Beiträge von Sheigra

    Ein Baum am Loch Coulin, der eine alternative Wachstumsrichtung eingeschlagen hat. Er eignet sich hervorragend als Pausenbaum; der Stamm ist genau in Sitzhöhe. :D

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    Loch Coulin by Marion Woell, auf Flickr

    Bei aller Diskussion über Einsteigerkamera, Objektivwahl, DSLR oder Edelkompakte oder System darf man nicht vergessen, dass der limitierende Faktor anfangs der Mensch hinter der Kamera ist. Selbst mit einer tollen Vollformat-DSLR mit tollem Objektiv kann man grottenschlechte Bilder machen, wenn man sich nicht mit der technischen Seite beschäftigen will. Zum einfach-drauflos-knipsen reicht eine Kompakte der 100-Euro-Klasse....

    Hat man einen gewissen Anspruch an die eigenen Bilder (und dieser Anspruch wächst im Lauf der Zeit), kommt man nicht umhin, sich mit Begriffen wie ISO, Blende, Belichtungszeit, Tiefenschärfe, Autofokus usw zu befassen! Man muss dazu nicht gleich im manuellen Modus anfangen; selbst Einsteiger-DSLR oder die hier genannte Sony RX100 haben Teilautomatik-Programme.

    Ist man bereit, sich ein paar Internet-Tutorials anzuschauen, oder (ganz altmodisch) das eine oder andere Buch zum Thema Fotografie zu lesen, sich das "Handwerkszeug" anzueignen, ist es eigentlich egal, ob man mit einer Edelkompakten, einer Bridge, einer Systemkamera oder einer DSLR anfängt. Wie man das Hobby dann ausbaut, das ergibt sich dann im Lauf der Zeit.

    Ich zitiere mich mal selbst aus einem anderen Thread, in dem es auch um die Frage "Was für eine Kamera brauche ich, um tolle Hundebilder zu machen?" ging.

    Egal, wofür man sich entscheidet - Nikon, Canon, Sony, Olympus, Panasonic etc. pp; Festbrennweite, Zoom, Tele, Weitwinkel; Nikon, Canon, Sigma, Tamron... - wird bei Hund-in-Aktion-Bildern erst einmal eine Menge Ausschuss dabei sein. Und der dazugehörige Frust. "Jetzt habe ich mir das gekauft was mir die DFler geraten haben und trotzdem werden meine Bilder nichts. Mist." oder so ähnlich.

    Die hier erwähnten zwei Wochen reichen nicht, ich wiederhole: nicht!, aus, um sich mit der Kamera als solcher, mit der Technik die dahintersteht, und den vielen kleinen Tipps und Tricks anderer Fotografen vertraut zu machen. Das dauert. Und es macht Arbeit. Es kostet Zeit und Nerven, und wenn dann der Hund nicht so will wie man sich das vorstellt kann es schnell zu einer Geduldsprobe werden.

    Fotografieren ist ein Lernprozess. Das muss man akzeptieren. Man hat am Anfang vielleicht den einen oder anderen guten Schnappschuss gemacht - das war meist ein Zufallstreffer. Die Wahl der Kameraeinstellungen (Motivprogramme taugen nur bedingt für Hund-rennt-Fotos) muss man lernen. Wie man den Hund positioniert auch. Dann ist da noch die Sache mit dem Licht - morgens, mittags, abends, bewölkt, sonnig, was ist nur das beste für genau das Motiv das ich ablichten will, für genau die Stimmung die ich einfangen will? Ein Lernprozess, ich erwähnte es schon.

    Und erwähnte schon jemand die Sache mit der Bildbearbeitung? Noch so ein Lernprozess. Noch so eine zeitraubende Prozedur.

    Aber es lohnt sich, finde ich.

    Die Geschichte zu diesem Wasserfall-Foto kommt später; ich habe das nur entwickelt, bevor es eigentlich von der Zeitfolge her "dran" war.
    Allt Coire Mhic Fhearchair, Beinn Eighe, Torridon:

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    Allt Coire Mhic Fhearchair by Marion Woell, auf Flickr


    Hier zwei Fotos von einem knallbunten Sonnenuntergang:

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    colourful sunset by Marion Woell, auf Flickr

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    afterglow and the new moon by Marion Woell, auf Flickr


    So, jetzt ist für ein paar Tage Ruhe. Morgen und übermorgen bin ich beruflich in Hamburg, weit weg von meinem PC.... ;)

    Zweimal schottische Natur:

    Ein Sonnenuntergang und ein neuer Mond.

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    sunset and a new moon by Marion Woell, auf Flickr

    Ein Wasserfall oben am Berg.
    Um dorthin zu gelangen, muss man schon ein wenig wandern. Im Glen Torridon gibt es einen schönen Parkplatz, von dem aus ein Weg losgeht. Es geht bergauf, immer bergauf. Erst steil, dann etwas weniger steil, auf einem für schottische Verhältnisse guten Weg. Ein Bach muss überquert werden. Bei "normalen" Verhältnissen reichen dazu die stepping stones aus, nach starkem Regen gibt es nasse Füße. Bald danach öffnet sich die Aussicht nach Norden, auf den Flowerdale Forest (ein Forest ohne Bäume), und dann kommt ein Abzweig, durch einen Cairn markiert. Hält man sich rechts, kommt man nach weiteren Steigungen, immer noch auf einem meist guten Pfad, zu diesem Wasserfall. Nach ordentlich viel Regen, oder zur Schneeschmelze macht der viel mehr her. Als ich das Bild machte, war es bereits seit einigen Tagen trocken. Oben im Corrie ist ein See, der Loch Coire Mhic Fhearchair, und von diesem See aus stürzt sich der Allt Coire Mhic Fhearchair in mehreren Stufen hinunter. Die oberste Stufe, normalerweise ein beeindruckender Wasserfall, war auf ein kleines Rinnsal zurückgegangen. Dieser Teil der Fälle war der einzige, der noch halbwegs fotogen war... Der Berg im Hintergrund ist einer der Berge, die den Beinn Eighe bilden, Ruadh-stac Mhòr.

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    Allt Coire Mhic Fhearchair by Marion Woell, auf Flickr

    Hier ein Foto aus dem Sommer 2014, als ein wenig mehr Wasser unterwegs war...

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    Wasserfall by Marion Woell, auf Flickr

    (Ich muss doch wirklich mal bei schlechtem Wetter dort hoch, glaube ich.)

    Mein Lorcan starb am 3. Juli 2016. Ähnlich wie einer meiner Vorschreiber, ging ich davon aus, dass er länger bei uns sein wird als die vier Jahre ältere Lovvy und machte mir Gedanken, wie dieser "typische Zweithund" denn mit dem Alleinebleiben klar kommen wird.

    Nun. Im September 2014 kam die Diagnose Mastzellturmor. Der Tumor konnte nicht ganz entfernt werden, weil er schon zu weit ins Gewebe gewuchert war. Die Tierärztin sagte, ich müsse damit rechnen, dass der Krebs wiederkommt. Ob in ein paar Monaten oder ein paar Jahren, könne sie nicht sagen. Auch nicht, wo er wieder auftaucht und wie aggressiv.
    Lorcan erholte sich gut von der OP und wir verbrachten noch eine schöne Zeit miteinander. Irgendwie nahm ich in dieser Zeit schon so langsam Abschied von ihm; ich wusste, dass er nicht mehr lange bei mir sein kann. Ich ließ ihm (und auch Lovvy) vieles durchgehen, nahm vieles lockerer als früher, und genoss einfach die Zeit mit meinen beiden Hunden.

    Die Monate vergingen. Der Gedanke an den Krebs war zwar immer noch da, jedoch meist im Hintergrund. Aber es gab Gelegenheiten, da nahm ich das Beisammensein mit Lorcan bewusster wahr: Der erste Schnee im Winter; das erste Gras sprießt wieder und Lorcan darf noch einen Frühling erleben und solche Gedanken. Teils freute ich mich darüber, teils war ich traurig, weil es so eine geborgte Zeit war. Die Endlichkeit des Lebens kam mir so richtig zu Bewusstsein.

    Dann, aus heiterem Himmel, ging es ihm im Juni schlecht. Erst nur etwas Erbrechen und Durchfall - nichts Außergewöhnliches. Dann offensichtliche Schmerzen. Tierärztin, Medikamente, heim. Am nächsten Tag ging es ihm wieder schlecht. Wieder Tierärztin, Infusion, Blutprobe ins Labor. Nachts dachte ich, dass er es nicht überlebt. Morgens schaffte er es noch raus in den Garten, ließ Wasser, und verkroch sich dann in einer Ecke. Da wusste ich im tiefsten Innern, dass es zu Ende geht. Ich machte einen Termin in der Tierklinik, und die bestätigten meine Befürchtungen. Nierenversagen, schon richtig schlimm. Im Ultraschall waren Veränderungen u.a. an den Nieren zu erkennen, die auf Tumore hindeuteten. Eine genaue Ursachenforschung wollte ich nicht - wozu auch. Es war auch so schon schlimm genug. Die Klinik versuchte noch, seinen Zustand zu stabilisieren, aber vergebens.

    Die Entscheidung zu treffen, ihn gehen zu lassen, fiel mir leicht. Zu akzeptieren, dass er gehen muss, tat weh. Tut es heute noch. Er fehlt mir, uns, heute immer noch. Wie oft halte ich automatisch nach dem zweiten Felltier Ausschau im Garten oder beim Laufen. Suche die Futterschüssel, vermisse die zweite Leine, vermisse sein Schnarchen, seine Stoßseufzer, sein Freudenjuchzen.

    Lovvy kommt gut klar mit der Situation. Sie hatte zuerst ein paar sehr ruhige Tage, und dann war sie wieder wie immer. Sie genießt es, die volle Aufmerksamkeit zu haben. Sie war schon immer ein menschenbezogener Hund.

    Das Leben ist, wenn ich ehrlich bin, im Prinzip einfacher geworden. Weniger Stress mit einem unsicheren Hund, weniger Haare im Haus, weniger Tierarztbesuche. Aber, verflixt noch mal, was würde ich dafür geben, diesen Seelenhund wieder hier zu haben. Mein Kuschelbärchen. Mein Katzenversteher.

    Irgendwann werde ich über ihn schreiben können ohne die Tastatur vollzutropfen. Irgendwann. Bei meiner ersten Hündin dauerte dieses "irgendwann" ein paar Jahre...

    Wie ging ich mit der Trauer um. Gute Frage. Solche Situationen mache ich gerne mit mir alleine aus. Selbst meinen Mann lasse ich in der ersten Zeit einer solch emotionalen Phase nicht an mich heran; ich muss mich erst selbst sammeln. Ich stürzte mich in die Arbeit, ich unternahm lange Spaziergänge mit Lovvy, und versuchte mich abzulenken. Meine Bekannten und Verwandten, die mich gut kennen, gaben mir die Zeit, die ich brauchte. Inzwischen können wir wieder lachen, wenn wir über witzige Situationen mit Lorcan reden. Wie er damals umfiel, als er die ersten Tage das Beinchen hob und auf einer Böschung stehend das falsche hob und solche Dinge. Mit meinen Kolleginnen war es nicht so einfach; sie bedauerten mich und jedes Mal, wenn ich mich gefangen hatte, kam die nächste "Oh du Arme, lass dich drücken!" - und schon flossen die Tränen wieder.

    Ja, es schmerzt noch. Diese gefühlte "Ungerechtigkeit" des Lebens schmerzt. Die Lücke schmerzt. Aber das Leben geht weiter. Anders als mit Lorcan, aber es geht weiter. Die Erinnerungen bleiben.