Löle würd mich auch verkaufen, wenn auch nur gegen richtig gute Leckerlies. Sie ist distanziert im Wesen und hat nie wirklich genug Nähe zu einer Person gehabt um wirkliche Anhänglichkeit aufzubauen.
Trolly, mein erster Hund, war der Inbegriff von Treue. Sie war Familienhund, sprich meine Oma sorgte für Futter, mein Opa machte Spaziergänge und ich... Nun, ich nahm sie überall hin mit wo ich konnte.
Der Dackelanteil sorgte für eine Verfressenheit sondergleichen, wenn Opa Fleischwurst in der Hand hatte und sie rief musste ich nur ein leises "hmmm..." über die Lippen fließen lassen und sie setzte sich strahlend vor mich hin.
Sie hat mich verteidigt, hat bei mir gewacht während ich krank war, hat gelitten wenn ich geweint habe, hat sich nen Keks gefreut wenn ich sie nur angelächelt habe.
Sie ist mit in den Stall gekommen, trotz Angst vor den Pferden. Sie hat meine Maus gehasst, aber auf ihrem Rücken geduldet wenn ich dabei war. Egal von was, ich konnte sie immer abrufen, ohne Leckerlies, ohne Härte.
Sie hat jedes Futter stehenlassen wenn es Zeit war das ich nach Hause kam. Jeden Tag hat sie mich erwartet, am Anfang der Strasse und wir sind das letzte Stück Weg zusammen gegangen.
Sie, Katzenhasserin bis zum Äußersten, hat sich mit meinem Kater arrangiert als ich nach Jahren wieder ganz nach Hause kam. (Haben sogar das Fressen geteilt)
Und sie hat in den Jahren, wo ich nur im Urlaub zuhause war, gelitten. Trotz Oma und Opa, die auch ihre Bezugspersonen von Anfang an waren. Sie ist immer nur wieder aufgelebt solange ich da war.
Wie treu ein Hund ist kommt darauf an was er für ein Wesen hat. Es gibt distanziertere, wie Löle, und solche wie Trolly, die wenn sie ihren Menschen gefunden haben für nichts in der Welt diesen Menschen eintauschen würde.