Sehr schön! Die Fotografin, deren Workshop ich in Schottland besuchte, hat dieselbe Ausrüstung. Allerdings macht sie damit hauptsächlich Landschaftsfotografie. Das 24-120mm f/4 steht noch auf meiner Will-ich-haben-Liste; allerdings muss sich mein Konto immer noch vom letzten Urlaub erholen.
"up a tree" - daran werde ich bestimmt denken, wenn ich wieder nach "up Portree" fahren werde!
Donnerstag, 10. Oktober 2024
Heute habe ich vor, rauf nach Trotternish zu fahren. Auf der Liste der möglichen Fotolocations stehen der Bridal Veil Wasserfall, The Storr, Bearreaig Bay oder Quiraing. Als ich beim Frühstücken aus dem Fenster blicke, sehe ich Schnee auf den Gipfeln der Cuillins. Ich komme ins Grübeln. Storr im Schnee oder Wasserfälle mit schneebedeckten Gipfeln? Vielleicht beides?
Letztlich entscheide ich mich für dieselbe Tour wie gestern. Das Auto bleibt stehen, und ich gehe wieder den Allt Dearg Mòr entlang, dieses Mal bis rauf zum Pass, und fotografiere Wasserfälle. Das Licht ist klasse, und wieder einmal ist außer mir niemand unterwegs. Oben auf der Passhöhe angekommen denke ich kurz darüber nach, runter zu den Fairy Pools zu gehen. Zeit dafür habe ich allemal. Aber dann denke ich, dass mir der Trubel dort zu viel wird. Will ich den breiten, neu angelegten Weg denn wirklich sehen? Nein, eigentlich nicht. Ich mache eine lange Pause im Sonnenschein und drehe dann um.
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Später am Abend piepst meine Aurora-App: Viel Aktivität in Schottland! Ich schnappe die Kamera und gehe vor die Tür. Hm, dichte Wolkendecke, kein Stern zu sehen. Ich lege die Kamera auf das Brückengeländer und mache auf gut Glück eine Langzeitaufnahme vom Himmel, aber es ist wirklich nichts zu sehen. Die Wolken sind zu dicht. Eine Stunde später gibt es ein paar kleine Wolkenlücken, und da sehe ich tatsächlich mit bloßem Auge ein wenig Polarlicht. Und beim dritten Versuch, wieder eine Stunde später, stehe ich im Regen. Ok, das war wohl nichts. Schade.
Am nächsten Morgen packe ich nach dem Frühstück meine Sachen ins Auto und fahre los. Nächstes Ziel: Sligachan, Isle of Skye. Dort habe ich mich für 3 Nächte einquartiert, habe also genügend Zeit, um die vielen kleinen Wasserfälle in der Nähe des Hotels zu fotografieren und noch so einiges (dachte ich zumindest).
Unterwegs halte ich ein paarmal an und genieße die Aussicht im Nieselregen und bei starkem Wind. So ein Unterschied zum Tag davor!
In Sligachan angekommen, checke ich ein und ziehe dann mit Fotorucksack auf dem Rücken und Wanderstiefeln an den Füßen los. Dort wo ich fotografieren will ist es immer sumpfig.
In der Nähe des Hotels, bei der "Old Bridge" halten mehrere Tourbusse, so dass um diese Tageszeit einiges los ist. Weiter oben am Allt Dearg Mòr (das ist der Bach mit den vielen kleinen Wasserfällen) habe ich meine Ruhe. Eine Gruppe Fotografen hält sich an einem der Wasserfälle auf, also gehe ich zum nächsten. Dort halte ich ein Schwätzchen mit zwei Wanderern, und baue dann mein Stativ auf.
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Fotografieren ist ein wenig schwierig dort am frühen Nachmittag - Gegenlicht und Wasserfälle passen nicht gut zusammen. Das bedeutet "BLH" (Bracket Like Hell), also Belichtungsreihen und hoffen, dass was brauchbares dabei rauskommt.
Zurück im Hotel bemerke ich das Schild an der Rezeption, das besagt, dass es derzeit kein WIFI gibt. Beim letzten Sturm hat es irgendwas vom Dach geweht, und ein Handwerker kommt erst in zwei Wochen, vorher hatte niemand einen Termin frei. Ok, dann Internet nur mobil übers Handy, ist auch ok. Das Notebook lasse ich eingepackt und hole mir aus dem Bücherschrank ein Buch.
Am nächsten Morgen bin ich früh beim Frühstück und gehe direkt danach los, wieder am Allt Dearg Mòr entlang. Ich will den Morgen nutzen, um die Wasserfälle ohne Gegenlicht und "BLH" zu fotografieren. Die dunklen Wolken sorgen für eine schöne Stimmung.
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Ich bin ein paar Stunden unterwegs, stehe aber die meiste Zeit nur herum und beobachte, wie sich Wolken und Licht verändern. Viele Fotos gibt es nicht. Am frühen Nachmittag fahre ich nach Portree, trinke einen Kaffee und mache einen schönen Spaziergang im Sonnenschein auf dem Scorrybreac Circuit. Warum ich an so einem schönen Tag auf diesem schönen Spazierweg niemandem begegne außer zwei Hundehaltern, verstehe ich nicht. Aber ich bin froh darüber; es gibt dort Sitzbänke mit Aussicht und schöne Pausenfelsen.
Nach dem Frühstück brechen wir in Reiff auf. Nach einer Woche Zwangsvergesellschaftung in der Gruppe freue ich mich auf die Aussicht, wieder alleine zu wohnen und alleine zu wandern. Die Workshopteilnehmer waren zwar alle lieb und nett, aber ich brauche mehr Abstand zu meinen Mitmenschen.
Auf dem Supermarktparkplatz meiner Wahl in Inverness steige ich aus, räume mein Gepäck aus dem Kofferraum, dann gibt es eine kurze Abschiedsrunde, und ich bin wieder auf mich gestellt. Ja! Ich unterdrücke den Drang, auf dem Parkplatz ein Freudentänzchen zu machen (schlimm mit mir, oder? ) und laufe zum Bahnhof. Dort stelle ich mein Gepäck in ein Schließfach und bummele ein wenig durch den Ort. Die restliche Zeit bis zur Übernahme meines Autos sitze ich in einem Café und plane schon mal die nächsten Tage.
Als es Zeit ist, hole ich mein Gepäck und fahre mit dem Bus raus zum Flughafen, wo ich mein Auto übernehme. Ich hatte einen Kleinwagen gebucht und bekomme einen Cupra. Nun denn, die Rakete und ich freunden uns schnell an.
Nicht auf dem direkten Weg, sondern auf Umwegen und entlang schönerer Straßen als auf der A82 zwischen Inverness und Fort William fahre ich nach Fort William, wo ich ein paar Kleinigkeiten einkaufe. Dann geht die Fahrt weiter durchs Glen Coe bis zu meinem gebuchten Hotel. Außer Abendessen unternehme ich heute nichts mehr.
Am nächsten Morgen gehe ich gleich nach dem Frühstück raus zu dem kleinen Wasserfall, den ich bis vor kurzem für "The Cauldron" hielt. (Anmerkung: Gestern erst fand ich heraus, dass es näher am Hotel noch einen Wasserfall gibt, der tatsächlich der Cauldron ist). Schön ist er trotzdem, und da er in keinem Fotoratgeber steht, habe ich ihn für mich alleine. Ok, nicht ganz alleine, die Midges sind auch noch da. Ich habe weder ein Repellent noch ein Netz noch Handschuhe dabei, und die kleinen Biester bekommen ihr Frühstück.
Buachaille Etive Mòr mit Wolken, die sich langsam verziehen:
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Zurück am Hotel, ruhe ich mich ein wenig aus, sortiere mein Gepäck, und fahre am Nachmittag nochmal los in Richtung Glencoe. Die Clachaig Falls stehen auf dem Programm:
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Nach dem Abendessen packe ich den Koffer, denn am nächsten Morgen geht die Reise weiter. Mehr als zwei Nächte in diesem Hotel zu dieser Jahreszeit würden mein Budget sprengen.
Man merkt, daß du bei den letzten 3 Fotos keinen besonderen Bezug zu dem Ort hattest.
Sie sind technisch absolut in Ordnung- aber "du" fehlst
Ja, das stimmt. Ich war halt da und habe ein wenig fotografiert. Mich hat der Ort nicht angesprochen. Die Aussichten der Küste entlang waren ok, aber das war es dann auch schon. Nochmal muss ich dort nicht hin.
Am letzten Tag des Workshops ist irgendwie die Luft raus. Ich habe das Gefühl, dass wir alle übersättigt sind - nicht nur mit dem genial guten Essen, sondern auch mit Eindrücken.
Wir fahren vormittags nochmal nach Achnahaird, also zu dem Strand, an dem wir zu Beginn des Workshops den Sonnenaufgang fotografierten. Dieses Mal nehmen wir uns den Strand von der anderen Seite vor. Das ist eher ein Labyrinth aus Wasser, Gras, Sand und Steinen. Interessant irgendwie, auf eine ruhige Art und Weise. Kein großes Drama, sondern viele Details.
Ein Straßenabschnitt zwischen Reiff und Achnahaird:
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Zuletzt geht es in ein kleines Pub, in dem wir die Woche ausklingen lassen.
Das Abendessen ist heute ein wenig früher als sonst, damit unser Koch die Chance hat, die Küche wieder aufzuräumen und seine mitgebrachten Utensilien einzupacken.
Samstags geht es dann gleich nach dem Frühstück los. Für die anderen Teilnehmer endet die Tour am Flughafen in Edinburgh, für mich auf meinen Wunsch hin bereits in Inverness.
Dort übernehme ich nachmittags meinen Mietwagen und gehe dann zum entspannten Teil des Urlaubs über.
Heute ist vormittags Regen angesagt. Wir nutzen die Zeit für einen Theorieteil zum Thema Landschaftsfotografie und für eine Bildbesprechung. Für die Anfänger in der Gruppe hätte diese Theorie früher kommen können, aber Annette nutzte das gute Wetter lieber für Aktivitäten draußen und gab ihr Wissen sozusagen in der Praxis weiter. Ich finde es total interessant, wie unterschiedlich sechs Personen ein und dasselbe Motiv fotografieren können.
Am späten Vormittag geht es dann wieder raus. Das erste Ziel ist das Knockan Crag National Nature Reserve. Dort gibt es nicht nur geologisch interessante Felsen und jede Menge Informationen dazu, sondern auch eine Picknickbank, eine Toilette, und jede Menge tolle Aussichten. Bevor wir loslaufen, futtern wir uns erst einmal durch das Mittagessen.
Dann geht es bergauf, immer weiter bergauf, bis wir zu einem Aussichtspunkt kommen.
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Auf dem Weg zurück kommen wir an zahlreichen Infotafeln vorbei, die einen Teil der Erdgeschichte erklären.
Dann geht die Fahrt weiter nach Elphin. Ich bin schon so oft durch diesen kleinen Ort durchgefahren, wollte schon immer am "Elphin Tea Room" anhalten (der hatte immer das "closed" Schild draußen), aber dieses Fotomotiv ist mir noch nie aufgefallen:
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Ich glaube, da muss ich nochmal hin, vielleicht bei Schnee auf den Bergen oder so.
Und zuletzt halten wir beim Ardvreck Castle an. Diese Ruine liegt idyllisch und fotogen am Loch Assynt und ist für mich immer einen Ausflug wert. Egal ob bei strahlendem Sonnenschein oder im dichten Nieselregen - dort wird es mir nicht langweilig. Heute sorgen die Wolken für ein wenig Drama am Himmel.
Gibt es einen besonderen Grund, warum Schottland für dich "DER Ort" ist?
Schwer zu sagen. Ich war anno 1985 zum ersten Mal dort, mit Rucksack, Jugendherbergsausweis und "Travel Pass", mit dem Büchlein "Getting around the Highlands an Islands" und dem SYHA-Herbergsführer. Ein Studienkollege hatte gemeint, dass es mir dort gefallen könne... Recht hatte er! Auf einem Wanderweg oberhalb von Crianlarich saß ich nach der ersten Woche auf einem Felsen und machte Pause und irgendwie machte es "klick". Die Stille, die Weite - irgendetwas hat mich dazu gebracht, wieder und wieder dorthin zu fahren. Erst alleine, dann mit Mann (den ich erst vom Vollpension-Mittelmeer-Badeurlauber umerziehen musste ) dann mit Familie, und jetzt wieder alleine. Zwischen 2009 und 2019 kamen zahlreiche mehrtägige Touren mit Zelt und Rucksack dazu, und jetzt, im Jahr nach meinem Unfall, bin ich noch auf der Suche nach "dem" richtigen Urlaub für mich. Geführte Gruppenreisen werden es wohl nicht werden...
Es geht wieder früh los heute, sogar noch früher als am zweiten Tag. Ein Sonnenaufgang an einer mir bereits bekannten Location steht auf dem Programm. Dieses Mal fotografieren wir nicht in den Sonnenaufgang hinein, sondern in die Gegenrichtung.
Auf der Fahrt döst noch jeder vor sich hin, aber nach Ankunft auf dem Parkplatz kommt Leben in die Gruppe. Wir gehen ein Stückchen an der Straße entlang, bis eine Trampelspur zeigt, dass es hier hinunter zum See geht. Der See, Loch Cùl Dromannan, liegt tiefer als die Straße und ist an einem ruhigen Tag wie heute spiegelglatt. Ich ignoriere die kalten Finger und richte mich an meinem ersten Standplatz häuslich ein. Im Lauf der nächsten Stunde (oder so) wechseln wir häufig mal durch; die Plätze direkt am Ufer bieten durch die dichte Vegetation meist nur für eine einzige Person Platz.
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Zurück am Parkplatz bibbern wir alle vor uns hin. Es geht den anderen Teilnehmern so wie mir: Während ich mich auf Motiv, Einstellungen, Stativ usw. konzentriere, bemerke ich nichts von kalten Händen, Müdigkeit oder so, aber danach bin ich so richtig platt. Aber es gibt ja nach der Rückkehr gleich Frühstück.
Nach dem Frühstück geht es wieder auf Tour. Geplant ist ein weiterer See, zu dem man, so sagt Annette, mehr als einen Kilometer weglos durch sumpfiges Gelände gehen muss. Umpf. Aber ich habe Glück: Es gibt für das große Auto nur zwei Parkmöglichkeiten, und beide sind belegt. Ha! Annette hat einen Plan B und hält bei einem netten kleinen Birkenwäldchen. Das sieht im Herbstlaub schön aus, aber mich reißt es nicht vom Hocker.
Dann geht es in Richtung Küste. Wir halten an einem Strand, an dem viele schön rund geschliffene Steine liegen. Ich finde dabei ein paar interessante Formen: Ein Brot, ein Herz, und einen Stein der das "Lächeln" im Logo eines großen Internethändlers zeigt.
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Der nächste Stopp ist das Stoer Lighthouse. Schöne Klippen, ein schöner Leuchtturm, aber irgendwie macht es bei mir nicht "klick". Ich finde keinen Bezug zu dieser Location und mache nur ein paar Bilder, weil ich halt da bin.
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Das Picknick-Mittagessen auf den Klippen hat dagegen was. Sonnenschein, gute Aussicht, leckeres Essen - das macht Spaß.
Letzter Stopp für heute ist der Clashnessie-Wasserfall. Um dorthin zu gelangen, muss man auf stepping stones durch einen ziemlich breiten Bach gehen. Es kostet mich wieder Überwindung, aber dann bin ich drüben. Auf dem Weg zum Wasserfall bekommen wir die Anweisung, den anderen Fotografen nicht im Bild zu stehen und unseren Standort sorgfältig zu wählen. Fünf halten sich dran, eine nicht. Sie marschiert weit nach vorne und steht mit ihrer roten Jacke mitten im Bild. Sie baut in aller Ruhe ihr Stativ auf und richtet sich dort ein. Proteste meinerseits werden mit "Such dir doch einen anderen Platz" abgebügelt. Nein, so macht ein Workshop keinen Spaß. Irgendwann hat sie ihre Bilder im Kasten und verzieht sich an den Rand des Wegs. Dann kann ich auch ohne Teleobjektiv Bilder machen.
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Außen Abendessen steht für heute nichts mehr auf dem Programm. Da es inzwischen gut bewölkt ist, gehe ich später nicht nochmal raus um die Sterne abzulichten, sondern ins Bett um Schäfchen zu zählen.
Heute geht es auf einen Berg. Stac Pollaidh ist zwar nicht besonders hoch, aber er ist gut zu erreichen und bietet tolle Aussichten. Ich war schon ein paarmal dort, aber nie auf dem Ridge und schon gar nicht auf dem Gipfel. Letzterer ist für mich sowieso außer Reichweite, weil man da scramblen muss - das konnte ich vor meinem Unfall nicht, und jetzt schon dreimal nicht. Ich kann mich nicht fortbewegen, wenn ich dazu Hände und Füße brauche und ungesichert über irgendeinem Abgrund hänge...
Aber so weit rauf wollen wir ja gar nicht.
Das Wetter ist toll: Strahlend blauer Himmel und nahezu windstill. Zum Wandern klasse, zum Fotografieren nicht. Wir gehen los, jeder in seinem Tempo und treffen an einem Pausenplatz mit Aussicht wieder zusammen. Da ich bezweifle, dass ich es mit meiner nicht mehr vorhandenen Kondition auf den Ridge schaffe, erkläre ich Annette, dass ich vermutlich einfach den Rundweg weitergehe und am irgendwo weiter unten auf ie Gruppe warten werde. Sie bittet mich, es mir am Abzweig nochmal zu überlegen. Dort machen wir noch eine Pause, dieses Mal mit Fotografieren.
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Ich schaue nach oben und sehe, dass es bis zum Ridge gar nicht mehr weit ist. Die paar Höhenmeter schaffe ich noch, beschließe ich. Also dann - nach der Pause geht es weiter bergauf. Und hier wird der gut ausgebaute Weg anstrengend für mich: Die Felsstufen sind eindeutig für Menschen mit längeren Beinen gemacht und nicht für einen Stoppelhopser wie mich. Umpf. Die Felsentreppe zieht sich bergauf, jetzt im Schatten, und irgendwie kommen mir Frodo und die Treppe von Mordor in den Sinn...
Aber dann ist es geschafft, und ich bin oben. Auf dem Ridge ist genug Platz für uns und für andere Wanderer (einige mit Hunden). Wir suchen uns ein nettes Plätzchen und machen Mittagspause. Louis hat wie immer leckeres Futter für uns eingepackt, und jeder von uns hat einen Teil davon im Rucksack geschleppt. Ich entdecke einen genial guten Sitzplatz: Mit Rückenlehne und einer Seitenlehne, und genug Platz für meine kurzen Beine. So lässt es sich aushalten:
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Der Rest der Gruppe geht auf den kleineren Gipfel nebenan, aber ich bleibe hier. Genug Treppenstufen für heute! Ich laufe ein wenig herum und fotografiere, und dann sitze ich wieder auf einem Felsen und lasse die Landschaft auf mich einwirken. Und die Ruhe. Ich bin nicht unbedingt gruppentauglich im Urlaub, muss ich feststellen.
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Der Abstieg erfolgt auf einer anderen Strecke mit deutlich weniger Stufen. Ich bitte an einer Stelle um eine weitere Pause - nicht weil ich sie körperlich brauche, sondern weil ich ein paar Felsen abseits des Wegs besuchen will. Dort saßen mein Mann und ich im Herbst 2012 stundenlang und genossen die Landschaft und das Spiel von Licht und Schatten, Sonne und Wolken. An diesem Ort hängen viele Erinnerungen.
Wieder unten am Parkplatz beschließen wir, uns den unterhalb von uns liegenden Loch Lurgainn näher anzuschauen. Dank Windstille ist er spiegelglatt, und im Licht des späten Nachmittags toll beleuchtet. Der Weg dorthin ist etwas, hm, nennen wir es individuell. Normalerweise kann man direkt vom Parkplatz aus hingehen, aber wegen Bauarbeiten auf dem Parkplatz ist dieser Zugang gesperrt. Aber durch ein kleines Wäldchen führt ein weiterer Pfad, den wir an einem Bach verlassen. Wir müssen den Bach überqueren - so was wie Traumabewältigung für mich. Letztes Jahr stürzte ich in so einem Bach, brach mir den Ellenbogen, und habe jetzt bleibende Einschränkungen deswegen. Ok, Annette weiß Bescheid und lotst mich hinüber. Uff, geschafft. Jetzt geht es durch dichten Stechginster, und dann sind wir da.
Am Ufer des Sees bieten sich so viele Motive an, es ist einfach grandios.
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Auf dem Rückweg bin ich schlauer und ziehe die Regenjacke an für den Weg durch den Ginster. Dann wieder durch den Bach, durch das Wäldchen, und zurück zum Auto. Dort verputzen wir die letzten Brownies und machen uns auf den Weg. Kurz vor unserem Ferienhaus gibt es einen Viewpoint für die Summer Isles. Dort halten wir an und machen ein paar Sonnenuntergangfotos.
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Nach dem Abendessen bin ich wieder draußen. Die Aurora-App sagt schwache Aktivität voraus, da will mich mal nachschauen. Nur ein paar Minuten weiter ist eine Brücke, und von dort habe ich freien Blick nach Norden. Die Lichtverschmutzung hier oben ist zu vernachlässigen, so dass der Sternenhimmel immer wieder ein Erlebnis ist. Ich mache ein paar Bilder und gehe dann zu einer anderen Location, von der aus ich die Milchstraße ablichte. Wieder zurück an der Brücke, mache ich noch ein Foto. Dieselben Einstellungen, aber plötzlich ist das Bild auf dem Display so anders als vorher. Mit bloßem Auge ist die Aurora nicht zu sehen, aber vielleicht habe ich sie gerade eben eingefangen? Ich mache zur Kontrolle noch ein paar Aufnahmen, mit unterschiedlichen Einstellungen, und gehe nach einer Stunde zurück. Bevor ich ins Bett gehe, lade ich eines der Bilder auf das Notebook und lasse mal schnell die Automatik in Photoshop drüberlaufen. Ja, das ist eine ganz schwache Aurora.