Und wieder haben wir eine Nacht gut überstanden! Finn wird deutlich ruhiger, er läuft weniger rum, und schlägt nicht mehr so oft an. Wenn allerdings morgens um 5.00 Uhr der Nachbar zur Arbeit fährt ist die Nacht vorbei.
Egal, der frühe Vogel fängt den Wurm.
So hab ich dann wenigstens morgens genug Zeit die drei Herren zu versorgen, bevor ich mich dann fertig mache.
Finn genießt meine Zeit morgens am Schreibtisch sehr, er schläft dann zusammengerollt auf einer Decke und lässt sich auch nicht mehr durch das Klingeln des Telefons aus der Ruhe bringen. Bootsmann kommt zwischendurch vorbei und verzieht sich dann wieder nach nebenan ins Schlafzimmer. Also alles total friedlich und entspannt.
Aber wehe in der Nachbarschaft bellt ein Hund, oder einer betritt das Grundstück, dann ist es vorbei mit dem morgendlichen Frieden, dann bricht hier von einer Sekunde auf die andere die Hölle aus.
Wir haben aber schon ein paar Tricks gefunden, die beiden da wieder raus zu holen. Gestern ist mir aufgefallen, das es schon reicht, wenn die zwei ne Aufgabe bekommen. Ich sag Bootsmann z.B. das er sich legen soll, in der Regel macht Finn ihm das nach, und schon ist Ruhe.
Wie ihr lesen könnt, arrangieren wir uns mehr und mehr und lernen jeden Tag dazu, alle vier!
Nichts desto trotz merke ich so langsam wie ich an meine Grenzen komme, sowohl physisch, als auch besonders psychisch. Die Doppelbelastung mit Pflegehund und Pflegefreund ist nicht ohne, ich merke das ich nah am Wasser gebaut bin, nicht abschalten kann und wenn ich schlafe, dann ist der Schlaf sehr unruhig.
Aus dem Grund habe ich mir ab heute nachmittag eine Gassibegleitung organisiert. Wir werden jetzt einmal täglich gemeinsam laufen gehen. So kann ich mich wechselnd um Finn und Bootsmann kümmern und muss nicht alles alleine managen. Bootsmann läuft bei jedem an der Leine gut, wenn ich in der Nähe bin, und Finn kann dann mit mir laufen. Wenn ich dann mit Bootsmann was machen möchte, z.B. Frisbee spielen, dann kann meine Begleitung Finn halten.
Ich hoffe das das eine gute Idee war, und mich ein wenig entlastet. Und sobald wir definitiv wissen was mit meinem Freund los ist, werden wir wohl jemanden für den Haushalt suchen. Dann kann ich mich um Freund, Finn, Bootsmann, Arbeit und Studium kümmern, und muss nicht noch nebenbei alles putzen, waschen, kochen etc.