Tierhaltung, ohne Rücklagen oder zumindest die Möglichkeit schnell an Summe X zu kommen, halte ich für unverantwortlich, obwohl sich bei uns zumindest bei den Hunden die TA-Kosten seit Jahren sehr im Rahmen halten. Das wäre, trotz der fünf, auch mit sehr kleinem Budget machbar gewesen...weiß man nur blöderweise vorher nicht.
Die Schmerzgrenze bzw. die Summe als Puffer, die man für ausreichend hält, ist doch ne individuelle Sache und kommt zudem noch auf die Tierart an.
Ich finde nicht, dass man das pauschal beantworten kann, es kommt doch immer auf den Einzelfall und die eigenen Erfahrungen an.
Zum Beispiel würde ich nie wieder ein Pferd/Pony wg. ner Kolik operieren lassen. Bei meinem chronischen Koliker war das sowieso nie eine Option, weil es sinnlos gewesen wäre, seine Diagnostik und Behandlung hat über die Jahre "umgerechnet" sehr viele "Operationen" gekostet, billiger war das also sicher nicht.
Ein anderes meiner Ponys habe ich operieren lassen, die Prognose war sogar ganz okay, dennoch wog die Prognose das Elend des Ponys nicht auf und ich schäme mich heute noch manchmal, dass ich damals zu der "alles machen, was geht, Geld spielt keine Rolle"-Fraktion gehört habe....und letztlich hat er es nicht mal geschafft.
Sicher, man könnte sagen, es wurde wenigstens versucht, ich sehe das einfach anders...auch der bestgemeinte Versuch kann solch ein Elend nicht schön reden.
Hmmm, das klingt zwar blöd, das Leben ist nicht immer rosa und schmerzfrei, gegen eine "Leidenszeit" habe ich nicht mal was, wenn es absehbar und die Prognose wirklich gut ist.
Ich würde das immer individuell entscheiden, meine Elli z.B. würde ich nicht großartig operieren lassen und das nicht nur, weil sie schon alt ist. Wenn sie im schlimmsten Fall auch noch einige Tage in der Klinik bleiben müsste, würde sie wahrscheinlich buchstäblich vor Angst sterben.
Wäre es ein eher einfacher Eingriff, anschließend nach Hause, okay, machbar...um z.B. ein paar Monate zu gewinnen? Dann sicher nicht.
Ich weiß gar nicht mehr, ob das in dem Thread oder dem ursprünglichen Thread gewesen ist. Das Beispiel mit dem Hund, der operiert wurde und noch mehrere Folge-Ops benötigte und es dadurch finanziell eng wurde. Natürlich kenne ich die Hintergründe nicht, letztlich auch egal, denn ich würde wahrscheinlich nicht mehrmals nachoperieren lassen, weil das in keinem Verhältnis mehr steht, unabhängig von den Finanzen, zumal ich an den OPs als solche zweifeln würde, wenn dauernd nachgearbeitet werden muss....auch wenn ich weiß, dass ich mich damit gerade sehr weit aus dem Fenster lehne.
Mein "Kolikpony" hat ähnliche Aussagen von Aussenstehenden "provoziert", es war auch zwischendurch grenzwertig und gerade das ist der schmale Grat, auf dem man in "Spezialfällen" mit seinem Tier entlang wandern muss.
Wir hatten mal eine Katze, ich habe noch daheim gewohnt, Teeniealter. Es war ne Fundkatze und unsere damalige Tä war sehr, sehr engagiert. Sie hat einen Teil der Behandlungen selbst getragen (sie hat die Katze gefunden), wir haben der Katze ein Zuhause gegeben und uns natürlich um die Wundversorgungen gekümmert.
Als sie gefunden wurde, hatte sie an einer Pfote einen riesigen Tumor, der wurde entfernt. Es hatte gestreut, neue "Auswüchse" wurden entfernt und entfernt und entfernt.
Letztlich hatte die Katze noch zweieinhalb Beine, da haben wir einen Schlusstrich gezogen, die TÄ hätte weiter operiert.
An sich war die Tä wirklich sehr gut, selten jemanden getroffen, der so kompetent gewesen ist, aber sie konnte nicht "aufgeben" und das leider auch schonmal ohne Rücksicht auf Verluste.
Finanzielle Interessen waren das bei ihr nicht, sie hat sehr viele Tiere umsonst behandelt. Wir kannten uns gut, waren befreundet, aufgrund dessen ging es auseinander.
Jedenfalls denke ich nicht, dass man für Hundehaltung "auf jeden Fall" mehrere tausend Euro rumliegen haben muss. Es ist zudem ja auch eher selten, dass sofort eine hohe Summe fällig wird. Es summieren sich doch meistens die eher kleineren Dinge, die evtl. aufwändige Diagnostik usw. die sich über einen gewissen Zeitraum ziehen, man geht ja weiterhin arbeiten und es kommt "neues" Geld herein.
Wie oben mit dem "26.000" Euro-Hund, natürlich ist das eine ganze Menge Geld, aber ich glaube kaum, dass sie zum Ta sind und der gesagt hat: "Los, 26.000 Euro auf den Tisch, dann "repariere" ich den Hund."
Über die Jahre ist das zwar trotzdem viel, es relativiert sich aber ein bißchen.
Mit meinen Pony hatte ich sehr teure, aber auch sehr billige Jahre, zusammen gerechnet kriege ich nen Herzanfall
(auf den Euro genau weiß ich das nicht mal, ist besser so), auf den Monat herunter gerechnet war es machbar und er war zudem die einzige Großbaustelle.
Unterm Strich bleibt es bei uns individuelle Angelegenheit.