Hallo Lisa.
Ein SEHR langer Beitrag
Aber ich finde ihn toll und gebe dir auch in allem Recht. Hoffe allerdings, dass du nicht glaubst, dass ich das nicht schon wusste. Ich weiß sehr gut, was der JRT für ein Terrier ist.
So... bei uns ist es nun leider übrigens so, dass ich eher unverhofft an den JRT geraten bin. Inseriert war Fény als "Chihuahua-Mix", der er auch ist, da seine Mama ein Chi war- der Vater wird geraten, aber angeblich kommen nur entweder ein JRT oder ein Beagle (ähm, man schaue sich den Hund an- Nein.) in Frage. Das habe ich erst erfahren, nachdem ich den Hund nun schon hatte, abgeben war, na klar, keine Alternative, aber so richtig glücklich war ich, die immer gesagt hatte "Alles, nur kein Jack Russel!", und zwar aus oben von dir genannten Gründen, damit nicht.
So.
Jetzt hab ich den Salat.
Leider kenne ich persönlich auch nur die Horror- Varianten dieser Hunderasse und gerade deswegen bin ich sehr interessiert an Positiv- Beispielen / Erfahrungen.
Fény ist jetzt 7 Monate alt und ich weiß, dass es sich erstmal um "Ruhe Ruhe Ruhe" drehen sollte, ich glaube das habe ich auch schon ganz gut hinbekommen. Im Haus ist er sehr ruhig, schläft meist, oder döst. Klar wird ihm irgendwann auch mal langweilig und er weiß dann nicht ganz wohin mit sich, er fiept dann, quasi das Pendant zu dem Kind, das "Maamaaa, mir ist laaangweilig" sagt.
Unsere Tage gestalte ich so, dass ich, meist nach Wetterlage, auch mal länger mit ihm unterwegs bin. Das heißt dann, dass ich auch mal 1- 1 1/2 Stunden mit dem Hund auf die Hundewiese gehe, sehe ich allerdings nicht so dramatisch, weil diese Spaziergänge ziemlich ruhig ablaufen... bzw in letzter Zeit merke ich, dass er deutlich mehr das Bedürfnis hat zu rennen, rennen, rennen. Der Rest des Tages verläuft dann auch sehr ruhig. Wenn wir nach so einem Spaziergang heimkommen, nutze ich seine Müdigkeit für Alleinbleibetraining, ansonsten gibt es nur 5-10 Min Pipigänge. Andersherum verbringen wir zwischen Tagen, an denen wir so viel draußen waren, auch sehr ruhige Tage- das bedeutet dann... am ersten "ruhigen" Tag auch mal nur ~4x Pipi-Gänge, vielleicht ein paar Minuten clickern, er kann schon eine Handvoll Tricks, die wir dann gerne üben, am zweiten, oder, auch mal dritten(!) "ruhigen" Tag ist das dann vielleicht schon ein bisschen sehr wenig, stattdessen gehe ich dann 1x eine Leinenrunde, die ca. 30 Min dauert, oder zB durch die Innenstadt, was ja für ihn auch viele Reize bedeutet, die er verarbeiten muss (Naja, in der Theorie zumindest. Dass er dann sonderlich müde ist, bemerke ich eigentlich nicht.).
Denkst du, dass das "reicht", also, dass das wenig genug ist, um ihn nicht so überdrehen zu lassen, oder soll ich NOCH weniger machen? Ich habe wirklich tierische Angst vor den, ungeplanten, JRT-Genen und davor ihm irgendwann nicht mehr gerecht werden zu können, das will ich natürlich auf gar keinen Fall.
Zum Thema überdrehen sonst: ist eigentlich kein Problem. Sei es, dass wir jetzt wild raufen und er wirklich doll dabei ist, mit knurren und allem drum und dran, es reicht ein "Aus" und er ist sofort wieder runtergefahren. Auch in Restaurants/Cafés kann ich ihn ganz gut mitnehmen, er ist dann zwar nicht scheintot, und muss des Öfteren wieder zur Ordnung gerufen werden, aber das klappt. Bälle findet er extrem uninteressant. Futternapf wird auch erst nach Freigabe genommen, kein Problem, als kleine Übung zur Frusttoleranz.
Ich würde es sehr, sehr schön finden, von dir eine Meinung / Tipps zu bekommen! :)