@Elzbeth: ich denke, es gibt für alles eine Zeit.
In jeder Lebensphase haben Hunde (und auch wir Menschen) unterschiedliche Privilegien und Prioritäten...
Der aufwachsende Welpe soll die Welt kennenlernen. Das durfte ich bei meinen Hunden leider nicht erleben, weil die schon erwachsen zu mir kamen.
Danach folgt irgendwann die Erziehung: die beinhaltet Reibungspunkte und Baustellen an denen man intensiv arbeitet.
Im Idealfall stellen sich durch die Vorerfahrungen irgendwann Erfolge ein und der Hund hat hoffentlich eine lange Zeit, in der er relativ entspannt durchs Leben gehen kann, weil er als Junghund mit den wichtigsten Dingen in Kontakt kam und durch die Erziehung den Umgang mit diesen alltäglichen Dingen gelernt hat. Es läuft dann einfach. Je länger es einfach läuft, umso schöner für alle Beteiligten.
Mir kann keiner erzählen, dass es schön wäre - weder für Mensch noch Hund, ein Leben lang an Baustellen herumzubasteln.
Dass irgendwann auch mal eine Zeit der Krankheit und des Abschiednehmens kommen wird, in denen sich die Privilegien des Hundes und die Prioritäten des Menschen in Bezug auf den Hund ändern, wird kaum vermeidbar sein.
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Ich bin - so wie du mir geraten hast @Elzbeth - tatsächlich froh, dass meine Hunde mit 6-7 Jahren momentan in der Blüte ihres Lebens stehen und die Erziehung zu einem Großteil abgeschlossen ist. Die Hunde haben auch jetzt noch Macken (welche durchaus auch als unerzogen gelten können, wenn man andere Ansprüche hat als ich) und ich genieße es sehr, dass wir uns mehr auf die schönen Dinge des Lebens konzentrieren können, statt permanent gedanklich um die offenen Baustellen zu kreisen.
ja - wenn meine Hunde sich in der Blüte ihres Lebens auch für 20x Platz begeistern können, dann freue ich mich... so wie du dich freust, dass dein Hund auch beim 20. mal zu 100% abrufbar ist beim Ritt durch den wildreichen Wald. 
Ich schrieb nie, dass jeder Hund sowas können muss, sondern dass jeder gesunde selbstständige Hund es theoretisch kann, wenn er und der Mensch es wollen.
Ob das nun sinnvoll ist, liegt im Auge des Betrachters und dass es schon am WOLLEN scheitert, konnte man hier im Thread schon eindrücklich verfolgen. Da braucht man garnicht über das KÖNNEN diskutieren. und noch weniger über das MÜSSEN.
Das ist doch okay - aber man soll doch nicht den vermeintlichen Sturkopf oder die angebliche Klugheit, die den eigenen Hund zu was besserem macht, vorschieben, wenn man es selbst auch garnicht versuchen möchte. da kann doch der Hund nix für, dass er am Ende zB als eigenwilliger Nordischer gilt, nur weil ich selbst ihn gern so sehen will... um... ja um was? ...vllt um mich rauszureden und aus der Verantwortung zu nehmen?
Ja, ein Hund muss nicht 20xPlatz können, selbst wenn er es könnte. Deshalb haben Viele hier doch die Unterscheidung Sport (zb IPO, OBE etc.) zu Alltag gebracht. nicht jeder will gleich im Hundesport aktiv sein.
Wenn der Hund aber Spass an Zusammenarbeit hat, mach ich auch Sachen mit ihm, die ich für absolut sinnfrei halte... lustigerweise scheinen meine Hunde das genauso in Bezug auf mich zu sehen
und dennoch büßen die dabei nix von ihrer eigenen Weltanschauung, Selbstständigkeit oder Cleverness ein, weil sie Freude an Kooperation mit ihrem Menschen zeigen.
Das Einzige, was mir am Herzen liegt, ist, dass Leute mit "eher selbstständigen" Hunden nicht unterschätzen sollten zu wieviel Kooperation selbst diese angeblich "unkooperativen Hunde" fähig sind.
es gibt keine 100%ige Sicherheit, gerade nicht bei diesen Hunden... Aber man sieht, dass diese Hunde trotz ihrer eigenen Weltanschauung durchaus kooperieren wollen, wenn die Beziehung zu ihrem Menschen passt. Dass sie es manchmal dann aber trotzdem nicht tun, ist ne andere Geschichte und hat dann auch nix damit zu tun, dass die ihren Menschen nicht ernst nehmen. da hat der Hund dann womöglich seine Prioritäten anders gesteckt 
Trotz allem - um auf deinen Schwarzen Kranken zurückzukommen - freue ich mich auch schon auf die Zeit, in der ich auf die guten Tage zurückblicken kann und neue Baustellen und gesundheitliche Gebrechen akzeptieren muss. Alte Tiere haben eine besondere Ausstrahlung und besondere Privilegien. Schön ist, wenn man später sich daran zurückerinnern kann, was der Hund damals für alberne Sachen mit einem durchlebt hat. Und schön ist es dann auch zu wissen, dass er sich seinen Ruhestand und seine Privilegien durchaus verdient hat.
und wenn er dann immernoch Spass an 20x Platz oder Rückruf hat, umso schöner... wenn nicht, dann eben nicht.
sorry für den Roman...