Beiträge von LayNia

    Ich muss auch noch dazu sagen, es gibt auch Rassen die ich erst schön finde, seit ich deren Charaktereigenschaften kenne.

    Und dann gibt es wieder Rassen die ich optisch überhaupt nicht mehr ansprechend finde, seit ich mal ein paar Vertreter live kennen gelernt habe und vom Verhalten negativ überrascht wurde.

    Stimmt, das habe ich auch schon festgestellt. Früher fand Australian Shepherds wunderhübsch, vor allem in Blue Merle. Je mehr Vertreter der Rasse ich kennengelernt habe, desto weniger gefallen sie mir.

    Bei Pudeln ist der umgekehrte Weg passiert.

    Ich kann mich mit vielen unterschiedlichen Optiken bei Hunden anfreunden, so dass ich sage, geht rein optisch gar nicht, gibt's eigentlich kaum.

    Trotzdem habe ich natürlich Vorlieben (schwarz, kurz- bis mittellanghaarig, Stehohren, wacher Ausdruck). Mein Dritthund verkörpert all das, obwohl die Optik bei der Entscheidung echt nachrangig war.

    Ich würde sagen, bei mir entscheidet in erster Linie der Verstand, was für ein Hund in mein Leben passt, und wenn er mir auch optisch zusagt, ist das das I-Tüpfelchen.

    Z. B. sind Pudel jetzt optisch nicht unbedingt meine Favoriten, aber als Zweithund hätte es kaum eine perfektere Wahl gegeben. Also bei der Rasse an sich hat der Verstand entschieden, bei der Farbe dann meine Vorliebe.

    Schau dich doch mal in diesem Thread um: Vollzeit Arbeit und Hund - Laber Thread

    Ich arbeite selbst Vollzeit mit drei Hunden und fahre mittags immer heim. Für lange Tage, wenn keine Mittagspause möglich ist, und für meinen Junghund habe ich meine Eltern als (Halbtags-)betreuung.

    Vollzeitarbeit mit Hund(en) ist durchaus möglich, ohne dass der Hund leiden muss. Es erfordert halt in der Regel etwas Planung und Management. Und eine sichere Betreuung sollte man immer in der Hinterhand haben, für den Fall, dass der Hund aus irgendeinem Grund nicht alleine bleiben kann.

    Wie würdet ihr mit einem kleinen Hund eine saubere motivierte Fußarbeit aufbauen? Futtertreiben und Handtarget ist da ja nicht wirklich optimal.

    Ich habe zunächst mit Futter in die Grundstellung geführt und als diese saß, sehr sehr lange Bierdeckelunterordnung mit dem Clicker gemacht und daraus schrittweise das Laufen aufgebaut.

    Parallel dazu kannte sie schon das Kommando "schau". Um ein mit mir laufen zu üben, ohne auf die Position achten zu müssen, habe ich das genutzt.

    Ich schließe mich Oliv2016 an, dass das für einen einzelnen jungen Hund zu viel ist. Auch bei einem erwachsenen Hund finde ich es grenzwertig.

    Mein Arbeitsmodell sieht ähnlich aus: Ich arbeite vormittags und nachmittags jeweils 4 Stunden und komme mittags heim. Fahrtzeit einfach ca. 10 Minuten.

    Aber: Ich habe drei Hunde, sie sind also quasi nie ganz alleine.

    Ich habe die Arbeit angefangen, als meine große Hündin 5 war. Sie hatte mit dem Alleinebleiben nie Probleme, aber so ab 3 Tagen nacheinander habe ich immer gemerkt, dass es ihr zu viel wurde. Also habe ich sie mittwochs immer zu meinen Eltern gebracht.

    Meine Zweithündin hat lange gebraucht, bis sie zusammen mit der Ersthündin alleine bleiben konnte; seitdem sie es kann, bleiben die beiden aber problemlos zusammen alleine und die Ersthündin braucht auch den Mittwoch bei meinen Eltern nicht mehr.

    Die Dritthündin ist jetzt 4,5 Monate und bleibt vormittags mit den beiden Großen alleine, nachmittags ist sie bei meinen Eltern.

    Spricht etwas dagegen, den Hund halbtags betreuen zu lassen? Das fände ich dem Hund gegenüber fairer. Sofern man nicht zig unterschiedliche Betreuer hat, kommen die meisten Hunde gut damit klar und empfinden es nicht als hin- und herreichen.

    Generell würde ich es - unabhängig von der endgültigen Entscheidung - folgendermaßen aufbauen: In der freien Zeit bis zum Jobantritt kannst du schon mal den Tagesrhythmus einüben, der später normal ist. Also früh aufstehen, fertigmachen, spazierengehen, füttern... - wie du es halt später machen willst. Und dann eben Ruhezeit/Alleinebleiben, bis du mittags wieder "heimkommst".

    Ich habe den Vormittag so mit meiner Kleinen aufgebaut. In der ersten Woche war ich noch da, aber nicht für sie verfügbar, ich habe sie tw. auch schon innerhalb der Wohnung alleine gelassen und habe die Wohnung öfters kurz verlassen. Ab der zweiten Woche bin ich jeden Vormittag irgendwohin gefahren und in der dritten Woche habe ich die Alleinbleibzeit auf ca. 3 - 3,5 h ausgebaut. Mittags gab's immer einen Spaziergang und nachmittags wieder Ruhe - auch wenn sie wie gesagt den Nachmittag über betreut wird.

    Ich würde so üben, aber eben trotzdem eine Teilzeitbetreuung in Betracht ziehen. Am besten ist es, flexibel zu planen und es vom Hund abhängig zu machen.

    Ich habe gerade "Der Nazi und der Friseur" von Edgar Hilsenrath abgeschlossen.

    Es handelt von einem Nazi und Massenmörder, der nach dem Zweiten Weltkrieg die Identität seines jüdischen Kindheitsfreundes annimmt und nach Israel auswandert.

    Puh, das Buch löst bei mir ziemlichen Widerwillen aus, obwohl es echt gut zu lesen, teilweise amüsant und unterhaltsam ist. Aber irgendwie hab ich mir die ganze Zeit gedacht, sowas darf man nicht schreiben und sowas sollte nicht unterhaltsam sein.

    Hempel Ich hab mal geschaut. Mein dünnster historischer Roman ist "Die Vogelmacherin" von Eveline Hasler. Das hat nur ca. 190 Seiten. Ist allerdings ziemlich schwer zu ertragen, weil es um Kinder geht, die als Hexen verdächtigt werden und denen der Prozess inkl. Folter gemacht wird.

    Ich bin Max Schulz, unehelicher, wenn auch rein arischer Sohn der Minna Schulz... zur Zeit meiner Geburt Dienstmädchen im Hause des jüdischen Pelzhändlers Abramowitz. An meiner rein arischen Herkunft ist nicht zu zweifeln, da der Stammbaum meiner Mutter, also der Minna Schulz, zwar nicht bis zur Schlacht im Teutoburger Wald, aber immerhin bis zu Friedrich dem Großen verfolgt werden kann. Wer mein Vater war, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber er war bestimmt einer von den fünfen: der Fleischer Hubert Nagler, der Schlossermeister Franz Heinrich Wieland, der Maurergehilfe Hans Huber, der Kutscher Wilhelm Hopfenstange oder der Hausdiener Adalbert Hennemann.

    Ich habe die Stammbäume meiner fünf Väter sorgfältig prüfen lassen, und ich versichere Ihnen, daß die arische Herkunft der fünf einwandfrei festgestellt wurde.

    Edgar Hilsenrath - Der Nazi und der Friseur

    Ich habe "Loney" gestern auch abgeschlossen.

    Im Großen und Ganzen kann ich mich den Meinungen anschließen. Mir gefällt, wie der Autor diese dunkle, irgendwie beklemmende Atmosphäre schafft, aber leider bleiben zu viele Fragen offen. Es wird die ganze Zeit Spannung aufgebaut, aber es gibt keine richtig befriedigende Auflösung.

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    Wer ist Else? Was bringt sie dazu, ihr Kind zu opfern? Oder ist sie selbst auch ein Opfer der Männer? Wie das Ritual vonstatten geht, hätte mich auch interessiert. Wie sind die Männer dazu gekommen? Hannys Sicht der Dinge hätte auch vertieft werden können.

    Ob er das Baby tatsächlich selbst erschossen hat oder er "nur" die Schuld dafür trägt, weil er durch das Opfer geheilt wurde, finde ich eigentlich nebensächlich.

    Das Buch lässt mich irgendwie ratlos zurück, obwohl ich absolut nicht sagen kann, dass es verschwendete Lesezeit war. Es wird mich sicher noch länger beschäftigen.

    Da mein Exemplar von Loney erst gestern angekommen ist, habe ich jetzt "Die dunkle Seite des Mondes" von Martin Suter gelesen. Das Buch wurde hier ja auch schon mal erwähnt und stand seitdem auf meiner Liste.

    Absolute Empfehlung meinerseits.

    Der Schreibstil wird ja immer als nüchtern und emotionslos beschrieben, was mich etwas abgeschreckt hat. Aber beim Lesen fand ich ihn irgendwie genau richtig. Ich konnte mich trotzdem sehr in den Protagonisten einfühlen.

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    Umso erschreckender war es für mich, als er dem Kätzchen den Hals umgedreht hat. Das hab ich überhaupt nicht kommen sehen. Gerade der emotionslose Stil machte das so schockierend.