Stempelkarten kenne ich noch aus der Zeit, als ich nach der Schule in einem Supermarkt Regale einräumte. Das war Anfang der 1980er. Das "Ping" der Stechuhr klingt mir manchmal heute noch in den Ohren.
Im Job gab es zuerst nur feste Arbeitszeiten; Überstunden waren offiziell ein Privatproblem, inoffiziell konnte man, wenn man einen guten Chef hatte, auch mal früher gehen oder länger Pause machen.
Dann kam die Gleitzeit, die jahrelang auf Vertrauensbasis von jedem in einer Tabelle erfasst und zentral im Personalbüro ausgewertet wurde. Erst mit der Hand, dann mit dem PC in Excel.
Und dann kam eine Form der elektronischen Zeiterfassung. Als wir 2003 in ein neues Gebäude umzogen, kam eine neue elektronische Zeiterfassung, mit dem Transponder, der auch Türen und Tore öffnet und in sensible Bereiche (Waffenträger und so) nicht jeden Kollegen reinlässt.
Mittlerweile läuft das alles über ein bundesweit einheitliches Personalverwaltungssystem, das immer wieder mal ausfällt, oder falsch berechnet, oder für sonstigen Unmut sorgt. Wenn ich im Home Office arbeite, melde ich mich in diesem System an, ab, und gehe damit auch in die Pause. Das System rechnet (wenn es denn funktioniert) minutengenau ab.
Wir dürfen im laufenden Jahr so viele Überstunden machen wie wir wollen (oder müssen...), aber zum Jahreswechsel dürfen es maximal 40 sein (bei Teilzeitkräften entsprechend weniger), der Rest wird ersatzlos gestrichen. Mir ist das zweimal passiert; einmal durch Unkenntnis, einmal durch eine Erkrankung im Dezember, die sich bis ins neue Jahr zog und mich ab Abbummeln hinderte. "Minus" dürfen wir auch machen, aber maximal 40 Stunden, sonst gibts Mecker vom Chef. Ist mir noch nie passiert; ich habe immer ein dickes Überstunden-Polster.
Der Gleitzeitrahmen ist auch sehr großzügig, da kann man nicht meckern. Wer früher kommt, hat Pech. Aber vor sechs Uhr früh sind immer nur ein paar Verrückte da, wie ich beispielsweise. Aber die paar Minuten jeden Tag kann ich verkraften. Und wer nach 20.00 Uhr noch da ist, ohne Anordnung "von ganz oben", dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Ausgenommen von der Gleitzeitregelungen sind bestimmte Bereiche, z.B. der Vollzugsdienst oder die Betriebsprüfer. Die haben ihre eigenen Regelungen.
Also abgesehen davon, dass wir die 41-Stunden-Woche haben, finde ich die Regelung gut. 35 Stunden wären mir natürlich lieber, aber so wenig gab es bei uns noch nie. 38,5 war das niedrigste, und das ist lange her.