Beiträge von bootsfrau

    Finn ist vom Wesen her genau der Geschmack meines Freundes, ruhig, ausgeglichen, schmusig, aber auch schelmisch und ein bißchen frech. So war als Welpe schon.

    Bootsmann ist das eher das Gegenteil, temperamentvoll, aufgeweckt, geduldig, großmütig und nur bei mir verschmust. Auch als Welpe schon zu erkennen.

    Die beiden zusammen sind einfach Bombe, da wird gekabbelt, in der nächsten Sekunde gekuschelt um danach gemeinsam zu rennen. Abends wird dann gemeinschaftlich die Torgaswurzel bearbeitet.

    Was mich besonders freut, ist die Tatsache, das Finn sein feines Wesen nicht verloren hat, auch wenn er wenig Gutes erlebt hat. Allerdings wird dadurch auch das Fragezeichen in meinem Kopf immer größer, warum man von so einem tollen Hund, so voller Hass und Abscheu reden kann und ihn einfach nicht mehr haben möchte.

    Dieser Hund ist vom Wesen echt traumhaft, und ich glaub auch das noch ganz viel in ihm steckt. Wenn er erstmal aufgetaut ist und vielleicht noch ein bißchen lebensfroher wird, dann ist das ein Hund nach dem sich jeder die Finger leckt.

    Ich hab da nochmal ne Frage an die Allgemeinheit:
    Finnie pinkelt wie ein Mädchen und markiert gar nicht. Habt ihr ne Idee warum das so ist?
    An der Alltagssicherheit arbeiten wir, bzw. nimmt Bootsmann uns das größtenteils ab, und die Lebensfreude kommt mehr und mehr durch.
    Und den Rest der noch vor uns liegt verdränge ich jetzt mal einen Moment ganz erfolgreich, damit die Herzchen in den Augen noch ein wenig bleiben...

    Meinem Freund geht es so, naja wie geht es ihm eigentlich?! Das Knie ist hin, wird wohl auf ne OP hinauslaufen, aber erst wenn die Schwellung weg ist, und ob es nur die Bänder oder auch die Knochen und Knorpel sind können sie nicht sagen, die Ärzte vermuten das aber. Heute haben sie erstmal 130 ml aus dem Knie abgesaugt, und solang es noch so geschwollen ist, kann keiner was genaues sagen. Der Rest ist nur geprellt und nicht so schlimm. Dieses Jahr wird er aber wohl nicht mehr arbeiten können.

    Ich kann und will nach wie vor keine Entscheidung treffen. Es ist alles so neu und wir müssen erstmal zueinander finden und zurecht kommen. Und dann wird in Ruhe darüber nachgedacht, wie es weiter geht.
    Mein Freund (der ja sehr überrumpelt wurde von mir) tut sich genauso schwer eine Entscheidung zu fällen, und hat mit Finn endlich auch jemanden gefunden der sich gerne bekuscheln lässt. Bootsmann ist ja eher ein "Muttersöhnchen".

    Heut abend hatten wir übrigens eine recht angenehme gemeinsame Runde. Finn hat nicht mehr wie ein Ochse gezogen und sich zwischendurch auch mal umgedreht zu mir, und Bootsmann hat ihn mal ein bißchen machen lassen und nicht die ganze Zeit flankiert.

    Ich habe nach Absprache mit meinem Freund gerade angerufen und gesagt das Finn erstmal nicht zur Vermittlung steht. Er ist noch viel zu unsicher und muss erstmal noch ein bißchen was lernen...

    Ehrlich gesagt kann ich mich noch nicht trennen, viel zu aufregend war die ganze Aktion, und viel zu viel Herzblut habe ich investiert um ihn da raus zu bekommen. Und ein bißchen gehört er einfach zu uns. Außerdem soll er da ein Hofhund werden, mit zig Katzen, und Katzen mag er nicht sonderlich, und für Hofhund ist er viel zu sensibel und eigentlich..... ach ich weiß nicht! Es ist so schön ihn hier zu haben.

    Ich werde es ausrichten. Der junge Mann hat auch schon schnell begriffen mit welchem Blick man mich am besten um den Finger wickelt. Das hat er sich von seinem Bruder abgeschaut.

    Ich habe heute erfahren das es Interessenten für Finn gibt. Eine Bekannte meiner Freundin hat davon gehört und würde ihn gerne kennenlernen.

    Das sind Mischlinge, zu einem Viertel Bordercollie und der Rest Labrador.

    Ein Landseer würde besser zum Namen passen, aber dafür hat es nicht gereicht ;-)

    Die Zwei sind mittlerweile echt ein gutes Team, der eine denkt etwas, der andere handelt danach. So fühlt sich das zumindest an!

    Danke für Euren Zuspruch, das tut gut und zeigt mir das ich nicht komplett verrückt bin, mir das anzutun mit den beiden Knallfröschen hier! Wobei ich gestehen muss, das ich gestern abend noch dem Knall zwischen den beiden, und der Tatsache das mein Freund ohne Hilfe nicht mal Zähne putzen kann, mit den Tränen kämpfen musste. Aber auch da wieder der Gedanke: Man wächst mit seinen Aufgaben!


    Da mein Freund ja nun als vorübergehender Pflegefall zuhause ist, konnte ich die beiden Jungs heute morgen gut trennen. Nach der getrennten Morgenrunde ist Finn bei meinem Freund zuhause geblieben und Bootsmann hat mich zu Arbeit begleitet. Das hat uns allen richtig gut getan. Finn war erst noch unruhig, ist dann aber in Tiefschlaf gefallen, und auch Bootsmann hat den Vormittag schlafend verbracht, und eben noch eine Runde mit mir alleine genossen. Das Wiedersehen war so, als ob wir die beiden monatelang getrennt hätten. Jetzt liegen sie kuschelnder Weise im Korb und freuen sich nen Wolf das sie wieder zusammen sind.

    Auch wenn der Unfall meines Freundes für mich wesentlich mehr Arbeit bedeutet, ist die Tatsache das er jetzt zuhause sein wird in den nächsten Wochen/Monaten für die Jungs ein Segen. Ich kann dadurch wesentlich stressfreier auch mal alleine gehen mit den Beiden und jedem einzeln meine Aufmerksamkeit schenken, ohne das der andere derweil alleine zuhause ist (was eher für Finn schwierig sein dürfte, haben wir noch nicht getestet)

    Der Knall gestern war schon heftig, aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Finn wird hier zuhause langsam ein kleines bißchen mutiger, und da hält Bootsmann noch gar nix von, auch da heißt es also abwarten und Tee trinken!

    Ok, die ersten 2 aktiven Stunden des Tages sind um.
    Es ist auffällig, das man viel besser mitten in der Nacht aufstehen kann, wenn man vorher sowieso nicht geschlafen hat. Finn ist nach wie vor sehr unruhig, aber ich habe das Gefühl es wird weniger.
    Dunkelheit macht Finn nach wie vor große Angst, ich versuche aber die Runden kurz und reizarm zu halten.
    Dafür fängt er langsam an Leckerlies aus der Hand zu nehmen, nicht nur im Haus, sondern auch schon manchmal draussen, aber nur in der Gegend hier zuhause, die er nun auch schon kennt. An anderen Stellen nach wie vor undenkbar. Ich finde das aber einen riesen Fortschritt, wenn man bedenkt das er erst 2 Tage hier ist!

    Jetzt wollen wir mal schauen, was der Tag so bringt.

    Wie schlimm der Unfall war, stellt sich morgen raus, da muss er in die Röhre.
    Ich hab auch gedacht das es gut ist, das er hier ist, um sich um den jeweils anderen zu kümmern, aber, er muss liegen und das Bein hochlagern, alleine kann er nicht mal aufstehen. Das bedeutet für mich morgens eine Stunde eher aufzustehen, um getrennt Gassi zu gehen und die Hunde zu versorgen, damit sie dann schlafen wenn ich weg bin, bzw. Finn schläft während ich mit Bootsmann arbeite.

    Gerade hat es hier derbe geknallt unter den Beiden, jeder musste ein bißchen Haare lassen, aber es sind keine Löcher entstanden.
    Ich sitz jetzt mit Finn in der Küche und Bootsmann ist mit meinem Freund im Wohnzimmer. Toller Abend, aber was tut man nicht alles für die lieben Hundis...

    Nach dem ersten richtigen Tag mit unserem Schützling stehen folgende Dinge fest:
    -allein mit den beiden Gassi gehen ist eine Herausforderung
    -Bootsmann ist zunehmend genervter
    -Finn macht erstaunliche Fortschritte
    -unsere Familien sind alles andere als begeistert
    -ich bin die nächsten Wochen auf mich allein gestellt, da mein Freund heute einen Arbeitsunfall hatte
    -jetzt grad bin ich mit den Nerven zu Fuß und werd gleich nur noch ins Bett fallen
    -und wenn ich Finn dann in die Augen schaue ist die Welt wieder in Ordnung und alles nur halb so schlimm

    Ach und ganz wichtig, ein dickes Danke an alle die mich so toll unterstützen, das tut gut!