Beiträge von Sheigra

    Es geht weiter.
    Vom ersten Tag habe ich keine Bilder, zumindest keine, bei denen sich eine Bearbeitung lohnt. Es war trübes, drizzeliges Einheitsgrau, der Wanderweg verlief parallel zur A82, den ganzen Weg von Tyndrum nach Bridge of Orchy, und irgendwie kam bei mir keine richtige Stimmung auf.
    Doch, eines habe ich. Kurz bevor ich den Bahnhof von Bridge of Orchy erreichte, sah ich unten in der Nähe der Gleise eine blau gekleidete Gestalt regungslos auf einem kleinen Hügel stehen. Ich wunderte mich nur kurz und ging weiter. It takes all sorts, dachte ich mir. Auf dem nächsten Hügelchen stand die nächste Gestalt. Und dann hörte ich schon, warum die dort standen: Mit viel Lärm, Qualm und Gestank fuhr der Jacobite Steam Train durch Bridge of Orchy. Den Sommer über fährt der auf der Strecke Fort William - Mallaig Besucher hin und her; viele stürzen sich auf Aussichtspunkte entlang des Glenfinnan Viadukts um Fotos von dem Zug zu machen. Wer einen Harry Potter Film daheim hat, kann sich das einfacher machen: Der Hogwarts Express ist genau dieser Zug, und fährt über das Glenfinnan Viadukt.
    Wie auch immer, freitags hatte er seine letzte Fahrt, und samstags fuhr er gen Süden, in sein Winterquartier, oder wo auch immer Dampflokomotiven und plüschige alte Waggons ihren Winter verbringen.

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    The "Jacobite" on its way south at season's end by Marion Woell, auf Flickr

    Das Wetter sieht nicht eben gut aus, oder?
    Hinter Bridge of Orchy entschied ich mich dafür, nicht über den Hügel bis zum Loch Tulla zu gehen, sondern einfach der kleinen Single Track Road zu folgen. Und schon regte ich mich über Roadside-Camper auf, die ihren Müll einfach so im Gelände liegen lassen. Da lagen sogar kaputte Zeltstangen herum. Bei so etwas schwillt mir der Kamm - verantwortungslose Camper wie diese sind es, die es irgendwann schaffen, dass Wildcamping generell verboten wird dort drüben.

    Hinter dem Inveroran Hotel ist eine quasi-offizielle Campsite. Keine Facilities oder so, aber dort wird das Zelten geduldet. Es steht sogar eine Mülltonne dort - und wird genutzt. Drei Jungs aus Frankreich und ich waren die einzigen Wanderer, die übrigen Zelt-Übernachter waren mit Autos angereist. Morgens standen dort jede Menge Zelte und Wohnmobile. Man sollte meinen, dass es in Schottland keine festen Unterkünfte für Touristen gibt. Hätte ich von diesem Andrang gewusst, hätte ich im Bunkhouse des Bridge of Orchy Hotels übernachtet...

    Am nächsten Tag machten sich erst die Jungs auf den Weg, und ich ließ mir Zeit. Ich zockelte dann gemütlich auf dem West Highland Way in Richtung Norden. Ab und zu schien die Sonne, und brachte die Herbstfarben zum leuchten. Irgendwo unterwegs beschloss ich, alle Pläne gut sein zu lassen und einfach den Tag zu genießen. In der Nähe der Bà Bridge fand ich einen tollen Platz zum Zelten. Ich lief eine Weile am Fluss entlang, bis ich eine Stelle fand, von der aus ich Wasser holen kann. Dann kochte ich einen Kaffee und genoss die Aussicht. Später lief ich noch ein wenig am Fluss entlang, und so gegen Sonnenuntergang baute ich mein Zelt auf. Vorher sammelte ich noch Müll ein - zwei Ziplock-Beutel voll.

    Herbstimpressionen aus dem Rannoch Moor:

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    Abhainn Shira by Marion Woell, auf Flickr

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    autumn colours by Marion Woell, auf Flickr

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    Am Monadh Dubh by Marion Woell, auf Flickr

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    Bà Bridge by Marion Woell, auf Flickr

    Spätherbst in Schottland. Ort: Bà Bridge, Rannoch Moor. Zeit: 30. Oktober 2016, gegen Mittag. Ein für die Jahreszeit zu warmer und windstiller Tag, an dem die Sonne öfter mal ihr Antlitz sehen lässt und die Landschaft in den schönsten Herbstfarben aufleuchten lässt.
    Das gute Wetter hielt leider nicht lange - am nächsten Tag regnete es ohne Pause...

    Doch hier zunächst ein Schönwetterfoto.

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    autumn colours by Marion Woell, auf Flickr

    Ich fange mal mit dem letzten Bild an, der Bonfire Night. Falls es in Fort William ein "organisiertes" Feuerwerk gegeben haben sollte, war ich zur falschen Zeit am falschen Ort. Am noch relativ frühen Abend war von der Lundavra Road aus nur die eine oder andere Rakete zu sehen, irgendwo roch es angekokelt, und die drei grünleuchtenden Augenpaare, die mich beim Aufbau meines Stativchens unheimlich anschauten, waren beim ersten Böllerschlag verschwunden. Schafe sind halt schreckhaft. Überhaupt - wie hier an Silvester, taten mir auch dort die Tiere leid, die sich das Geballere den ganzen Abend lang anhören mussten. Ein paar Hunde waren schon im Dauerbell-Modus....

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    Fort William at night by Marion Woell, auf Flickr

    Da ich ja auf einer Wandertour war, und das dicke schwere Winterzeug schleppen musste (unglaublich, was das an Gewicht und Volumen ausmacht, so im Vergleich zu meiner Frühjahrs-/Frühherbst-Ausstattung, oder gar zum ganz leichten Sommer-Setup!), verzichtete ich auf die große Nikon. Es ist ja nicht nur die Kamera, die so viel mehr Gewicht hat - auch die Akkus, die Tasche, und vor allem das Stativ wiegen mehr als das Kleinzeug der Sony. Nachteil: Langzeitbelichtungen mit dem kleinen leichten Wackel-Stativchen gehen nur bei Windstille. Und die hatte ich an diesem Abend nicht. Den Rucksack mit einer vollen Zweiliterflasche Wasser ans Stativ zu hängen brachte nicht viel, also fotografierte ich mit der kürzest möglichen Beinlänge fast auf Bodenhöhe. Da gelangen mir immerhin ein oder zwei nicht so arg verwackelte Bilder.

    Viele Grüße aus Edinburgh! Ich warte hier am Flughafen auf meinen Flug nach Frankfurt. Ein paar Tage wandern im Rannoch Moor, ein Berg bei Corrour, und ein paar Tage Dauerregen in Fort William. Zum Abschluss gab es gestern Feuerwerk: Bonfire Night.
    Es war nur ein kurzer Urlaub, und November ist nicht gerade ideal um hier oben zu Wandern. Um halb fünf geht schon die Sonne unter... Aber besser als kein Urlaub, und die Farben der Natur waren sehenswert.

    Das Wetter ist wirklich nicht ideal, um kurze Verschlusszeiten zu testen...
    Mache doch Fotos von den sitzenden / liegenden Tieren, da reicht eine längere Zeit. Und meiner Meinung spricht nichts gegen Verwenden von Halbautomatiken. Wähle die Blende, überlasse der Kamera die Belichtungszeit, dann mal andersherum, und schaue dir die Werte an, wenn dir ein Bild gefällt. Der manuelle Modus setzt einfach Übung und Erfahrung voraus, das wird schon.

    Wenn du den AF auf AF-S stellst, gibt dir die Kamera ein einziges Messfeld vor. Standardmäßig ist es das mittlere, zu erkennen an einer farblichen Hervorhebung (bei der D5100 ist es ein roter Punkt, was die D3100 hat, weiß ich nicht). Dieses Feld kannst du mit dieser "Multifunktionstaste" verschieben, also Pfeil nach rechts, links, oben, unten. Dann fokussierst du, um bei deinem Beispiel zu bleiben, die Augen der Katze an. Das markierte, aktive Feld liegt also auf den Augen. Wenn hinterher der Fokus immer noch auf dem Schwanz liegt, hat das Objektiv möglicherweise einen Fehlfokus. Oft genug liegt der Fehler aber hinter der Kamera. Wenn du AF-A eingestellt hast, sucht sich die Kamera selbst etwas zum fokussieren, und das ist meist ein Objekt in der Nähe der Kamera. So kann man Grashalme wunderbar scharf freistellen, während das Phantom eines Hundes durchs Bild läuft. ;)

    Und wenn deine Tiere keine Geduld als Model haben, fotografiere eine Topfpflanze. Das Prinzip ist das Gleiche.

    Üben, üben, üben. Es dauert, bis du den Dreh raus hast.

    Pilze habe ich neulich auch fotografiert - die liegen aber noch auf der Festplatte rum und warten darauf, dass ich Zeit für sie haben.

    Dieser hier ist schon ein paar Tage alt:

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    Solo by Marion Woell, auf Flickr

    Das Blatt liegt hier bestimmt auch nicht mehr:

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    Herbst by Marion Woell, auf Flickr

    Am Sonntag entdeckte ich eine große Menge Kastanien, die noch völlig ungestört und ungesammelt auf dem Boden lagen:

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    stachelig by Marion Woell, auf Flickr