Ich meinte nicht, dass die Hunde zusätzlich nachts eingesperrt werden sollen, sondern das war eine allgemeine Frage, warum die Hunde tagsüber eingesperrt sein müssen, wenn man nicht da ist, aber frei in der Wohnung herumspringen, wenn man schläft.
Ich find es auch fies, auf jemandem rumzuhacken, der hier herkommt, um sich Hilfe zu holen. Niemand kommt als perfekter Hundemensch auf die Welt.
Die Hunde einzusperren, wenn man weggeht, ist keine Lösung. Ich hätte Othello niemals irgendwo weggesperrt, die ersten Wochen war ich 24 Stunden am Tag mit ihm zusammen. Ich hatte sehr lange frei und mir den Hund bewusst in dieser Zeit geholt, weil ich wusste, dass ich mich nur um ihn würde kümmern können, ohne andere Verpflichtungen wie Arbeit, Uni, etc. Einkäufe hat mein bester Freund für mich erledigt. Es war stressig und trotz aller Bemühungen, im 2-Stunden-Rhythmus mit ihm rauszugehen, auch nachts, im Schnee, kam es wieder und wieder vor, dass er genau dann, wenn wir grad wieder oben waren, sein Geschäft in die Küche gemacht hat. Tagsüber hab ich ihn immer im Auge gehabt, damit ich auf jedes Suchen und im Kreis drehen reagieren konnte, bin immer, wenn er geschlafen hat, mit ihm rausgegangen, aber nachts kamen wir nicht weiter. Also kam er erst in den großen Karton und dann später in den Laufstall neben meinem Bett. Ich hab diese "nachts einsperren"-Tipps oft gelesen, fand die Vorstellung, meinen Hund einzusperren, aber nicht richtig. Aber es hat mit dem Karton/dem Schlafstall einfach richtig gut geklappt. Er hat seitdem nur ein einziges Mal nachts gepullert in seinem Bett, da hatte ich vergessen, meinen Wecker zu stellen und der Arme (da war er 4 Monate alt) war 7 Stunden lang nicht unten
Ich hab den Laufstall gekauft, damit er ausreichend Platz hat, sich darin zu wälzen, er hat ein Kauspielzeug mit rein gekriegt und ich hab ihm sein Lager mit einem Kissen und einer Decke schön ausgekleidet. Und als er dann anfing, abends immer am Gitter hochzuspringen, weil er rein wollte, war mir auch klar, dass er es nicht schlimm findet, nachts da drin zu sein.
Vor etwa zwei Wochen hab ich den Laufstall dann abgebaut, als ich gemerkt hab, dass Othello, wenn er sich gaaaaaaaaaanz lang streckt, mit den Pfoten an die Gitter drückt. Jetzt hat er sein Körbchen neben meinem Bett, er weiß, dass das sein Schlafplatz ist, er legt sich auch tagsüber gern mal dahin, obwohl er im Wohnzimmer auch einen Platz hat. Er hat noch nie versucht, ins Bett zu gehen oder auf die Couch (das will ich nämlich nicht), und ich bin der Überzeugung, dass das Schlafen auf seinem eingezäunten Platz auch dabei weitergeholfen hat, ihm das beizubringen.
Natürlich kann man jetzt wieder groß argumentieren, das arme Tier, eingesperrt, so viele Stunden in der Nacht, ohne Wasser und Futter, blablabla. Mein Hund braucht nachts kein Futter, das würde die Nacht sowieso nicht überleben und wäre noch vor dem Einschlafen weggeatmet (mein Hund kaut nicht
). Und den Wolf will ich sehen, den es während der Nachtruhe zum Fluss verschlägt.
Wenn wir nachts raus sind, hab ich ihn nach der Runde was trinken lassen, wenn er wollte. Jetzt ist er nachts "frei" und kann sich am Wasser bedienen, wie er Lust hat. Von dieser "Freiheit" macht er aber wenig Gebrauch.
Außerdem, ist es nicht auch Schutz für meinen Hund, wenn ich ihn nachts sichere? Tagsüber kann ich eingreifen, wenn er irgendwas anfrisst, nachts schlafe ich. Vielleicht kommt mein Welpe ja auf die Idee, eine Fußleiste abzureißen und sich über die Kabel darunter herzumachen.
Ich hab mit der Schlafkiste nur gute Erfahrungen gemacht und bin mittlerweile überzeugt, dass es ein Tipp ist, den ich ruhigen Gewissens weitergeben kann.
Das für die Nacht. Und da würde ich der TS auch raten, nachts in einem engen Rhythmus rauszugehen, den man dann Woche für Woche ausweitet. Ich hab damals mit 2 Stunden angefangen, dann 2 1/2 Stunden, 3, usw. Und wenn die Hunde sich im Käfig zusammen nicht gut verstehen, würde ich sie auch trennen. Das ist für beide ein unglaublicher Stress.
Tagsüber die Hunde nicht aus dem Blick lassen. Man kann auch am Computer arbeiten, wenn die Hunde schlafen. Ich hatte immer ein Auge auf dem Bildschirm und das andere am Hund, man kommt mit der Arbeit nicht wirklich weiter, aber es geht dann halt mal nicht. Der Hund ist die wichtigere Arbeit, finde ich jedenfalls. Othello hat lange gebraucht, bis er stubenrein war. Bei uns zu Hause ging es ziemlich schnell, aber wenn er bei uns 7 Stunden tagsüber durchhielt, kam es vor, dass er bei einem Freund nach zwei Stunden vor mir stand, mich anschaute und es einfach laufen ließ. Ich hab sehr viel Energie dafür investiert, dass er sauber wurde, aber das ist es wirklich wert.
Übrigens zeigt mein Hund bis heute nicht zuverlässig an, ob er raus will. Manchmal legt er sich vor die Tür. Das muss aber nicht heißen, dass er dann runter will, er legt sich auch schon mal direkt nach einer langen Runde da hin, weil da der Boden so schön kühl ist oder weiß der Geier warum. Diesen Traum von "Bitte sag mir doch, wenn du raus willst!" hatte ich auch mal, aber das machen wohl nicht alle Hunde.
Beobachte deine Hunde aufmerksam, du wirst schon mit der Zeit gut lernen, sie zu verstehen und Anzeichen zu lesen. 