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Warum sollte sich Deiner Meinung nach ein "Züchter" aufklären lassen, wo Aufklärung doch - Deinen Worten nach - schon beim Käufer scheitert?
Generell glaube ich, dass es schon eine besondere Art "Züchter" ist, der seinen Welpen an den Handel verkauft. Nämlich einer, dem es nicht so wichtig ist, selbst zu sehen, an wen seine Tiere gehen.
Dem es egal ist, dass der Wurf isoliert im Kaufhaus lebt. Ich glaube nicht, dass Aufklärung da viel bringt, aber, klar, einen Versuch wäre es wert.
Eigentlich sehe ich da noch mehr Chancen, beim Konsumenten anzusetzen, oder, wie Du richtig schreibst, dass "Mängelwelpen" (ein fieser Ausdruck) viel schlechte Öffentlichkeit machen.
Es soll auch Menschen geben, die zwar hobbymäßig züchten, aber nicht besonders viel Ahnung haben. Oder falsch beraten wurden. Ich war hier mal mit Othello bei einer Tierärztin, die uns gesagt hat, dass ich ihn unbedingt vor seinem 6. Lebensmonat kastrieren lassen muss, weil alles danach viel zu spät wäre. Hätte ich blind glauben können und hätte einen Fehler gemacht. Stattdessen mache ich um diese Praxis einen riesigen Bogen und würde Othello nicht mal als Notfall dort hinbringen.
Oder Menschen mit Ups-Würfen. Wie kann man ihnen vorwerfen, dass sie die Welpen so schnell wie möglich vermitteln wollen? Hätte ich einen Ups-Wurf, wüsste ich nicht mal, wohin mit den ganzen Welpen, bis sie im passenden Abgabealter sind. Dann kommt so ein bekannter Mensch wie Herr Zajac daher und möchte die Hunde in seinem weltberühmten Tierladen verkaufen. Und dann sagt man eben zu, weil man das für gut hält. Es sei denn, jemand klärt diese Personen auf.
Zu den beliebten Hunderassen, die beim Zajac zu kaufen sind: Wann immer ein Hund durch einen Film, eine Serie, ein Buch oder sonstiges bekannt geworden ist, schossen danach die Züchter der entsprechenden Rasse wie Pilze aus dem Boden, das ist noch immer so und wird auch immer so sein. Und kein noch so seriöser Züchter würde sein ganzes Leben und sein ganzes Herzblut in eine Zucht einer Rasse legen, die niemand haben will. Wären zum Beispiel Möpse total unbeliebt, würde die Rasse einfach aussterben.
Labradoodle, Puggle und wie sie nicht alle heißen, sind ein Trend, den man finden kann wie man will. Hier im Forum wurden schon Leute extrem fertig gemacht, die sich einen Labradoodle zugelegt haben, deswegen ist wohl klar, wie die Forenmeinung hierzu ist. Fakt ist, dass der australische Labradoodle vom CKC anerkannt ist als eigenständige Hunderasse. Der Labradoodle ist auch kein einfacher Mischling, sondern ein Hybridhund. Hybridhunde haben immer reinrassige Elternteile, zum Beispiel eine reinrassige Labradormutter und einen reinrassigen Pudelvater. Die Liebhaber/Züchter der Labradoodles kreuzen die Doodles miteinander, um eine eigenständige, neue Rasse zu erzeugen. Ziel ist es, einen Begleithund/Führhund zu schaffen, der sein Fell nicht abwirft und somit für Menschen mit Tierhaarallergien geeignet ist. Mit solchen und ähnlichen Vorgehensweisen sind Rassen entstanden, die für uns heute völlig normal sind, deswegen sollte man in der Sache einfach mal auf dem Teppich bleiben, auch, wenn es viele jetzt mal wieder in den Fingern juckt und sie ganz dringend schreiben wollen: "Wenn man so einen Hund sucht, warum kauft man sich dann nicht einfach einen Großpudel?" Weil man nicht will, so. Vielleicht, weil man die neue Rasse optisch schöner findet oder was auch immer. Wie gesagt, man kann das finden wie man will und ich will es hier nicht zur Diskussion stellen.
Nun haben irgendwelche Leute von irgendeiner "Puppy Farm" (und warum sollte man seinen Hof nicht so nennen, das muss nicht unbedingt irgendwas negatives zu bedeuten haben. Ich kenn eine Hündin, die heißt "Emma vom Dachboden" und ist auch nicht in selbigem gezüchtet und aufgezogen worden. Und "Welpenbauernhof" klingt doch süß) sich zur Aufgabe gemacht, bei diesen neuen Entwicklungen der neuen Rasse mitzumachen, vielleicht finden sie die Hunde gut und haben Freude bei der Sache, meine Herrn, als wär das so verwerflich. Bei Katzen, die einfach mal schwanger vom Freigang zurückkommen in fröhlicher Regelmäßigkeit, macht niemand einen Aufriss drum, wenn sich jemand so ein Kätzchen dann von privat über ebay Kleinanzeigen holt und 80 € dafür bezahlt. Und anders als bei Ups-Würfen machen sich diese Puppy Farm Leute ein paar Gedanken drum, was sie tun. Sie betreuen die Eltern, versorgen alle Tiere zierärztlich und so weiter. Sie werden ihre Hunde auch ganz sicher los, aber dann kommt der Zajac daher und man erhofft sich ein kleines Fünkchen Ruhm. Deswegen gibt man die Welpen ab. Dass sie so viel dabei verdienen, kann ich mir nicht vorstellen. Irgendwo hab ich die Tage mal von jemandem gelesen, der eine Rassekatze beim Zajac gekauft hat für 650 € oder so. Und wie sich später herausstellte, hatte Zajac das Kätzchen für 200 € bei der Züchterin eingekauft.
Zajac kann die Welpen auch nicht von irgendwem kaufen. Wenn ich einen Handel habe und etwas verkaufe, dann muss ich in meinen Büchern aufführen, was ich eingekauft habe und wo. Da kann ich nicht reinschreiben: "20 Welpen bei Frau Müller aus Iserlohn gegen Handschlag und Bargeld." Ich muss eine Rechnung haben, auf der Name und Anschrift desjenigen stehen, der mir etwas verkauft, sowie die Steuernummer. Und eine solche kann der Verkäufer nur haben, wenn sein Handel ordnungsgemäß angemeldet ist. Was bei Geräteschuppenwelpenverkäufern wohl überaus selten der Fall sein wird.
Wer Medienpräsenz will, um in dem Fall irgendwas zu reißen zu versuchen, der kann sich ja mal an RTL/sternTV wenden, die berichten gerne über so was und bei denen ist ja auch der Rütter ständig zu sehen (die Hundeshow, das Comedyprogramm, der Hundeprofi auf VOX, etc).