Ich bin weit davon entfernt den Award Krone der Schöpfung an irgendeine Spezies zu vergeben.
Will man unbedingt Titel vergeben, könnte man den Homo sapiens auch mit guten Argumenten als den größtem Schädling globaler Ökosysteme auszeichnen oder die Ratte als die Spitze der Säugetierevolution- denn sie ist nach vielen Kriterien die erfolgreichste Spezies dieser Klasse.
Die Alleinstellungsmerkmale unserer Art sind wenige.
Auch Ichbewußtsein gibt es von Delfin bis Elster gar nicht so selten im Tierreich.
Kultur und Tradition sind bei Säugern und Vögeln weit verbreitet.
Selbst Kriege im engsten Sinne gibt es ((nicht nur) bei Schimpansen)
Bei Hunden gibt es allerdings definitiv kein Bewußtsein des eigenen Selbst. Das wurde oft genug und eingehend genug untersucht.
Und die wenigen Alleinstellungsmerkmale unserer Art sind immerhin hoch relevant: Kein Tier ist aber in dem Maße ein geschichtliches Wesen und hat auch nur annähernd ein ähnliches Bewußtsein von sich, seiner und der generellen Geschichte sowie seiner Vernetzung im kleinen wie im Großen, wie der Mensch. Kein Tier hat ein Speziesbewusstsein und nur ganz wenige (nicht keine!) kommunizieren global und Populationsübergreifend...und wohl gar keine abstrakt..
Ansatzweise gibt es vieles davon zwar durchaus bei einigen Säugern, vor allem Primaten, aber auch bei Vögeln und Cetaceen.
Aber hier hat der Mensch schon ein starkes Alleinstellungsmerkmal.
Kein Tier wäre zb in der Lage, den Begriff Ethik zu verstehen, zu hinterfragen ...oder zu dem Schluß: Cogito, ergo sum zu kommen. Auch nicht die Arten, die sich ihrer individuellen Existenz durchaus bewusst sind.
Ich bin nach wie vor erschrocken über einige Statements hier und wundere mich inzwischen über den Tenor, den der Threadstarter hier ins Spiel bringt.
Für viele scheint es mir hier geradezu anders herum: Der Hund, vor allem der eigene, wird überhöht und der Mitmensch zumal der persönlich unbekannte, wird entwertet, um nicht zu sagen, auf die Stufe des Hundes oder darunter gesetzt.
Letztlich eine ebenso logische wie absurde Konsequenz der Anthropomisierung des Hundes und des Mißverständnisses seiner Rolle als Sozialpartner des Menschen.
Zum missachten der Menschlichkeit zB eines Kriegsgegners ist da nur noch ein kleiner Schritt und ich muss wohl nicht sagen, zu was solche Emotionen und Denkweise schon vieltausendfach in der Menschheitsgeschichte geführt haben.
Ich bleibe dabei: Bei aller Liebe zum Hund und bei aller Hochachtung vor seiner Spezies und seinen Ansprüchen und bei allem Verantwortungsbewußtsein als Halter: Den (beliebigen) Hund im Falle einer Entscheidung um Wohl oder Wehe dem (beliebigen) Menschen vorzuziehen finde ich nach so objektiver Analyse, wie mir als subjektiv empfindendem Individuum möglich ist, als unethisch und aus persönlicher Sicht äusserst bedenklich.
Ich denke mal, ich halte mich ab jetzt in dieser Diskussion besser etwas zurück. Die Fronten sind verhärtet und mir zu extrem. Aber ich habe auch gesagt, was meine Einstellung ist und warum.