Othello war auch schon 6 Monate, als ich ihm komplett vertraut habe, nicht mehr in die Wohnung zu machen (und er hat trotzdem seitdem 2x in die Wohnung gemacht, das kann auch erwachsenen Hunden mal passieren). Bei mir zu Hause war er recht schnell stubenrein, aber in fremden Wohnungen hat es gedauert. Wie oft geht ihr denn raus? Ich war am Anfang alle 2 Stunden mit ihm draußen. Die ersten 5 Wochen habe ich nicht eine Nacht durchgeschlafen, ich habe mir immer wieder den Wecker gestellt, raus aus dem Bett, rein in die Stiefel, Jacke über den Schlafanzug, Hund unter den Arm und ab raus in den Schnee. Er hat nachts in einem Karton geschlafen, weil Hunde ihren Schlafplatz nicht beschmutzen. Alle zwei Stunden konnte er raus und sich erleichtern, was trinken und dann ging es wieder in den Karton. Der stand neben meinem Bett und ich habe jeden noch so kleinen Pieps von ihm gehört. Nach wenigen Tagen war der Karton zu klein und er bekam einen Kinderlaufstall, in dem er geschlafen hat. Ganz langsam haben wir die Gassiabstände vergrößert. Nach 5 Wochen konnte er dann mal 6 Stunden durchhalten und ich hatte mal wieder annähernd eine Nacht lang Schlaf. Tagsüber habe ich ihn genau im Blick gehabt. Nach jedem Nickerchen bin ich mit ihm raus, nach dem Fressen... Er hat das auch gebracht, dass er einfach mal dastand, einen angeschaut hat und es einfach laufen ließ, ohne hinhocken, ohne suchen, ohne irgendeine Form von Anzeichen. Dann bin ich sofort hin und hab ihn hochgehoben - sie hören dann auf zu pinkeln, also keine Sorge, man wird nicht vollgepullert
Und dann ging es ab raus.
Wenn er draußen erfolgreich gepinkelt hat, gab es ein RIESEN Lob. Wenn du das Gefühl hast, die umstehenden Leute rufen gleich die Herren von der Klappse, dann machst du es richtig
Es gab anfangs für jedes Geschäft Party und ein Leckerchen. Weißt du, was passierte? Immer, wenn Othello gepinkelt hat, drehte er sich um, strahlte übers ganze Gesicht und freute sich ein Loch in den Bauch, als wollte er sagen: "Schau mal, was ich gemacht habe, ist das nicht großartig?" Und ich habe ihn bestätigt, "Natürlich ist das großartig, woohoooo Party, hier nimm einen Keks, supersuperfein hast du Pipi gemacht!!!"
Zum Lösen habe ich ihn immer an die gleiche Stelle geführt, da löst er sich bis heute am liebsten.
Nach einer Weile gab es dann immer seltener Leckerlis fürs Pieseln, dann nur noch Lob und mittlerweile macht er zuverlässig draußen.
Ich hab auch manchmal gedacht, mein Hund würde es nie lernen, wenn ich gelesen hab, dass andere Hunde schon so schnell stubenrein sind und bei meinem immer noch was daneben geht... Da es ja fast nur noch auswärts passierte, war mir das natürlich besonders peinlich. Zu Hause hielt er 5 Stunden durch und bei einem Freund pieselte er nach einer halben Stunde rein, ich hab immer gedacht, meine Freunde denken, ich bringe meinem Hund keine Stubenreinheit bei
Aber es klappte, mit Geduld und vielen vielen Treppengängen. Aber selbst das hatte was positives, macht einen knackig-festen Hintern 