Also weniger ob man den Hund "macht", sondern doch einfach nur ob man gesellschaftstauglich ist und der Hund sich dabei wohlfühlt?
Weil das ist ja was ganz anderes.
Und auch wieder viel Definitionssache. Was ist gesellschaftstauglich? Das ist doch auch ne individuelle Sache.
Lebe ich irgendwo in der Einöde ist gesellschaftstauglich was anderes als wenn man mitten in der Stadt wohnt. Ist man viel unterwegs ist es wieder was anderes als wenn man nur an einem Ort bleibt, etc.
Und auch hier: Ob das klappt liegt an allererster Stelle daran ob man die passende Rasse auswählt. Was natürlich eben Haltersache ist, klar.
Beispiel:
Ich finde Hamilton super gesellschaftstauglich. Der kann überall hin mit, egal ob wir in Feld Gassi gehen, im Wald, ins Restaurant gehen oder ins EinkaufsCenter.
Er ist meist leise, bellt wenig, sozial hoch verträglich und mag Kinder.
Für andere ist er aber vermutlich nicht gesellschaftstauglich. Er ist nicht wirklich leinenführig, kann kein Fußlaufen, man muss drauf achten das er nicht irgendwo das Bein hebt, hat natürlich heftig Jagdtrieb auf Sicht und ist dann auch nicht abrufbar. Generell ist sein Gehorsam eher semi. Und wenn er Bock hat mobbt er.
Oh, und er mag Konflikt. Führt den auch absichtlich herbei, es gibt Tage wo er wirklich absichtlich so garnicht hört bis ich explodiere und dann freut er sich.
Ich liebe den Arschkeks abgöttisch und er und ich kommen super klar. Und für sein Wesen hat er sicher ein sehr zufriedenstellendes Leben bei mir, 4 Sklaven die alles tun was der Herr will und eine nervige Alte die er sehr gern hat aber die eben nicht alles tut was er will. 
(Und man sollte besser immer ne weiche Unterlage für ihn dabeihaben, weil harter Boden dem edlen Hintern nicht taugt)
Taro ist viel einfacher. Aber für mich weniger gesellschaftstauglich weil er halt typisch Sheltie sehr vokal ist....
Wir arbeiten dran, aber er wird immer vokal bleiben. Das gehört zu ihm, wo andere Hunde bei Aufregung tänzeln muss er die Klappe aufreißen. Dennoch ist er natürlich auch gesellschaftstauglich und ist ja eh erst 1 Jahr alt, da kommt noch viel an Lernen und auch noch etwas Entwicklung.
Arren.... Der war super. Immer.
Den konnte man immer überall mit hinnehmen, der hat zwar nicht gehört und konnte nicht an der Leine laufen, aber der liebte alles und jeden und war damit wirklich easy weil es wirklich egal war wo er war. Feld? Wald? EinkaufsCenter? Kirmes? Der Hund war happy. Mittendrin statt nur dabei war sein Motto.
Körpergefühl einer Abrißbirne, aber trotzdem hätte man ihn jederzeit in eine Kindergartengruppe werfen können, in ein Altenheim, wo auch immer.
Löle, klein, süß, leise. Immer und überall mitnehmbar, leinenführig. Zurückhaltend bei Menschen, Artgenossen fand sie scheiße. Dennoch perfekt gesellschaftstauglich für mich.
Vier verschiedene Hunde, alle sehr unterschiedlich. Und nun Nummer fünf:
Mein allererster ganz eigener Hund. Trolly. Perfekt. Wirklich.
Super Gehorsam, leinenführig, so gehorsam das ich eigentlich nichtmal ne Leine gebraucht hätte. Menschen, Hunde, sie konnte mit allen. Die konnte man immer und überall mithinnehmen, die hat man niemals bemerkt. Wirklich nicht.
Und obwohl ich in den 20 Jahren nach Trolly noch viel mehr gelernt habe über Hunde ist kein Hund je wieder so dermaßen perfekt gewesen wie sie.
Weil eben jeder Hund ein Individuum ist. Sie war die perfekte Mischung aus "Ich will dir unbedingt und absolut gefallen!" und Intelligenz, hat alles super schnell kapiert. Mein one in a million Hund.
(Und ich fühle mich echt gesegnet das ich fünf so verschiedene Hunde, die alle auf ihre Art absolut toll waren/sind in meinem Leben haben durfte)