Hallo ihr Lieben,
nach einer kleinen DF-Pause will ich nun mal versuchen eine Zusammenfassung der letzten Tage zu schreiben.
Anfangen muss ich mit dem Tag nach Weihnachten. Meine Eltern hatten sich für 5 Tage zu Besuch angekündigt, und erfahrungsgemäß sind das für alle immer sehr anstrengende, stressige Tage. Daher war mein Gedanke, Finn eine kleine Auszeit zu gönnen. Insbesondere wg der Schnappattacken der letzten Tage. Ich wollte ihm, mir, und meinen Eltern diesen Stress ersparen. Vor allen Dingen, weil meine Mutter großen Respekt vor Hunden hat, und auch mein Vater ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu Hunden hat.
Und bevor wir hier alle dauerhaft unter Strom stehen, hab ich eine gute Bekannte gefragt, ob sie Finnie vom 27.12.-01.01. betreuen kann.
Die Bekannte war ganz aus dem Häuschen, ist mit Hunden aufgewachsen, und hat wirklich Ahnung und ist ein toller Mensch. Ich also Finn morgens zu ihr gebracht, in Ruhe noch ein bißchen Gassi gegangen und alles erklärt. Nach 2 Stunden heulend nach Hause gefahren, um hier von einem unruhigen Bootsmann empfangen zu werden, der fiepend durchs Haus gelaufen ist.
Meine Mutter hat mir direkt gesagt, das ich sehr bescheiden aussehe, und mein Vater hat mit mir gelitten, obwohl er Finn gar nicht kennt. Spätnachmittags kam dann der Anruf meiner Bekannten, das Finn nicht frisst und trinkt, fiepend durch die Wohnung läuft, sich nicht lösen kann/will und ein nervliches Wrack ist.
Begleitet von Heulkrämpfen habe ich einen Familienrat einberufen um zu besprechen wie es weiter geht. Geplant waren eigentlich 2 Tage arbeiten am und im Haus und 2 Tagesausflüge. Erschwerend hinzu kam die Angst meiner Mutter vor Hunden.
Es hat genau 5 Minuten und tausende Tränen und Schluchzer gedauert bis klar war, das wir Finnie abholen. Ich hab alle Ausflüge für mich gestrichen, meiner Mutter versichert, das ich den Hund sicher und sie nicht alleine mit ihm ist, überlegt wie ich das geregelt bekomme, wenn die Haustür nicht geschlossen werden kann usw. Und dann schnell los, Finn wieder abholen.
In dem Moment wo ich die Wohnung betreten habe konnte Finn trinken und ich mich beruhigen, und ich muss sagen, er war echt durch den Wind. Bootsmann war dabei, und so konnte Finnie dann im Auto wenigstens schlafen.
Die Tage zuhause habe ich dann genutzt um viel fürs Studium zu machen, und Finn und Bootsmann haben mir im Büro Gesellschaft geleistet. Die Gassirunden sind wir ohne meine Eltern gegangen, um nicht zu viel Unruhe in die Runden zu bringen und damit ich meine Konzentration nicht teilen muss. Die geplanten Ausflüge wollten meine Eltern ohne mich nicht machen, und so haben wir eigentlich ganz entspannte Tage genossen. Absprache war eigentlich, das die Hunde im Flur liegen, wenn wir im Wohnzimmer sind, aber die Tür offen bleibt. Schon am zweiten Abend hat meine Mutter darauf bestanden, das die Jungs mit ins Wohnzimmer kommen, damit sie nicht so alleine sind.
Ich bin wirklich stolz auf meine Eltern und auf meine Hunde!
Ein bißchen unruhig war ich wg Silvester. Ich konnte so gar nicht einschätzen, wie Finnie auf Böller reagiert.
Was unerwartet dazu kam, waren viele Rummelpottläufer! Wir mussten alle paar Minuten an die Tür.
Und soll ich euch sagen, wer in der Zeit alleine mit den Hunden im Wohnzimmer war? Genau, meine Mama!
Mama im Schaukelstuhl, Finn im Korb und Bootsmann auf seinem Kissen. Als ob es das normalste der Welt ist.
Als die Böllerei dann losging (dazu muss ich sagen, das hier extrem wenig geböllert wurde: 1.kleines Dorf 2. viele Hundehalter) ist was eigenartiges passiert.
Finn wurde ein wenig unruhig (aber nicht so schlimm wie befürchtet, also hat das Geräusche-Training was gebracht), und Bootsmann ist von seinem Kissen runter, hat sich auf den Boden gelegt und Finn hat sich angekuschelt. Das ist in diesem Ausmaß noch nie so da gewesen. So haben die beiden Jungs dann Mitternacht verschlafen und waren nicht weiter beeindruckt. Heut meinte Finn übrigens er könnte da wieder anknüpfen und sich zu Bootsmann kuscheln. Dieser hat ihm dann allerdings unmißverständlich deutlich gemacht, das es gestern vorläufig eine Ausnahme war.
Ich hätte gerne ein Foto gemacht, aber wir haben uns alle nicht getraut uns zu bewegen, weil wir die beiden Jungs nicht wecken wollten.
Und da Mama genau so eine Heulsuse ist wie ich, sind uns ein paar Tränchen beim Anblick der zwei gekommen.
Und bevor ich jetzt im siebten Himmel bleibe, schnell der Schwenk in die Realität.
Finn hat mir netterweise noch mal deutlich gemacht, das wir nächstes Jahr viele gemeinsame Ziele haben.
Dazu gehören:
-Leinenführigkeit (gilt für beide Hunde unter Ablenkung)
-Anti-Jagd-Training
-Verhalten bei anderen Hunden an der Leine (Weihnachten war scheinbar ein Ausrutscher)
-Alleine bleiben
-Frustrationstoleranz (dazu gehört vor allen Dingen das hysterische Verhalten)
So im Groben war es das. Dazu kommen die vielen kleinen Nebensächlichkeiten, wenn ich die aber auch noch aufzähle, dann sitz ich morgen noch hier!
Momentan sind unsere Finnie-Runden wieder auf Welpenniveau, da er uns mit dem Schnappen eindeutig gezeigt hat, das es zuviel ist.
Wenn wir das so weit im Griff haben, möchte ich mit ihm das Fährten anfangen. Mehr und mehr habe ich das Gefühl, das es einfach sein Ding ist. Dazu werde ich mir dann bei Gelegenheit ein passendes Seminar suchen, ich hab auch schon eins im Auge!
Und weil ich Angst habe, ich könnte vor Langeweile sterben, werde ich im April die BH mit Bootsmann machen, und dafür noch reichlich trainieren müssen. Tja, und dann steht ja auch noch so einiges Anderes an!
Es bleibt spannend!!!! So, das war es erstmal von uns. Ich hoffe ihr bleibt mir auch in diesem Jahr hier alle erhalten und steht mir weiterhin so treu zur Seite!