Schönes Thema und so spannend. 
Man sieht so schön, wie unterschiedlich die Lebensweisen sind.
Wir wohnen ähnlich, wie Du es beschreibst.
Ähm....Stadtwasser? *grins* Hier hat jeder seinen eigenen Brunnen incl. Kläranlage, mittlerweile son Bio-Kleinkläranagenkram, finde ich super. Ausm Brunnen muss einmal jährlich ne Probe gezogen werden, aus der Kläranlage (wg. der Bakterien, hat man sie gekillt, gibts "Ärger") wird zweimal jährlich ne Probe gezogen, ist Pflicht, würden wir aber sowieso machen.
Internet haben wir.
...und sogar Telefon und Handynetz, wobei das (Handy) im Haus meist schlechter funktioniert, aber dafür gibt es ja Festnetz.
Öffentliche Verkehrsmittel gibt es nicht, ausserhalb der Ferien fahren nur Schulbusse, deswegen wird unsere "Strasse" -immerhin asphaltiert, Treckerbreite- bei Schnee geräumt, weil "Schulweg". Zum Teil räumen wir oder Nachbarn abschnittsweise selbst, am WE oder während Ferien, wobei es auch nix macht, wenn mal keiner räumt...sooo viele fahren hier eh nicht lang, oft besser zu fahren, als geräumt, drüber geschneit und 789 Autos brettern drüber, ist deutlich glätter(? oder glatter?).
Der Bus meiner ältesten Tochter fährt um 7.13 Uhr, die Haltestelle ist 1,5 km entfernt, dort fährt sie mit dem Rad hin. Meine zweite Tochter steigt an unserer Auffahrt (ca. 300m von der Haustür) um 6.52 Uhr in den Bus...bei sechs Schulstunden sind beide gegen 14.00 Uhr wieder daheim. Stört sie nicht, stört uns nicht, ist einfach normal, war bei uns damals nicht anders, "stirbt" man nicht dran.
Mein Sohn geht seit Mitte August in den Kiga, sieben km entfernt (dort sind auch Geschäfte des täglichen Bedarfs), klar, geht nur mit dem Auto, aber das ist hier -wie gesagt- normal, kenne ich sowieso nicht anders.
Ich finde das total zentral *grins* das sind doch nur sieben Kilometer, eben die nächstgelegene Ortschaft, "davor" ist nix, ausser ein paar Höfe, Felder, Weiden und Wälder.
Die nächste richtige Stadt ist ca. 20km entfernt, empfinden wir als total nah.
Eingekauft wird im Grunde einmal pro Woche, bei vier Kindern ist das eh nix, was man mit nem Rad transportieren kann. Wie oft will ich denn da los?
Natürlich sind wir "Kindertaxi", hört sich doof an: "Ist einfach so", weiß man ja vorher, wenn man so wohnt und da uns das noch nie gestört hat, sehen wir das nicht einmal negativ.
"Dafür" können hier alle schon als Knirpse mit nem Trecker (eigener Grund, ist klar, oder?!) rumdüsen, machen mit 15 ihren Mofaschein, arbeiten sich mit 16 zum nächsten Führerschein und fahren hier mit 18 natürlich selbst Auto, wobei auch dann oftmals noch "irgendwelche" Eltern zu Partys fahren oder Taxigeld spendieren, je nach Stadt sind das um die 30-40 Euro, ist machbar, man wechselt sich ja ab.
Die Kinder, auch die beiden älteren Damen, finden das super, kennen es bisher natürlich nicht anders und da sie keine tatsächlichen Einschränkungen haben, ist das sowieso für sie okay.
Meine großen Mädels spielen seit Jahren im Verein Fussball, manchmal nervt das, jo, vor allem (versch. Altersklassen), wenn unterschiedliche Traininsgtage sind: Die Große hat aktuell Mo/Mi/Fr und die "Kleine" am Di und Do....dann noch am WE Spiele....da kommt man rum.
(Wobei sie teilweise mit dem Rad fahren, gut zum aufwärmen.)
Stört uns ebenso nicht, manchmal nervig, klar, aber mich nervt auch das Wetter manchmal, kann ja nicht immer alles rosa sein.
Zu Freunden und co. wird ebenso hingebracht, kommen zu uns...anstatt mit Bus, Bahn oder zu Fuss, geht es eben per Auto, ist eben so, wenn man Kinder hat.
Auto haben wir übrigens nur eins. *grins* Ich höre schon den Aufschrei, klappt super, weil wir unsere Firma ja daheim haben, Arbeitsweg fällt weg und wenn einer von uns (Erwachsenen) mal ein paar Tage weg muss, leihen wir uns entweder ein Auto (Sixt und co. deutlich günstiger, als ein Zweitwagen, der eigentlich nur rumgammelt) oder z.B. übers WE geht das "einfach so", man muss ja nicht dauernd irgendwo hin.
Strassenbeleuchtung gibt es hier natürlich nicht, finde ich gar nicht unheimlich, auch die Geräusche nicht. Da "ängstigt" mich eine "leere Strasse mit einsamen Laternen" deutlich mehr.
Wenn hier einer im Busch hockt und auf potenzielle Opfer wartet, muss er seeeeeeehr lange warten.
Außerdem haben wir ja Hunde, ob die gefährlich wären oder nicht, "Terror" schieben sie genug und wer bei vier großen, lauten Hunden einsteigt, na ja, der ist selbst schuld....außerdem hört man potenzielle Besucher eh lange vorher, "gehört" ja nicht zum "normalen Geräuschealltag".
Einsam fühlen wir uns nie, wir sind froh über unsere Ruhe, unsere Alleinlage, keiner, der einen nervt oder ins Haus glotzen kann, ausser mal ein Reh oder ein Karnickel. Gardinen z.B. sind nur hübsche Deko, kein "must have".
"Besuch" ist in Form von "fremden" Kindern eh dauernd da, aber selbst wenn die Kids mal alle groß sind, denke ich nicht, dass uns das nervt.
Man muss es wollen und lieben, da sind vermeintliche "Nachteile", die für uns keine sind, einfach keine.
Und so, wie wir leben, mit vielen Kindern (die auch beim NAchbarn immer gern gesehen sind), Pferden, Schafen, Katzen und vielen Hunden, ist "Stadt" sowieso keine Option, wäre "etwas" schwierig.
Bin gespannt, wie es bei Dir weiter geht, berichte bitte!!