Beiträge von Sheigra

    Ich schwade mit "Altmetall". Eine ausrangierte Kastenform, gefüllt mit ausrangiertem Besteck. Das heize ich mit auf. und wenn mir das Backofenthermometer zeigt, dass die Temperatur erreicht ist, kommt der Teigling auf den Backstein, und eine Marinierspritze Wasser auf das heiße "Altmetall". Funktioniert ganz gut.

    Endspurt!

    Abends gehe ich nochmals von Oben nach Ganavan, Strände und Sonnenuntergang fotografieren. Dieses Mal bin ich besser vorbereitet und habe die Warnweste und zwei Stirnlampen im Rucksack.

    Am Strand habe ich den Eindruck, dass es Frühling ist: Gegenüber brummt irgendwo ein Rasenmäher, und im Meer wird gebadet. Nicht etwa im Neoprenanzug, nein, im Bikini! Da wird mir ganz schnell eiskalt. :cold_face:

    Weiter oben am Strand bauen zwei Besucher ein Lagerfeuer auf; ein paar Meter weiter brennt schon eines. Die Menschen genießen den Sonnenschein und das ruhige Wetter nach dem vielen Tagen mit Regen und Sturm.

    Ich genieße den Sonnenuntergang:




    Dann packe ich die Fotosachen ein und ziehe die Warnweste an. Eine Stirnlampe habe ich in der Jackentasche (noch ist es hell genug, um ohne sie zu gehen), und eine hängt hinten am Rucksack und blinkt vor sich hin. Ich bin aber die Einzige, die als blinkender Weihnachtsbaum auf der Landstraße unterwegs ist. Spaziergänger, Radfahrer, zwei Jogger - alle ohne Reflektoren oder Lampen, und es ist schon ganz schön dämmrig. Unfallfrei erreiche ich den Fußweg beim Dunollie Castle und schalte die Rucksack-Lampe aus. Da fällt mir auf, dass ich hier einen tollen Blick auf die Bucht und den Sonnenuntergang habe. Also Stativ raus, Kamera aufbauen - und warten. Ein Ausflugsboot fährt durchs Bild, "Come on Eileen" schallt aus dem Lautsprecher (und bleibt noch tagelang als Ohrwurm in meinem Kopf), danach noch ein paar Boote, dazu Autos auf der Straße, aber dann: Das Motiv ist frei. Ich hätte gerne das Schaf und den Sonnenuntergang gleichzeitig im Bild, mache also eine Belichtungsreihe und lasse Photoshop die Bilder zusammenfügen.






    Tja, und dann gehe ich zurück ins Quartier, dusche in aller Ruhe, und packe schon mal für die morgige Heimreise. Am nächsten Morgen schaue ich auf FB, was es neues gibt, und ärgere mich grün und blau. Wäre ich beweglicher, hätte ich mir selbst in den Hintern gebissen: Nur eine Stunde nachdem ich das letzte Bild machte, hat jemand von genau demselben Ort Polarlichter fotografiert. Ich ärgere mich jetzt noch.

    Und in der Nacht darauf, als ich schon nicht mehr dort war, ging meine UK-Polarlicht-Warnung von sieben Uhr abends bis morgens zum Frühstück alle Stunde los. Da war was los am Himmel...

    Ich hatte donnerstags noch überlegt, ob ich ein paar Tage Urlaub dranhängen sollte. Die Wettervorhersage war endlich gut, auf der Arbeit waren alle da, ich hätte nur den Flug umbuchen müssen. Eine Unterkunft wäre auch nicht das Problem gewesen um diese Zeit. Ich hatte schon die Lufthansa-Seite geöffnet, als der Vernunftmensch in mir ein Veto einlegte: Nach meiner Erfahrung sind die schottischen Wettervorhersagen gut, wenn es um schlechtes Wetter geht. Bei der Vorhersage von gutem Wetter liegen sie doch oft daneben. Und dann? Habe ich viel Geld ausgegeben, um im Regen zu stehen? Ich lasse es.

    Und heute ärgere ich mich immer noch darüber und werde den Vernunftmenschen in mir nicht mehr zu Wort kommen lassen wenn es um die Urlaubsplanung geht. :face_with_symbols_on_mouth:

    kurz vorm Tobsuchtsanfall gings irgendwie ^^ läuft!

    Das kenne ich. Im Urlaub wollte Photoshop sich auf dem Notebook aktualisieren, fand keine Verbindung zum Adobe-Server, und hat mich auf eine 6-Tage-Testversion gesetzt. Keine Chance, sich mit meiner Benutzerkennung Zugang zum Server und zu meinem bezahlten Abo zu verschaffen. Daheim habe ich dann ewig lange im www gesucht, zig Möglichkeiten getestet, geschimpft wie ein Rohrspatz, und plötzlich funktionierte es wieder. Keine Ahnung, woran es lag.

    Bei den Fotos, die ich bei einem meiner ersten Besuche dort machte, habe ich Leitungen und Masten in der Bildverarbeitung entfernt. Dieses Mal war außerdem ein hässlicher Bauzaun rund um das Castle, da habe ich nichts entfernt.

    Wenn man weiter nach links ins Gelände geht (von der Straße aus gesehen), kann man so fotografieren, dass das Stromzeug gar nicht auffällt. Da waren beim letzten Besuch aber die Angler unterwegs.

    Für den nächsten Tag habe ich mir einen Besuch beim Kilchurn Castle vorgenommen. Jedenfalls bei dem Viewpoint, von dem aus man das Castle auf der anderen Seite des Loch Awe so schön sehen kann. Mit dem Zug fahre ich nach Dalmally. Mit Hilfe einer online-Karte (simonlikesmaps.com) habe ich mir eine Route geplant, die mich von der viel befahrenen Straße fern hält. Erst ein Stückchen single track road, dann abbiegen in einen Forstweg, immer schön bergauf, dann auf dem Forstweg bergab, und schon bin ich da. Der Weg mündet genau gegenüber des viewpoints in die Straße. Schnell rüber, und dann geht die Schlammschlacht los. Die Wiese oberhalb des Loch Awe habe ich erst einmal ohne Schlamm erlebt - da war sie gefroren. So viel Glück habe ich heute nicht, aber wozu gibt es Wanderstiefel? Die Wanderhosen sind sowieso schon dreckig, also spare ich mir die Gamaschen.


    An dem Ort, an dem ich fotografieren will, sind Angler zugange. Die will ich nicht stören, also gehe ich an eine andere Stelle, die Felsen und Bäume hat, die als Vordergrund herhalten können. Da sind schon vier andere Besucher, zwei davon mit Kameras und Stativen, aber wir werden uns einig und arbeiten und sozusagen am Ufer entlang von einem interessanten Ort zum nächsten. Ich habe Glück: Nach meinem letzten Bild kommt Wind auf, und die schönen Spiegelungen sind weg.

    Die Farben waren wirklich so knallig im Morgenlicht, da musste ich sogar etwas Sättigung rausnehmen.










    Der Rückweg ist derselbe wie der Hinweg, und ich muss gar nicht lange auf den Zug zurück nach Oban warten. Den frühen Nachmittag verbringe ich damit, durch das Städtchen zu bummeln und Kaffee zu trinken, und später mache ich mich wieder auf den Weg nach Ganavan, zu den Stränden. Dieses Mal mit Warnweste und zwei Stirnlampen im Gepäck, für den Rückweg. Fotos folgen!

    Nachdem ich mich von Karl dem Fotografen verabschiedet habe, hole ich mein Gepäck aus dem Hotel, setze mich ins Café und warte auf den Bus. Der ist pünktlich und nimmt mich mit bis zur bus station in Oban. Von dort folge ich den Anweisungen auf google maps zu meiner Unterkunft. Das kleine self catering apartment liegt ziemlich weit oben am Hang, aber ich bin doch - trotz Koffer - schneller dort als gedacht. Und positiv überrascht bin ich auch noch, weil es mit so viel Liebe zum Detail eingerichtet ist.

    Ein wenig Verpflegung ist da, aber ich gehe doch noch zu Tesco und decke mich für die beiden nächsten Tage ein.

    Dann laufe ich raus nach Ganavan - da gibt es Strände, und bei dem schönen Wetter bestimmt einen schönen Sonnenuntergang. Unterwegs stelle ich fest, dass ich mir doch besser die ganze Strecke in Google Earth angeschaut hätte. Die Abschnitte, die ich dort sah, hatten einen Fußweg. Aber eben nicht durchgängig, wie sich jetzt herausstellt. Und die Abschnitte ohne Fußweg liegen in zwei unübersichtlichen Kurven ohne Möglichkeit, in die Vegetation auszuweichen (Abgrund mit Mauer auf der einen Seite, Felswand auf der anderen). Bei Tageslicht ja noch ok, es ist auch nicht viel Verkehr, aber nach Sonnenuntergang, ohne Beleuchtung, ohne Reflektoren... Zweifel an meiner Idee kommen auf.

    Aber gut, erst einmal ein wenig Sonnenuntergang am ersten der drei Strände.






    Dann beeile ich mich, zurück zum Dunollie Castle zu kommen, wo abseits der Straße ein Fußweg nach Oban führt.


    Bis ich dann in Oban bin, ist es schon dunkel, und ich beschließe, zum McCaig's Tower zu gehen und die Aussicht zu genießen:




    So langsam wird mir kalt, und mein Magen knurrt vernehmlich. Ich gehe zurück in mein Apartment und genieße den Rest des Abends auf dem Sofa, eingekuschelt in eine warme Decke.

    Mit dem Interisland Flieger nach Barra (weil die kleinen Flieger cool sind und die Landebahn dort auf dem Strand) und dann zu Fuß und mit Fähre nach Norden, über die Uists und Harris and Lewis nach Ullapool und da am liebsten noch weiter hoch...

    Der Hebridean Way wurde vor ein paar Jahren eröffnet und führt vom Süden Vatersays bis nach Stornoway. Von dort kann man über die "Bridge to Nowhere" bis zum Butt of Lewis weiterlaufen. Das steht bei mir noch auf dem Programm! Den Flieger nach Barra würde ich auch gerne nehmen, aber dann habe ich das Gaskartuschen-Problem. Keine Ahnung, ob ich die in Castlebay kaufen kann; in den Flieger dürfen sie bestimmt nicht. Dann lieber die Fähre von Oban. Vielleicht auf dem Rückweg mit dem Bus von Nis über Stornoway nach Castlebay und dann mit dem Flieger zurück. Mal sehen, was mir dazu noch einfällt.

    Von Ullapool aus kann man den Cape Wrath Trail weiter nach Norden gehen. Anders als der Hebridean Way ist der CWT kein ausgeschilderter Weg, sondern so eine Art Vorschlag, wo man da gehen könnte. Den wollte ich eigentlich 2020 machen (also den nördlichen Teil davon; die Strecke von Glenfinnan über Inverie zum Cluanie Inn habe ich 2010 schon gemacht), aber da kam mir die Pandemie in die Quere. Bevor ich mich nochmal an den CWT mache, muss ich erst noch viele, viele Stunden in die Muckibude. So fit wie 2019 bin ich lange nicht mehr...