Ich habe ja einen Kurzhaar Collie UND einen Labrador, und ich finde beide haben total ihre Vorteile. Der Labrador ist erst 3 Monate alt, daher halt noch Welpe aber manche Sachen lassen sich ja schon sagen.
Mein Zwerg ist aus Arbeitslinien, das wäre natürlich nichts, aber dennoch hat er ein ganz anderes Nervenkostüm, als mein Collie (ein besseres!) und das kann ich so für nahezu alle KHC sagen, die ich kenne (und das sind einige). Allerdings sind Langhaarcollies auch noch etwas anders als Kurzhaarcollies, daher vielleicht nicht 100% übertragbar.
Dafür war der Collie daheim quasi selbsterziehend, hat kaum etwas kaputt gemacht und ist sehr höflich, distanziert, würde nie jemanden anspringen oder anrempeln, ist sehr unaufgeregt daheim und rundum unkompliziert. Aber sie wacht! Und das nimmt sie ernst.
Der Labrador hat zwar auch noch nix kaputt gemacht, trägt aber eben alles rum
sprich erzieht sehr zur Ordnung. Außerdem muss er Zuhause Ruhe lernen. Er würde kein Ende finden und dreht dann hoch (ich weiß nicht, wie es da bei Standard Labradoren ist, da ich noch keinen hatte). An Fremden ist er eher nicht interessiert, aber wenn er jemanden mag, würde er den schon anspringen und anrempeln, wenn man da nicht anleitet. Das war beim Collie nie nötig.
Dafür kann ihn nichts aus der Ruhe bringen, komische Untergründe, laute Geräusche, viel Trubel. Er würde vielleicht hochdrehen, aber ist nicht unsicher. Da haben manche Collies schon Themen (hier gilt auch, Augen auf bei der Züchterwahl, aber die Wahrscheinlichkeit einen Collie mit gewissen Unsicherheiten zu erwischen ist eben größer, als bei einem Retriever).
In Summe wie gesagt, beides kann total gut passen, man muss sich eben überlegen, welchen Typ man bevorzugt.
Zur Beschäftigung: JEDER Hund freut sich über Beschäftigung. Auch der Collie. Und solange man keinen Arbeitslinien Retriever möchte, ist doch alles prima.
Jemand, der sich in einem Hundeforum anmeldet und schlau macht, eine sehr kluge Vorauswahl trifft und sehr reflektiert schreibt, traue ich einfach zu, sich auch mit Beschäftigungsthemen auseinanderzusetzen (und es nicht mit einmal am Tag 45 Minuten Gassi abzutun), selbst wenn es nicht explizit beschrieben steht und ein genauer Ausbildungsplan steht 