Ach ja, Zwinger ist ja immer unglaublich böse.
Aber die tolle Hausaufzucht ist viel besser, das die Hunde da auch oft genug über Nacht ins "Hundezimmer" gesperrt werden sieht man ja nicht oder es ist ja was anderes....
Falls du mit alte Schule das harte Abrichten meinst, davon gibt es leider noch genug, ja.
Das kannst du aber nicht so bequem aussortieren wie: Zwinger = Alte Schule = böse. Davon abgesehen ist eine vernünftige Zwingerhaltung weder böse noch schädlich.
Ich geb dir mal ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis.
Da ist eine Züchterin, die mit allem Herzblut an der Rasse hängt.
Sie sozialisiert die Hunde wie kaum ein anderer, gibt den Welpen wirklich das Beste mit was geht.
Ihre Hunde leben aber nicht im Haus, nein. Sie haben ein eigenes beheiztes Hundehaus, mit Zugang zu den Zwingern und einem großen Außenauslauf.
Diese Züchterin verbringt den ganzen Tag mit ihren Hunden, jeder Welpe lernt auch das Haus kennen, aber abends kommen sie wieder rein in ihr eigenes Reich.
Diese Züchterin hatte nur wenig Würfe, da sie wirklich jede Seitenlinie des potentiellen Deckrüden unter die Lupe genommen hat, alles was auch nur einen Schatten auf die zukünftigen Welpen werfen könnte wurde abgelehnt.
Sie weiß Dinge über den Schäferhund, über Ernährung, über Heilmethoden, die viele schon wieder vergessen haben oder niemals wussten.
Ihre Hunde sind toll, einige sind Therapiehunde, 2 sind Besuchshunde im Altenheim gewesen, alle sind gut erzogen.
Sie sind sozial, frei von Krankheiten, lassen sich gerne bekuscheln und fressen dem kleinen Enkel aus der Hand.
Und das obwohl sie im Zwinger leben.
Und dann gibt es noch meine persönlichen Erfahrungen:
Löle kam mit 8 Jahren zu uns, aus toller Zucht, natürlich im Haus, schlief im Bett (sie hatte eine eigene Bettseite), hatte nen eigenen Stuhl am Esstisch.
Sie kannte ihren Namen, hatte Angst vorm Staubsauger und vorm Kissen auschütteln, wußte nicht was Freilauf ist, war kaum sozialisiert, hatte Angst vor Füßen (Mindestabstand am Anfang: über 1 Meter!), ließ sich nicht überall anfassen, kannte kein Kommando und auch einige andere Dinge nicht.
Arren, kam mit 8 Wochen zu uns, von einem sehr guten Züchter, Zwingerhaltung.
Er kennt kaum Angst, gewöhnte sich innerhalb 2 Wochen an alle Geräusche im Haushalt, ist neugierig, liebt Spiele mit dem Wischmop (ich habe so einen mit langen Fransen, tolles Spielzeug!), sozial ohne Ende mit allem, lässt sich von Kindern so ziemlich alles gefallen, ist ausgeglichen, bestand von der ersten Nacht an darauf bei mir im Bett zu schlafen und das einzige Manko ist das er den Staubsauger blöd findet, seit der eins der Leckerlies weggesaugt hat.
(Wir haben alle Hunde dort gesehen, alle begrüßt und wirklich alle Hunde waren friedlich, liebenswürdig, offen und völlig normal)
Man kann eine gute Zucht nicht daran erkennen ob die Hunde im Haus leben.
Es gibt viele andere Kriterien die wichtiger sind.
Such dir mehrere Züchter, besuch sie, sieh dich mit offenen Augen um. Achte darauf das der Züchter weiß was er da verpaart, das seine Verpaarungen nicht nur vom "Trieb" abhängen, achte darauf wie er mit den alten Hunden umgeht.
Viel Glück bei der Suche!