Es hat sich ja niemand, der ein Bild hier eingestellt hat, über die Kommentare beschwert, aber ich kann verstehen, dass manch einem die Bewertungskriterien sauer aufstoßen. Nehmen wir mein Beispiel: Jeder findet meinen Hund toll wie er ist, dann kommt eine Frau daher und meint, er wär ja so was von zu dick. Ich bin verunsichert und frage nach Meinungen, also stelle ich Bilder ein, viel andere Möglichkeiten, ihn zu zeigen, habe ich ja nicht. Daraufhin bekomme ich dann die Meinung, er sei "zu massig", was klingt, als habe er locker 5 kg zu viel, die er herumträgt - was definitiv nicht so ist. Es ist von Taille die Rede - aber haben die alle Hunde? Was ist mit seltsam gebauten Mischlingen? Der JRT-Chihuahua-Mix von meinem Arbeitskollegen hat einen breiten Brustkorb und eine ganz schmale Hüfte, dazu die kurzen Beinchen und der große Kopf, der ist irgendwie völlig verbaut und man kann nie so richtig sagen, ob man ihn jetzt dick oder dünn oder genau richtig findet. Selbst, wenn man ihn ganz live vor sich herumlaufen hat. Ein Showlabbi ist breiter als ein Arbeitslabbi und wird sich auch dann noch im Körperbau vom Arbeitslabbi unterscheiden, wenn beide nebeneinander stehen und vorher eine 3monatige Nulldiät mitgemacht haben.
Und da hier ja schon mit Menschen verglichen wurde: Ein Freund von mir hätte laut seines BMI deutliches Übergewicht. Dabei ist er Hochleistungssportler und besteht nur aus Muskeln. Ich hab schon Mädchen gesehen, die waren zwei cm kleiner als ich und hatten 5 kg mehr, das Gewicht verteilte sich allerdings so harmonisch, dass sie neben mir schlanker wirkten, weil sich bei mir alles immer gleich an den Hüften sammelt
Sportliche Menschen sind idR "breiter", weil bemuskelter, als solche, die sich wenig bewegen. Mein bester Freund ist so einer, der kann essen, ohne zuzunehmen, hasst Sport und ist ein Strich in der Landschaft. Ein Sportler hat dickere Waden als er, zum Beispiel.
Dass ein Hund nicht fett sein sollte, ist wohl jedem klar. Ich hatte auch schon gut 30 kg mehr als ich jetzt habe, war keine spaßige Zeit und so sollen auch meine Tiere nie aussehen. Aber, dass ein Hund, der vielleicht ein Kilo zu viel hat, gleich als "da muss aber was runter!" hingestellt wird, nun ja. Und ich rede da jetzt nicht von meinem, sondern allgemein von vergangenen Bewertungen.
Es gibt User hier im Forum, die wollen einen richtigen, ehrlichen und kompetenten Rat haben und werden, hier und in anderen Threads, wieder und wieder noch mehr verunsichert und verwirrt. Ob es um Futter geht, die richtige Bewegung oder das Gewicht des Hundes. Am Ende bleibt das Gefühl, dass, egal, was man macht, es nie richtig und nie gut genug für den Hund ist.
Zudem schließe ich mich der Meinung an, dass man hier oftmals zu viel Geschiss um den ganzen Hundekram macht. Es ist wichtig, richtig für den Hund zu sorgen und sich Gedanken zu machen. Bei meiner ersten Katze habe ich täglich Futter und Wasser abgewogen, kontrolliert, wie viel gefressen und getrunken wurde, habe den Kater täglich gewogen, später wöchentlich, dann einmal im Monat, habe alles in Tabellen notiert. Beim zweiten Kater war ich weitaus entspannter. Ich wiege sie immer mal wieder, wenn mir gerade danach ist, schaue sie mir an, wie sie sich bewegen, wie sie aussehen... Das ist viel entspannter, als verkrampft jeden Tag in eine Tabelle zu notieren, was das Tier denn nun heute wiegt.
Ich ziehe für mich nun aus der Bewertung, dass Othello vielleicht durch seine Zwangspause ein ganz kleines Pölsterchen angesetzt hat (was er sicherlich bald nicht mehr hat, weil wir jetzt wieder alles unternehmen können, was wir bisher gemacht haben), keinesfalls aber finde ich ihn zu massig, am Bauch zu dick oder in der Taillenregion zu gerade. Ich kann natürlich sein Futter halbieren und ihn in nächster Zeit wenig bewegen, dann baut er Muskeln ab, was aber sicherlich für seine Gelenke auch nicht zuträglich ist.