Ich war mit meiner Lovvy zweimal im Sommer (Midges-Hochsaison) in Schottland, aber mit den Midges hatte sie, im Gegensatz zu mir, keine Probleme. Sie hat allerdings auch eine Menge Fell, da konnten ihr die Midges höchstens an Augen und Nase zusetzen, der Rest des Hundes war für sie unerreichbar. Aber, wie gesagt, sie blieb von den Viechern verschont (die waren wohl alle bei mir ).
Midges und Menschen: Versuche es mal mit "Smidge". Das ist ohne DEET und soll gut sein. Ich habe mich schon mit einigen Wanderer unterhalten, die darauf schwören. Bei mir hilft es nicht, aber ich bin wohl ein besonders hartnäckiger Fall. Ansonsten: Das von dir erwähnte Netz (mit ganz engen Maschen), lange Ärmel, lange Hosen, und Handschuhe. Meine dünnen Seiden-Liner-Handschuhe waren beim morgendlichen Zeltabbau im Sommer schwarz mit vielen schwarzglänzenden Punkten: Schwarze Handschuhe und hunderte Midges drauf.
Ja, das reicht aus. Vor dem letzten Schottlandurlaub musste ich für einen meiner Hunde einen neuen Heimtierausweis ausstellen lassen, weil in dem alten alle Felder zur Zecken- und Bandwurmgeschichte vollgestempelt waren. Ich hatte zur Sicherheit den alten Ausweis mit allen Einträgen zu den vorherigen Tollwutimpfungen dabei, den wollte aber keiner sehen. Achte darauf, dass das Datum, an dem der Chip eingesetzt wurde, eingetragen ist. Daran hat sich die DFDS-Mitarbeiterin, die die Ausweise kontrollierte, festgebissen. Als ich das Datum selbst nachgetragen habe, war ihre Welt wieder in Ordnung.
So einen Haken hat mein Stativ auch, aber wenn es ordentlich windet, traue ich der Sache einfach nicht über den Weg. Außerdem ist mein 60l-Rucksack dafür zu groß, der passt nicht unters Stativ...
Warum müssen denn Stative immer "groß und schwer" sein? Mein kleines, großes, stabiles wiegt mit Kugelkopf keine anderthalb Kilo und hält und hält und wird überall mit hin mitgeschleift
Hast du das Stativ auch bei Sturm oder bei starkem, böigem Wind im Einsatz? Und wie schwer ist die Kamera, die drauf sitzt?
Ganz ehrlich? Mein "größtes, schwerstes" ist in derselben Gewichtsklasse wie deines. Allerdings vertraue ich dem bei Sturm nicht meine Kamera an. Genau dann kommen die großen, schweren Stative zum Einsatz (wenn man sie denn hat). Ein, sagen wir mal, 5kg-Stativ hält einfach sicherer als eines, dass nur 1,5kg wiegt. Und wenn man bedenkt, dass man eine 1,5kg schwere Kamera (oder mehr) im Wert von 1000 Euro (nach oben offen) draufschraubt, und das Teil bei starkem Wind nicht festhalten kann - da macht die Schlepperei schon Sinn. Aber, wie gesagt, bevor ich eine Kameraausrüstung durch die Highlands schleppe, die fast so viel wiegt wie der Rest der Trekkingausrüstung, verzichte ich unter bestimmten Situationen lieber darauf, ein Foto zu machen.
... Beispielsweise hat mir jetzt wer gesagt, dass ich bei ner Landschaft (wo ich einen größeren Bereich scharf haben will) ja auch abblenden muss und dann entweder mit dem ISO hoch muss (scheiße) oder mit der Verschlusszeit runter. Bei zweiterem könnte es dann aber zu Verwacklungen kommen? ...
Wenn du einen größeren Tiefenschärfebereich willst, musst du die Blende möglichst weit zumachen (unter "abblenden" verstehe ich was anderes, aber ich nehme an, du meinst eine kleine Blendenöffnung). Und wenn die Verschlusszeiten zu lange werden, um "aus der Hand" zu fotografieren, brauchst du ein Stativ. Alternativ eine anderen feste Unterlage. Bei meinen Touren mussten schon Steine, Sandboden und dergleichen herhalten, mit Taschentüchern, Pullis o.ä., um die Kamera halbwegs gerade auszurichten. Nicht umsonst schleppen Landschaftsfotografen meist ein riesiges Stativ mit sich herum (da ist bei mir die Schmerzgrenze eindeutig überschritten - dann verzichte ich lieber auf ein Foto ). Mit einem Bildstabilisator gewinnst du eine, vielleicht zwei Blendenstufen. Ob es dir das wert ist, musst du selbst entscheiden. Den ISO-Wert hochsetzen ist auch eine Lösung, die hängt aber von der Kamera ab. Bei meiner D5100 ist das kein Problem, die hat ein gutes "Rauschverhalten"; bei der J2 lasse ich die Finger davon und nehme lieber ein Stativ. Für die "Kleine" brauche ich zum Glück kein großes, schweres Stativ.
Ein kleiner Ausflug in den Fisherfield Forest. Erst hat es geschneeregnet, dann gab es blauen Himmel und Sonnenbrand. Der Ausflug musste leider gekürzt werden, weil mein rechtes Knie die Mitarbeit verweigerte (heute Nachmittag geht's in die Physiotherapie, mal sehen, wer sturer ist, der Außenmeniskus oder ich). Aber schön war es, und es machte "Appetit" auf mehr:
Ich war dann nochmals auf Skye, bei Dauerregen, starkem Wind und sehr niedrigen einstelligen Temperaturen. Ich muss nicht erwähnen, dass wandern unter diesen Voraussetzungen keinen Spaß macht. Zum Glück funktionierte die Heizung im Hostel überall - außer im Trockenraum. Jacke, Handschuhe und Mütze konnte ich im Schlafsaal auf der Heizung trocknen; die nassen Schuhe wollte ich den anderen Gästen jedoch nicht zumuten... Aber trockene Füße werden sowieso überbewertet.
Am 4. Mai gab es nochmal frischen Schnee. Da mein Mietwagen nur Sommerreifen hatte, fühlte ich mich etwas unwohl und war froh, als ich wieder schneefreie Straßen erreichte. Ein netter Winterurlaub.
Am vorletzten Tag des Urlaubs wurde das Wetter so, wie ich es mir erhofft hatte. Der Wind blieb fast weg, die Temperaturen stiegen etwas an, und die Sonne war stundenlang zu sehen. Kein Regen, für mehr als zwei Tage! Am letzten Tag wachte ich morgens in meinem Zelt auf, weil es so hell war. Sonnenschein am frühen Morgen, das hatte ich in diesem Urlaub noch nicht erlebt. Aber, zum Trost für mich: Das gute Wetter hielt nicht lange...
Durch die etwas höheren Temperaturen schmolz der Schnee auf den Bergen, und zusammen mit dem vielen Regen der letzten Tage führte das zu Bächen, die ein wenig größer, tiefer, und stärker waren als sonst. Brücke? Fehlanzeige.
In der Nähe der Derry Lodge (ein großes, altes, leeres Haus) baute ich meine eigene Lodge auf. Zum ersten Mal musste ich dabei nicht alles festhalten oder sonstwie vorm Wegfliegen sichern.
Ganz oben im Norden, bei Durness, liegt die Sango Bay. Wunderschöne Ecke dort! Auf dem Campingplatz war es mir zu stürmisch, aber bei "normalem" Wetter ist das der Campingplatz mit der wohl besten Aussicht Schottlands.
So sieht es dort aus, wenn ein Hagelschauer im Anmarsch ist. Als Belohnung gab es anschließend einen Regenbogen. Bis ich die Wassertropfen vom Objektiv gewischt hatte, war er allerdings schon wieder verschwunden.
Ganz in der Nähe von Durness liegt Balnakeil, mit einer grandiosen Dünenlandschaft. Dort holte ich mir einen Sonnenbrand. Zumindest auf der Nase; viel mehr war von mir nicht zu sehen. Es war lausig kalt und stürmisch und ich fühlte mich wie sandgestrahlt... Die "Straße" zum Faraid Head führt zuerst über den Strand.
Langzeitbelichtungen ohne Stativ - mit ein paar Felsen, einem Pulli und ein paar Päckchen Taschentüchern war auch das möglich. Jedenfalls in dieser windgeschützten Ecke.
Etwas weiter südlich, in Assynt: Ich fuhr an einem sonnigen (!!!) Morgen gen Norden, bog kurz hinter Ullapool links ab, und sah eine Wolke. Eine einzige Wolke. Sie hing natürlich genau an dem kleinen Berg, auf den ich rauf wollte. Als ich ankam, schneite es gerade. Danach war auf der Südseite die Sonne, und auf der Nordseite die Wolken:
Ich war mal wieder in Schottland. Dort durfte ich den kältesten April seit etwa 20 Jahren live erleben. Ich hätte zwar gerne darauf verzichtet und statt Kälte, Sturm und Regen frühlingshafte Temperaturen und Sonnenschein gehabt, aber das konnte ich mir nicht aussuchen. Zum Glück war ich dieses Mal nicht zu Fuß, sondern mit dem Auto unterwegs....
Hier ein paar Fotos der immer wieder beeindruckenden schottischen Natur:
Der Strand bei Sands, in der Nähe von Gairloch. Dort gibt es einen genial guten Campingplatz. Als ich dort war, stand gerade mal ein Zelt auf einer der Zeltwiesen: meines.
Land aus Felsen und Wasser: Flowerdale Forest. Hier die Nordseite von Beinn Eighe. Letzten Herbst erlebte ich dort den ersten Schnee, und im April lag das weiße Zeug immer noch.
Ein Klassiker auf der Isle of Skye: The Storr. Zelten ist dort keine gute Idee, ich habe es probiert. Dort latschen bis abends um neun noch Leute herum. Dumm nur, wenn man mal dringend "für kleine Wanderer" muss. Ich fühlte mich wie auf einem Präsentierteller.
Musstet ihr euch schonmal vor euch selber rechtfertigen?
Sagen wir mal so: Der innere Schweinehund (kauf! kauf!) und der Vernunftmensch (was willst du denn damit?) liefern sich schon die eine oder andere Diskussion; das Ergebnis ist jedesmal offen.
Ich kann deine Bedenken schon nachvollziehen, aber das ist genau das, was ich mit "develop your skills, not your closet" meinte. Eine bessere, neuere Ausrüstung sorgt nicht zwangsläufig für bessere Fotos. Ich habe mir im Bereich "Outdoor" letztes Jahr schon einen Kaufstopp verhängt; der Bereich "Foto" ist ab sofort dran. Ich arbeite jetzt mit dem was ich habe, und ich arbeite an mir und meinen ansatzweise vorhandenen Fähigkeiten. Später dann, irgendwann, kann ich wieder "aufrüsten" - mit Zeugs (egal ob Zelt oder Objektiv), das dann auf dem neuesten Stand ist. Den inneren Schweinehund muss ich zwar immer wieder mal zur Ruhe bringen, aber das übt sich.
Vergleiche mit Fotos, die andere Leute machen, stelle ich für mich selbst nicht an. Ich mache meine Fotos - und ich mache dabei meine Fehler. Und aus denen versuche ich zu lernen. Wenn ich mir anschaue, was ich vor ein paar Jahren fotografiert habe, und das mit den aktuellen Fotos vergleiche, muss ich sagen, dass das Konzept aufgeht.