Beiträge von Ashy
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Im VDH kann man halt nur Rassehunde nach VDH-Logik züchten. Das heißt in kleinen, isolierten Populationen mit zum Teil schon erschreckend hohen Inzuchtgraden. Das ist weder natürlich noch gesund. Alle, die eine Rasse anders definieren als dort (oft recht willkürlich) festgelegt, alle, die offene Zuchtbücher wollen und natürlich alle, die das uralte Erfolgsmodel Mischling/Langschlag usw. züchten wollen, können das im VDH nicht.
Zumal ich ja nichtmal meine "Mischlinge" züchten darf und parallel beispielsweise die Rassehunde. Man wird ja direkt für alles gesperrt. Auch eine Doppelregistrierung (FCI/ISDS) wie es in den allermeisten Ländern beim Border Collie üblich ist, ist offiziell nicht erlaubt.
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Für ganz viele bin ich ja auch ein Vermehrer. Ist okay – kann ich mit leben. Ich sehe das aber komplett anders, denn für mich liegt der Unterschied in folgenden Punkten:
- Halte ich meine Hunde in erster Linie, um zu züchten, oder ihretwegen – also haben sie auch ein erfülltes Leben ausserhalb der Wurfbox?
- Sind die Hunde entsprechend untersucht? Röntgen (HD, ED, OCD, LTV)? Wie sieht es mit genetischen Defekten aus? Vielleicht sogar genetischer Diversität bzw. Haplotypen?
- Habe ich ein Zuchtziel, das ich bewusst verfolge?
- Kenne ich die Ahnen und Verwandtschaft meiner Hunde, soweit das möglich ist?
- Wie gehe ich mit Extremen oder Übertypisierungen um?
- Züchte ich nur „für den Markt“?
- Habe ich bereits genügend Welpeninteressenten im Voraus, oder züchte ich einfach drauflos "um die Rasse zu erhalten" und die Welpen suchen dann über Kleinanzeigen oder Social Media ihr Zuhause?
- Habe ich mich auf die Zucht gründlich vorbereitet und bilde mich regelmässig fort?
- Wie gestalte ich die Welpenaufzucht? Thema Epigenetik?
- Werden die Welpen (und natürlich auch die Mutterhündin) stets tierärztlich betreut?
- Kümmere ich mich auch nach der Abgabe um meine gezüchteten Hunde bzw. um die Welpenkäufer?
Das sind nur ein paar Punkte, die für mich ganz klar einen Züchter von einem Vermehrer unterscheiden.
Für mich ist der Stempel FCI/VDH definitiv kein Qualitätsmerkmal. Ganz ehrlich… die meisten Neuzüchterseminare sind ein Witz (ja, ich habe auch eines gemacht, beim CfBrH). Da ist jedes Webinar gängiger Plattformen deutlich wertvoller. Auch das Ausstellen oder Ankören ist oft alles andere als objektiv, und die geforderten Gesundheitsergebnisse sind teilweise schlicht ein Witz.
Wenn ich dann sehe, wie viele „Ups-Würfe“ stattfinden in den Clubs ohne wirkliche Konsequenzen, obwohl die Hündin vielleicht schon zu alt ist oder bereits mehrere Würfe hatte , dann kann ich das schwer ernst nehmen. Und wenn Hündinnen fünf oder sechs Würfe haben und das auch noch offiziell geduldet wird… sorry, da bin ich raus.
Man hält in den allermeisten Clubs auch lieber am alten System fest, statt neue wissenschaftliche Erkenntnisse anzuerkennen und redet alles schlecht, was nicht „normal“ ist.
Aber das ist eben meine persönliche Sichtweise. Natürlich läuft auch bei Züchtern wie mir nicht alles rosarot, aber ich bin transparent, stehe zu Fehlern und weiss, dass ich damit nicht allein bin und viele unschöne Dinge einfach dazugehören.
Und ja: Wer mehr testet und untersucht, findet logischerweise auch mehr.
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Ich kann nicht unterschreiben, dass grundsätzlich Begleithunde teurer sind. Bei meiner Rasse (Papillon) liegen die Welpenpreise derzeit im VDH zwischen 1300€ und 1800€. Ich habe für meine Hündin Mitte 2023 1700€ gezahlt.
Kann ich so nicht bestätigen
Die Preise, die ich von Pap-Züchtern kenne, sind auf alle Fälle höher und liegen bei rund 2500€. Und da untersucht man DEUTLICH weniger, als bei vielen Sport- bzw. Arbeitshunden der Fall ist. -
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Billieshep : Ich antworte jetzt einfach mal auf den ersten Post.
Mir sind Welpen vom Züchter zu teuer, definitiv. Das werde ich nie bezahlen.
Unsere Hunde hier gab es immer geschenkt oder für kleines Geld aus dem Tierschutz.
Für uns muss es kein Rassehund sein, es muss nichts extra für uns "produziert" werden. Wir nehmen gerne die, die keiner mehr haben mag. Es muss einfach nur passen. Wir mögen unkomplizierte, anpassungsfähige, fröhliche kleine Hunde, die Freude an unseren Unternehmungen haben. Die finden wir immer wieder im spanischen Tierschutz.
Es gab einen VdH Hund in meinem Leben (ich bekam ihn "geschenkt", als seine Besitzer nicht mehr mit ihm klarkamen. Dieser Hund war (im Vergleich zu sämtlichen papierlosen Hunden, die nach ihm kamen) eine Dauerbaustelle - charakterlich schwierig und körperlich einfach kaputt. Er kostete damals (DM Zeiten) bereits einen vierstelligen Betrag. Hat mich das negativ geprägt? Gewiss.
Ich erinnere mich gerade an den TV Beitrag über die krankgezüchteten Hunde und Katzen - es gibt hier im DF einen Thread dazu. Die Besitzerin der Poms aus dem Bericht hatte für die beiden kranken Hunde aus dubiosen Quellen jeweils über 4000€ bezahlt, wenn ich das richtig verstanden habe. Sie ging davon aus, daß das, was viel kostet, auch automatisch gut ist.
Verurteile ich deswegen jemanden, der sich für viel Geld einen Rassehund kauft? Nein, jeder soll mit seinem Hund und seiner Entscheidung glücklich werden.
Es gibt überall schwarze Schafe und Volltreffer, sei es im Tierschutz, im VdH, in Dissidenzvereinen oder bei Hobbyzüchtern. Und ich wünsche jedem, der einen Hund sucht, einen Volltreffer.
Mag deinen Beitrag. Und bin froh, dass es auch Menschen wie dich gibt, die diese Ansichten haben ohne, dass sie eben Züchter per se "angreifen", wenn sie andere Ansichten haben.
Aber eben, Menschen die in der heutigen Zeit null Interesse haben sich zu informieren und bei denen die Hundehaltung dann so extrem "nebensächlich" ist oder den Hund dann bei den kleinsten Problemen/Wehwechen abgeben, die bräuchten keine Hunde... aber für genau dieses Klientel gibt es eben auch einen Markt. Leider einen grausamen.
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Das heißt ja dann, dass der emotionale Aspekt bei der Preisfindung ebenfalls eine große Rolle spielt.
Hm, nein, das eher nicht. Wenn dem so wäre, müsste ich den Preis meiner aktuellen Welpen im Nachhinein auf alle Fälle nochmals in die Höhe treiben, was ich natürlich nicht machen werde.
Aber bei mir waren 6 Welpen nach Röntgen geplant. 2 Welpen musste ich direkt nach der Geburt aufgrund von extremen Missbildungen einschläfern und 1 weiterer Welpe drei Wochen später, weil auch dieser keine Chance auf ein normales Leben hatte, nachdem ich nochmals auf Ursachenforschung gegangen bin.
Das Einschläfern und die Diagnostik dieser 3 Welpen hat über 1000 € gekostet. Abgesehen vom zeitlichen Aufwand des einen Welpens, weil ich ihn sondieren musste und vom emotionalen Aufwand.
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Uff, das ist ganz schön aggressiv, aber ich verstehe total aus welcher Richtung du kommst.
Definitiv hat das aggressive Züge, aber es ist ja leider auch so. Nicht umsonst haben wir all diese Thematiken mit den Qualzuchten und den Billigwelpen aus dem Ausland. Die Leute informieren sich nicht, wollen schnell etwas haben und haben auch oftmals wenig Interesse daran eine Zucht entsprechend nachhaltig zu unterstützen (beispielsweise das Röntgen eines gekauften Welpens als Nachzuchtkontrolle etc.).
Natürlich tut man manchen Menschen damit sicher unrecht, aber ich persönlich könnte mir nie vorstellen für "alle Menschen zu züchten", sondern bleibe eben in meiner Bubble. Aber natürlich sieht es anders aus, wenn man viele Würfe produziert, dann muss man die natürlich auch "an Mann" bekommen.
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Darf ich fragen:
Kann es sein, dass der erste Wurf rein rechnerisch der teuerste für einen Züchter ist? (Stark vereinfacht)
In meinem Falle ganz klar "Nein".
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Zum Vergleich hat ein Bekannter sich aus Unwissenheit einen Hund aus einem Nachbarland von einem "Züchter" geholt, vermutlich Welpenmafia.
Ich frage mich dennoch, ob der hohe Preis nicht zu mehr solcher Fälle führt.
Naja, aber warum soll ich denn für solch dumme Menschen züchten? Sehe ich gar nicht ein, etwas an meinen Ansichten und Preisen zu verändern, damit alle Menschen in den Genuss eines Hundes kommen, den sie doch eh oft nicht "verdienen" bzw. entsprechend behandeln?
Man kann die Welt einfach nicht allein retten. Aber man kann sich in dieser Welt eine eigene, kleine Bubble schaffen, in der man zufrieden leben kann.
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