Die Umgebung, der zwangsläufige Frust eines Hundelebens, manchmal regent es auch noch ...
    Eine andere Frage finde ich allerdings, ob der jeweilige Hundehalter in der Ausbildung der Hunde mit aversiven Reizen arbeiten möchte. Eine andere Frage ist dann natürlich wie und ob man das schafft und wie sich aversive Reize nun definieren.

    für mich stellt sich die Frage,ob Hunde tatsächlich einen Zugewinn dadurch haben, wenn der Mensch versucht, aversive Reize in seinem Erziehungskonzept zu vermeiden... obwohl der natürliche weg des Lernens eben einen sehr hohen Anteil an Aversivreizen bietet.
    das, was dragonwog über die Resilenz schreibt, ist da eben nicht außer Acht zu lassen, denn der Umgang mit diesen nicht so schönen dingen und Zwängen des Lebens muss eben auch erst erlernt werden.

    ...vor allem kommt es aber auf kognitive Prozesse an, die bei Tieren jedoch noch weitestgehend ein wenig erforschtes Gebiet sind.


    Die Sensibilität lasse ich jetzt mal außen vor. ... dass für einen sensiblen Hund eine milde strafe anders definiert ist als für einen selbstsicheren, das setze ich jetzt einfach mal voraus.