Gestern wollte ich zum Abendspaziergang gar keine Kamera mitnehmen. Viele Wolken, trübe, keine Lust zum Fotografieren. Ich nahm dann meine kleine Hüfttasche, in der schon seit ein paar Tagen die Winzling-Nikon1 steckte, nahm die zweite Festbrennweite dazu mit (die beiden Mini-Linsen sind echt gut), und zog mit Lovvy zusammen los gen Sonnenuntergang. Zuerst war es wie erwartet bewölkt. Langweilig. Hundi freute sich, weil Frauchen sich nicht ständig diesen doofen schwarzen Kasten vors Gesicht hielt. Aber dann: Für etwa eine halbe Stunde kam die Sonne zwischen zwei Wolkenbänken raus. Abends so gegen halb neun, schön tief stehend - das gab gutes Licht. Da sah sogar eine Pusteblume am Wegrand gut aus. Später ärgerte ich mich dann, dass ich die Große daheim gelassen hatte: Oberhalb des Nachbarortes ist eine Pferdekoppel, mit Unterstand und ein paar alten Bäumen, und dort steht seit ein paar Tagen eine Stute mit Nachwuchs. Durch den Zaun fotografieren ist doof. Gestern Abend war allerdings ein Mädel dabei, die gesattelte Stute rauszuholen, und das Fohlen im Freilauf nebenher laufen zu lassen. Bis sie den Plan umgesetzt hatte, machte der Kleine, was er wollte und raste über den Stoppelacker. Ein rotbraunes Fohlen im Abendlicht, auf einem Stoppelacker rennend. Mein Hobbyknipserherzchen schlug höher. Zu gerne hätte ich das Mädel gefragt, ob ich Bilder machen darf. Aber so gerne ich die Winzling-Nikon habe: Bewegungsfotos kann ich mit ihr nicht gut, und mit einem Weitwinkelobjektiv wird das schon mal gar nichts. Nun denn, zuschauen war auch schön.
Später gab es dann aber Bilder. Zwar nicht von einem Vierbeiner, aber immerhin von einem Blümchen und vom Sonnenuntergang und zum Schluss von einem dramatischen Himmel mit Regenbogen. Direkt nach diesem Bild wurden wir beide ziemlich nass....