Beiträge von MisaMisa

    *räusper* Da das Impfen nicht gesetzlich festgelegt ist, ist wohl auch die 'Tollwutmarke' Humbug. :)
    Außnahmen wird es in kleinen Gemeinden sicherlich geben, allerdings sollte man sich genau informieren, ob gegen Tollwut impfen lassen verpflichtend ist!

    In Berlin muss die Anschrift sowie die Steuermarke am Hund befestigt sein, ansonsten gibt es eine Anzeige wegen Ordnungswidrigkeit und Bußgeld.

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    Deswegen sollte man laut Trainer die Kommandoflut in überflüssigen Situationen so gering wie möglich halten.
    Beim "an der Leine gehen" soll der Hund auf mich achten. ohne verbale Unterstützung. Wenn ich sie jetzt aber weiterhin mit Kommandos überflute - was man ja gerade am Anfang in der Korrekturphase machen muß, lernt der Hund nicht wirklich selbständig zu korrigieren. Er hört eben auf das Kommando.

    Das Kommando wird doch selbstverständlich langsam abgebaut. :???:
    So wie mit Handzeichen: erst nutzt man sie bei jedem Kommando jedesmal, dann baut man es langsam ab, so dass der Hund auch auf nur Hand/ Hörzeichen reagiert.

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    Was ist hier denn die Definition von Schutztrieb jetzt? An welchen Situationen und Handlungen kann man dies fest machen?


    Ich definiere es so: Wenn der Hund in seiner Skepsis bereit ist sich der Situation zu stellen und ggf. eine Gefahr dafür in Kauf nimmt, statt abzuhauen oder sich klein zu machen.
    Schutztrieb muss ja nicht immer den Menschen beinhalten, es gibt auch durchaus Hunde die meinen sich selbst schützen zu müssen.
    Schutztrieb ist mMn auch sehr eng mit Angst und Unsicherheit geknüpft.. wenn ich recht überlege habe ich noch keinen 'nicht- unsicheren' Hund getroffen, der sich/ andere zu schützen versuchte.

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    Was hier mehrfach beschrieben wird ist ein äußerst aktives Kontrollverhalten eurer Hunde. Das hat aber nichts mit Trieben zu tun.

    Auch Kontrollverhalten ist den Trieben zu zuordnen, Schlaubert. ;)

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    Ich habe zwei Hunde mit starkem Terretorialverhalten - einen AH und einen Spitz.

    Was ist ein AH?

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    wenn um die Ecke ganz plötzlich ein Mensch biegt und er das nicht einordnen kann und bellt und sich reinsteigert, wie breche ich das ab? Ich sage "Nein", das funktioniert auch sehr gut. Sobald er ruhig ist, bekommt er ein Leckerchen. Aber sobald er "diesen" Menschen wieder erspäht hat, bellt er wieder, wieder "Nein" und sobald wieder ruhig, Leckerchen.

    Hast du mal probiert statt jedesmal NUR die Ruhigen Momente zu belohnen durchgehend Leckerlies zu werfen, unabhängig davon ob er eigentlich bellt oder nicht?
    Bei uns war der Anfang auch sehr schwer und es hatte sich ein ähnliches Verhalten gezeigt.
    Das wichtige ist, dass du verstehen musst, dass das Ausleben seines Verhaltens für ihn stark selbstbelohnend ist. Mit dem Bellen befriedigt er sein Verlangen nach Glücksgefühlen selbst, JEDES Bellen wirkt für ihn also als Verstärker, macht ihn im Endeffekt happy und festigt sein Verhalten.
    Wenn er also schon gebellt hat kannst du sogut wie nichts mehr machen.

    Ich beschreibe dir mal wie ich es gehändelt habe:
    Ich bin gelassen in die Situation gekommen, habe des Sichten und das Anwesen sein von 'Gefahrengut' strikt belohnt (so 'Zeigen und Bennenen'- like).
    Dabei habe ich IMMER belohnt, egal ob Hundi sich danach zum Bellen hat hinreissen lassen oder nicht. Sie sollte erst lernen, dass ICH der vorrangige Auslöser für Glück (Futteraufnahme hat auch etwas mit Glück zutun) bin, nicht das Bellen. Ihr Egopush sollte ihr als 'von Frauchen verursacht' im Gedächnis bleiben, damit sie überhaupt erstmal soweit ist, dass sie mich wahrnimmt.
    Viele Hunde blenden ihr komplettes Umfeld aus, wenn es soweit ist und genau das wollte ich nicht.
    Mit der Zeit hat sie also gemerkt: Hui, da kommt generell erstmal was tolles von Fraule.
    Ich konnte dann langsam, langsam den Zweiten Schritt gehen und vorrangig (aber nicht nur!) ruhige Momente oder zumindest das nicht- bellen belohnen.
    Sollte sie bellen, sich dabei aber zu mir umsehen, Hilfe oder Leckerlies bei mir suchen wurde das auch noch belohnt. Jeder Schritt in meine Richtung sollte sie daran erinnern, dass ihr Glücksgefühl von mir kommt, nicht von den Prozessen in ihrem Hirn.
    Hatte ich sie dann soweit, dass sie sich oft zu mir bezogen hat, Hilfe gesucht hat, dann habe ich ganz langsam angefangen nur noch die ruhigen Momente zu belohnen.
    Bellen wurde ignoriert oder (bei 'halbaufmerksamen' Verhalten mit einem Negativwort belegt ['Fräulein' zeigt an, dass ich Konsequenzen einleite, wenn das Verhalten nicht sofort unterbunden wird. Konsequenzen waren unter anderem, dass ich wegrenne, sie an die Leine kommt usw]) unterbunden.
    Parallel dazu habe ich stark an ihrem Vertrauen gearbeitet. Geholfen hat mir dabei, dass ich mich an die unterschiedlichsten Orte gesetzt habe und sie einfach massiert habe.
    Dabei sollte es so weit gehen, dass sie sich komplett entspannt, die Augen also zumacht und den Kopf ablegt, ihr Umfeld also ausblendet.
    Das hat stark dazu beigetragen, dass sie gelernt hat sich mir anzuvertrauen. Sie braucht nicht immer unter Strom zu stehen, weil ich ihr deutlich mache, wann ich sie brauche und wann alles easy ist.

    Ich hoffe es war nicht zuviel Text für dich. ;)

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    Aber ich denke, ein Hund geht beim hüten einer Schafherde deutlich mehr auf als wenn er an der kurzen Leine gehalten wird und wilde Leute "hüten" muss. Oder er eine Fährte von Tier statt von "Irgendwas" verfolgen darf.

    Hattest du schonmal einen Hund, der extra für den Schutztrieb gezüchtet wurde?

    Nein, mein Cane Corso- Berserker hat absolut keinen Spaß am Hüten. Nichtmal einen Funken! :lachtot:


    Ich bin absolut tromba und Murmelchens Meinung.


    Und für alle die meinen solchen Hunden würde der Dienst keinen Spaß machen: Bitte, bitte, bitte setzt euch mal einwenig mit der Neurochemie des Hundes auseinander!
    Nicht nur dieses Themas wegen, auch im Alltag kann das sehr aufschlussreich sein. ;)

    Adrenalin, Noradrenalin, Stresshormone und Glückshormone etc sind extrem selbstbefriedigend.
    Ein Diensthund der in der Demo endlich 'ran darf' hat einen so enormen Hormonausstoß, man könnte es schon fast mit 'high werden' vergleichen.
    Das gleiche bei Hütehunden die Hüten dürfen, Jagdhunden die Jagen dürfen und Bullenbeissern die Beissen dürfen.