Beiträge von pikeur

    Eine nette, halbwegs artgerechte Haltungsform seiner Deckhengste praktiziert eines der renommiertesten Vollblutgestüte in Deutschland. Der Hengst bekommt eine bereits tragende Stute zur Gesellschaft und läuft mit ihr auf der Koppel.
    Nur in der Zeitspanne von Beginn der Decksaison (frühestens ab Mitte Februar) bis eine geeignete (kein Fohlen führende) gestütseigene Stute frühtragend ist, ist er zum Alleinsein verdammt, aber durch die Deckerei in dieser Zeit (deren Hengste sind gut beschäftigt, und bei den Vollblütern wird ja nur im Natursprung gedeckt) auch gut ausgelastet.

    Mein sehr lauffreudiger Aussie hat ein eigenes Rennspiel entwickelt, indem er den Super-Abruf etwas abgewandelt hat.
    Den hatte ich (mit Pfeife) schon ganz früh mit ihm geübt, natürlich mit Super-Belohnung.


    Wenn wir nun unterwegs sind und ihm nach Rennen ist, sucht er sich ein geeignetes Stück Wiese oder Acker und saust aus dem Nichts heraus kerzengerade los, als ob er hetzen würde. Dabei lauert er ganz offensichtlich auf den Pfiff. Wenn der spätestens am Ende des Acker nicht erfolgt ist, stoppt er, dreht kurz den Kopf zu mir und sprintet dann weiter. Auf den Pfiff hin wirft er sich um 180 Grad herum und sprintet genauso schnell wieder zurück. Mittlerweile geht es ihm dabei nicht mehr um die Superbelohnung, sondern um das Sprinten an sich. Superbelohnung für provozierte Pfiffe gibt es nämlich nicht mehr, sondern nur ein dickes Lob fürs rasante Zurückkommen.
    Da er das Spiel nur ab und an spielt und jederzeit kontrollierbar ist, gönne ich ihm den Spaß und pfeife ihn brav zurück, komme mir allerdings dabei etwas fremdbestimmt vor :hust:
    Zumindest hat er so an den Tagen, an denen er nicht am Pferd mitläuft, genügend Bewegung.


    Vielleicht könntest du an der Schleppleine oder auf einem eingezäunen Areal etwas ähnliches mit deinem Hund aufbauen? Rasantes Zu-Dir-Hinsprinten statt unkontrolliertem Von-Dir-Wegrennen. Wäre auch eine gute Vorübung für den Freilauf.


    Unsere Meutehunde (Foxhounds für die Schleppjagd) trainieren neben der Arbeit am Fahrrad bzw. am Pferd auch manchmal auf einer großen, eingezäunten Koppel, indem sie einige Male von zwei Personen, die sich gegenüberstehen, mit dem Rufhorn hin- und hergerufen werden. Die Hunde nehmen diese Aufforderung zum Flitzen gerne an und hören auch im Freilauf immer gut aufs Rufhorn.

    Auf den Beitrag von biewer bist du bisher leider nicht eingegangen.
    Deshalb noch einmal die Frage, ob dein Aussie getestet ist? Sollte er nicht MDR1 +/+ sein, mußt du strikt verhindern, das er Pferdeäpfel frißt.
    Sollte eines der Pferde eine Wurmkur mit dem Wirkstoff Ivermectin verabreicht bekommen haben und dein Hund frißt die den Wirkstoff enthaltenden Pferdeäpfel, kann das tödlich enden. Auch ein vom Pferd ausgesabberter und auf den Boden getropfter Wurmkur-Rest ist höchst gefährlich für MDR1 negative Hunde, wenn sie ihn aufschlecken.
    Ich habe selbst einen 'negativen' Aussie und achte penibel darauf, daß er mit dem Zeug keinesfalls in Kontakt kommt, wenn ich mein Pferd entwurme.

    Ich fürchte, was das Bewegen betrifft, wirst du dich damit abfinden müssen, ganz langweilig mit Hundi an der Leine spazierengehen zu müssen.
    Der Erfolg der GA hängt entscheidend davon ab, daß der Hund im Schritt den korrekten Bewegungsablauf wieder 'einübt' und seinen 'Schmerz-Vermeidungs-Schongang' wieder vergißt. Also nur seeehhhr kontrolliertes Bewegen im Schritt in den ersten Wochen.
    Mein Hund ging nach der GA zusätzlich insgesamt 10 mal (einmal wöchentlich) in die Praxis zum Wassertreten im Tank, jedesmal ein wenig länger. Das war auch eine gute und sehr förderliche Auslastung.
    Die erste deutliche Besserung war schon nach wenigen Tagen zu sehen - nach einem halben Jahr war er wieder 'wie neu', und er war immerhin schon 10 Jahre alt.
    Für den Kopf vielleicht ein paar 'ruhige' Tricks.
    Und keine Sorge - das klappt schon. Ich konnte es mir auch nicht vorstellen, daß mein Dauer-Freiläufer das klaglos mitmachen würde, aber es ging, und der Erfolg war jede Mühe wert!

    Einer meiner Hunde hat als Junghund auch mal ganz gewaltig an einer Rinderkoppel eine gewischt bekommen.
    Freilaufend war er nicht dazu zu bewegen, diese Richtung einzuschlagen - mit anderen Richtungen hatte er, anders als dein Hund, kein Problem.
    An der Leine ging er widerwillig mit. Darauf habe ich aber auch bestanden und bin immer mal wieder den Weg dorthin mit ihm gegangen. Nach ca. einem halben Jahr hatte er die Sache vergessen oder weggesteckt und auch im Freilauf klappte es wieder.

    Nicht nur im 'Verteidigungsfall' wehre ich Hunde energisch ab, wenn ich nicht möchte, daß sie mit meinem Hund Kontakt aufnehmen.


    Dieser Tage lief mein Hund an der Leine am Rad, als ein Mann, der seine beiden Hunde auf einer Wiese laufen ließ, vergeblich versuchte, sie zu sich zu rufen, als er mich erblickte.
    Der erste kam dann auch prompt angerannt - ich sprang vom Rad, versuchte ihn mit dem Vorderreifen abzublocken, und als das nichts half, schob ich ihn mit dem Fuß fort. War ein niedlicher schokobrauner Labbi von ca. einem halben Jahr, dem ein neufundländerahnliches großes schwarzes Etwas folgte, das der Besitzer dann gerade noch abfangen konnte.
    Der Labbi war zuckersüß und hatte sicher auch nichts Böses im Sinn, aber generell möchte ich nicht, daß fremde Hunde zu meinem rennen, wenn er am Rad läuft.


    Also mache ich deutlich, daß wir keinen Kontakt wünschen.

    terriers4me


    Das ist auch meine Meinung - das gibt einem ja auch die Freiheit, ohne schlechtes Gewissen mal etwas ohne Hund zu unternehmen...
    Außerdem füllen andere vom Hund geliebte Menschen ja auch die Lücken, die man selbst im Umgang mit dem Hund läßt. Ich bin beispielsweise kein begeisterter Tober, Quietschstimmen-Begrüßer und Animateur für irgendwelche ganz verrückten Sachen - meine erwachsenen Kinder schon, was meinen Hund sichtlich begeistert.

    Na, das war wirklich eine ausführliche Antwort -vielen Dank! :smile: Da kann man sich doch ein besseres Bild machen, wenn man etwas mehr über dich und deine Hunde-Vorgeschichte weiß.


    Da du das Alleinebleiben nicht wirklich sinnvoll trainieren kannst, wenn du dann doch öfters für längere Zeit aus dem Haus mußt, würde ich mir an deiner Stelle einen Hundesitter für die Zeiten deiner Abwesenheit suchen, der einfach da ist und gegebenenfalls mit ihr rausgeht. Dann kannst du das Alleinebleiben ohne Druck üben, bis es klappt.

    Liebe TE,


    aus deinen Beiträgen klingt so wenig Freude an deinem Welpen heraus.
    Du hörst dich ziemlich ungeduldig und genervt an; dein primäres Ziel scheint zu sein, daß die Kleine 'funktioniert'. Über die Beziehung deines Freundes zu Emma schreibst du überhaupt nichts.


    War es denn dein Wunsch und von dir zuvor wohlüberlegt, dir einen Hund zuzulegen?
    Ich frage mich das deshalb, weil ich mir vorstelle, daß, wenn man sich seinen langgehegten Wunsch nach einem Hund erfüllt und sich zuvor ausgiebig mit dem Thema befaßt, man doch meistens entweder zum Welpen, Alter so 8 bis 10 Wochen, tendiert oder sich für einen erwachsenen (und vielleicht sogar gut erzogenen) Hund entscheidet.
    4 Monate ist in meinen Augen ein ungewöhnliches Abgabedatum. Wie bist du denn 'auf den Hund gekommen'?

    Mein lang- und vielhaariges Erdferkel wird nach unserern Schietwetter-Ausritten an Bauch, Beinen, Brust, Hintern und Schwanz mit dem Schlauch oder der Gießkanne 'gespült' - Rumpf, Rücken und Kopf werden nur feucht abgerubbelt. Danach abfrottieren, und der Hund ist fast wie neu.
    Wenn deinen Hund das Duschen so stresst, könntest du dich nicht doch mit dem Gedanken befreunden, ihn auf dem Bürgersteig vor dem Haus mit Wasser aus einer bereitgestellten Gießkanne zu säubern?