Bei uns gibt es sehr viele Teilzeitbeschäftigte. Wenn man ein Kind unter 18 Jahren hat, hat man einen Rechtsanspruch auf Teilzeitbeschäftigung (Bundesbeamte), und davon machen viele Kollegen und Kolleginnen Gebrauch. Beim Teilzeitmodell ist man hier vorbildlich großzügig und richtet sich nach den Bedürfnissen des Beschäftigten. Wenn das mit dem derzeitigen Job nicht vereinbar ist, versucht man im Einvernehmen mit dem Beschäftigten etwas anderes an der gleichen Dienststelle zu finden. Da wird schon seit Jahren im Sinne des audits "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" gehandelt.
Ist das jüngste Kind über 18, hat man keine eigene Schwerbehinderung oder pflegebedürftige Angehörige, wird es schwierig mit der Teilzeit. Wir haben eine so hohe Personal-Unterdeckung (will heißen: Jahrzehntelanges schlechtes Personalmanagement und Sparen am falschen Ort, in Verbindung mit ständig neuen Aufgaben rächen sich jetzt), dass dann kaum noch Teilzeit bewilligt wird. Ich hatte das Glück, noch ein paar Jahre über den 18. Geburtstag meiner Tochter hinaus Teilzeit arbeiten zu können, musste aber von 24 auf 32 Stunden (von 41) aufstocken. Seit ein paar Jahren ist auch das Geschichte, und ich muss wieder Vollzeit ran. Deshalb bin ich so froh über die Möglichkeit, einen Teil meiner Arbeitszeit am häuslichen Arbeitsplatz verbringen zu können. Die nächste Teilzeit, die ich machen werde, ist vermutlich Altersteilzeit...
Finanziell hat sich der zwangsweise Wechsel von Teil- auf Vollzeit gelohnt. Vor allem, wenn man in meinem Alter (knapp 53) so langsam an die Rente denkt. Jetzt kann ich doch deutlich mehr beiseite legen als noch vor ein paar Jahren. Aber ganz ehrlich: Mit Teilzeit war das Leben leichter.