Ich habe auch keine spontane Lösung parat, weil ich meine, daß ein Verhalten, was Euer Hund seit 5 Jahren erfolgreich praktiziert, nicht mit einem Mal abzustellen ist. Ich hab' einfach mal zu Deinen Sätzen geschrieben, was mir so direkt einfiel:
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Er wurde bisher nur in Notsituation zu Beaufsichtigung zu anderen Leuten gegeben.
Sprich berufliche Abwesenheit oder wenn wir vereist sind. Die ist in seinen sechs Lebensjahren allerdings nur selten vorgekommen.
Und in den ersten 10 Wochen wahrscheinlich gar nicht, oder?
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Diese Marotte hat er allerdings von Anfang an und es wird immer schlimmer.
Klar, funktioniert aus Hundesicht ja auch ganz wunderbar!
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Er praktiziert dieses Verhalten ebenfalls, wenn wir nicht da sind und er von einer Nachbarin aus unserem Haus zum Gassi gehen geholt wird und anschließend wieder zurück. Sobald unser Grundstück erreicht ist, lässt er den Larry raushängen.
Ja, weil er sich natürlich verantwortlich für Euer Hab und Gut fühlt und das zudem sein sicheres Refugium ist.
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Das es sich hierbei um Verwandte, Freunde und Nachbarn handelt, sind Lucky diese Personen alle bekannt und in unser Gegenwart ist er dann auch der liebste Hund.
Dann seid Ihr ja auch dabei und er fühlt sich sicher!
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Alle Personen haben so etwas noch nicht erlebt und möchten es auch nicht erneut erleben.
Ginge mir irgendwie genauso :help:
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Als ziemlich großes Problem sehe ich es an, das wir sein Verhalten mit Lucky kaum trainieren können, da er sich bei uns an die Rudelordnung hält.
Ich denke schon, daß das ginge, aber zum einen unter wirklich fachlicher Anleitung und zum anderen könnte das an der mangelnden Mitarbeitsbereitschaft der bekannten und Nachbarn liegen. Wäre aber eine echte Herausforderung!
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Wir haben zwei Söhne und einen nicht fliegenden Papagei, selbst dieser wird von ihm ranghöher eingestuft.
Ist ja auch Rudel...
Die Diagnose "Dominanz" würde ich doch mal kritisch überdenken (auch, wenn Martin Rütter das oft anders sieht :biggthumpup: ) - Aggressionen sind im Allgemeinen ein Zeichen von Unsicherheit und das würde ich auch bei Eurem Hund vermuten.
Stell Dir doch mal vor, Du wärst Dein Hund und würdest jetzt allein zu Hause sein. Das einzige, was jetzt wichtig wäre, ist daß Deine Leute möglichst schnell wieder kommen und Du wartest in vertrauter Umgebung. Dann kommt jetzt die nette Nachbarin, die sich sonst so nett mit Deinem Mensch unterhält und die Dein Mensch auch nett findet und steht auf einmal direkt vor Dir! Beugt sich zu Dir runter und schaut Dir direkt in die Augen und will ganz offensichtlich was von Dir!!! So hat sie das vorher ganz bestimmt auch noch nicht getan... Und Dein Mensch ist nicht da und Du weißt nicht, was das soll - das ist Dir jetzt gar nicht geheuer und weil Du nicht weißt, was Du machen sollst, knurrst Du mal vorsichtig. Aha! Der Mensch kapiert und weicht zurückt! Bingo!
Knurren und Zähnefletschen sind distanzforderndes Verhalten. Hunde wollen üblicherweise Stress vermeiden und können das gerade dem Menschen oft nicht anders klar machen, weil er die Signale, die dem Knurren vorgeschaltet sind, oft nicht versteht.
Wäre Dein Hund dagegen dominant, würde er wahrscheinlich eher die Nachbarn dazu brauchen, den Kühlschrank zu plündern und endlich das heiße Mädel in der Nachbarstraße zu besuchen 
Nee, im Enst - das wären eher so Situtionen wie: wage Dich nicht hier dieses Haus zu betreten oder das Zimmer zu verlassen oder in die Nähe meines Futternapfes zu gehen. Und man könnte dem Hund anmerken, daß er einfach gerade Bock darauf hat, die Nachbarn zu gängeln.
Die einfachste Lösung zum Schutze Deiner Mitmenschen wäre vielleicht, Deinen Hund an einen Maulkorb zu gewöhnen, aber ihn damit den ganzen Tag alleine zu lassen ist natürlich auch nicht der Hit.
Habt Ihr denn einen Garten und man könnte ihn dann einfach nur rauslassen?
Falls Ihr noch mutige Versuchspersonen übrig habt, könntet Ihr ja auch ein paar Variationen probieren. Z.B. Halsband und auch eine 1 Meter Leine/Schnur dranlassen, daß man gar nicht erst so nah an ihn ran muß. Ihn dabei auch bloß nicht direkt ansehen oder in eine bedrohliche Körperhaltung bringen. Oder einen Nachbarn mit Hund bitten, ihn abzuholen, damit er abgelenkt ist... etc.
Vielleicht läßt sich ja auch was über Futter machen, aber kann auch sein, daß seine Unsicherheit so groß ist, daß ihn das dann am allerwenigsten interessiert....
Wäre ja auch ein netter Fall für "Die Superfrauchen" auf RTL 2, die suchen noch Problemfälle...
Mehr fällt mir leider auch nicht ein 