Beiträge von Dani

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    Unter Hunden dient Pieseln einem ganz anderen Zweck. Und wenn da ein Hund irgendwo hinpinkelt, würde ein anderer Hund wohl nie auf die Idee kommen, dass das Protest sein soll :gruebel:

    Aber wir reden doch von Mensch-Hund-Beziehungen und nicht von den Gedanken anderer Hunde...

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    Beispiele gefällig? Meine junge Hündin pinkelt immer sicherheitshalber, wenn wir meine Freundin mit einer älteren Hündin besuchen! Mein Ex-Pflegling Zeus kann nicht anders - wenn er im Stress ist, ist seine Ersatzhandlung Pinkeln. In härteren Fällen auch ein Haufen.

    Das scheint mir irgendwie eine ganz andere Kiste zu sein. Hunde pinkeln ja aus vielen Gründen, eben auch aus Unterwürfigkeit oder Freude und auch aus Stress... Und auch zum Markieren und um ihre Zusammengehörigkeit zu demonstrieren und und und ....

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    Corinna, die ihren Hunden keine hintertückischen, berechnenden Aktionen unterstellt...

    So meinte ich das ja gar nicht! Protest kann logischerweise bei Hunden nicht heimtückisch und schon gar nicht berechnend sein, genau genommen würde ich es auch als Stress-Reaktion sehen, wenn es auf eine Situation folgt, die für den Hund nicht okay ist (sprich: auch nur wenige Augenblicke allein zu sein). Also eine "Missfallensbekundung" und nichts hinterhältiges :raucher:
    Irgendwas möchte der Hund ja damit "sagen", oder?

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    Dass Hunde nicht "aus Protest" pinkeln, dürfte wohl mittlerweile allseits bekannt sein.

    :?: :?: :?:
    Das ist bei mir noch ich angekommen und ich kenne da aktuell auch mindestens 3 Beispiele. Am deutlichsten ein Drahthaarrüde, der sobald er nicht bekommt, was er will, demonstrativ Türrahmen oder Stuhl oder Sessel anpinkelt. Er holt sich mitunter sogar ein Sitzkissen vom Gartenstuhl und pinkelt ausgiebig drauf.
    Ein Collie-Rüde, der eine riesige Pfütze in den Flur mach, wenn er alleine bleiben soll, obwohl er vorher eine Stunde draußen war

    Warum so unkreativ?

    Wie wäre es denn, wenn Du Dir etwas überlegst, was Du aufs Bett legen kannst, was ihn daran hindert, überhaupt draufzuspringen???

    Versuche es mit einer einfachen Plastikfolie, vielleicht reicht es schon. Ansonsten gibt es zwar auch spezielle aber bestimmt auch teure "Hundeabwehrgitter" aus Kunststoff, aber ich schätze, die sind nicht viel anders als die 50x50cm großen dünnen Gitter, die es im Teppichhandel gibt und das Wegrutschen von Läufern etc. verhindern sollen. Die Dinge haben kleine Dornen und sind nicht wirklich angenehm für Hundepfoten.

    Wenn das nicht hilft.. es gibt so viele Materialien! Oder kipp die Matratze einfach um.

    Falls er dann trotzdem noch einen Lieblingsplatz für solche "Nachrichten" aussucht oder anfängt, das Inventar zu zerlegen, solltest Du mal über die Haltungsbedingungen nachdenken...
    Wenn er das wirklich so demonstrativ macht, wird das schon ein Protestverhalten sein und dann sollte ja eigentlich auch die Ursache geklärt werden... :gruebel:

    Ich habe auch keine spontane Lösung parat, weil ich meine, daß ein Verhalten, was Euer Hund seit 5 Jahren erfolgreich praktiziert, nicht mit einem Mal abzustellen ist. Ich hab' einfach mal zu Deinen Sätzen geschrieben, was mir so direkt einfiel:

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    Er wurde bisher nur in Notsituation zu Beaufsichtigung zu anderen Leuten gegeben.
    Sprich berufliche Abwesenheit oder wenn wir vereist sind. Die ist in seinen sechs Lebensjahren allerdings nur selten vorgekommen.

    Und in den ersten 10 Wochen wahrscheinlich gar nicht, oder?

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    Diese Marotte hat er allerdings von Anfang an und es wird immer schlimmer.

    Klar, funktioniert aus Hundesicht ja auch ganz wunderbar!

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    Er praktiziert dieses Verhalten ebenfalls, wenn wir nicht da sind und er von einer Nachbarin aus unserem Haus zum Gassi gehen geholt wird und anschließend wieder zurück. Sobald unser Grundstück erreicht ist, lässt er den Larry raushängen.

    Ja, weil er sich natürlich verantwortlich für Euer Hab und Gut fühlt und das zudem sein sicheres Refugium ist.

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    Das es sich hierbei um Verwandte, Freunde und Nachbarn handelt, sind Lucky diese Personen alle bekannt und in unser Gegenwart ist er dann auch der liebste Hund.

    Dann seid Ihr ja auch dabei und er fühlt sich sicher!

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    Alle Personen haben so etwas noch nicht erlebt und möchten es auch nicht erneut erleben.

    Ginge mir irgendwie genauso :help:

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    Als ziemlich großes Problem sehe ich es an, das wir sein Verhalten mit Lucky kaum trainieren können, da er sich bei uns an die Rudelordnung hält.

    Ich denke schon, daß das ginge, aber zum einen unter wirklich fachlicher Anleitung und zum anderen könnte das an der mangelnden Mitarbeitsbereitschaft der bekannten und Nachbarn liegen. Wäre aber eine echte Herausforderung!

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    Wir haben zwei Söhne und einen nicht fliegenden Papagei, selbst dieser wird von ihm ranghöher eingestuft.

    Ist ja auch Rudel...

    Die Diagnose "Dominanz" würde ich doch mal kritisch überdenken (auch, wenn Martin Rütter das oft anders sieht :biggthumpup: ) - Aggressionen sind im Allgemeinen ein Zeichen von Unsicherheit und das würde ich auch bei Eurem Hund vermuten.

    Stell Dir doch mal vor, Du wärst Dein Hund und würdest jetzt allein zu Hause sein. Das einzige, was jetzt wichtig wäre, ist daß Deine Leute möglichst schnell wieder kommen und Du wartest in vertrauter Umgebung. Dann kommt jetzt die nette Nachbarin, die sich sonst so nett mit Deinem Mensch unterhält und die Dein Mensch auch nett findet und steht auf einmal direkt vor Dir! Beugt sich zu Dir runter und schaut Dir direkt in die Augen und will ganz offensichtlich was von Dir!!! So hat sie das vorher ganz bestimmt auch noch nicht getan... Und Dein Mensch ist nicht da und Du weißt nicht, was das soll - das ist Dir jetzt gar nicht geheuer und weil Du nicht weißt, was Du machen sollst, knurrst Du mal vorsichtig. Aha! Der Mensch kapiert und weicht zurückt! Bingo!

    Knurren und Zähnefletschen sind distanzforderndes Verhalten. Hunde wollen üblicherweise Stress vermeiden und können das gerade dem Menschen oft nicht anders klar machen, weil er die Signale, die dem Knurren vorgeschaltet sind, oft nicht versteht.

    Wäre Dein Hund dagegen dominant, würde er wahrscheinlich eher die Nachbarn dazu brauchen, den Kühlschrank zu plündern und endlich das heiße Mädel in der Nachbarstraße zu besuchen :gut:

    Nee, im Enst - das wären eher so Situtionen wie: wage Dich nicht hier dieses Haus zu betreten oder das Zimmer zu verlassen oder in die Nähe meines Futternapfes zu gehen. Und man könnte dem Hund anmerken, daß er einfach gerade Bock darauf hat, die Nachbarn zu gängeln.

    Die einfachste Lösung zum Schutze Deiner Mitmenschen wäre vielleicht, Deinen Hund an einen Maulkorb zu gewöhnen, aber ihn damit den ganzen Tag alleine zu lassen ist natürlich auch nicht der Hit.

    Habt Ihr denn einen Garten und man könnte ihn dann einfach nur rauslassen?

    Falls Ihr noch mutige Versuchspersonen übrig habt, könntet Ihr ja auch ein paar Variationen probieren. Z.B. Halsband und auch eine 1 Meter Leine/Schnur dranlassen, daß man gar nicht erst so nah an ihn ran muß. Ihn dabei auch bloß nicht direkt ansehen oder in eine bedrohliche Körperhaltung bringen. Oder einen Nachbarn mit Hund bitten, ihn abzuholen, damit er abgelenkt ist... etc.
    Vielleicht läßt sich ja auch was über Futter machen, aber kann auch sein, daß seine Unsicherheit so groß ist, daß ihn das dann am allerwenigsten interessiert....

    Wäre ja auch ein netter Fall für "Die Superfrauchen" auf RTL 2, die suchen noch Problemfälle...

    Mehr fällt mir leider auch nicht ein :nixweiss:

    Sogenannte "Hundeschulen" (sprich: Verein mit ca. 15-30 Teilnehmern pro Stunde, die sich einmal pro Woche treffen und fast eine Stunde im Kreis laufen :-) ) sind für einen Hund die ersten Wochen meist STRESS PUR! Er wird mit vielen anderen fremden Hunden konfrontiert und muß sich erstmal einen Platz in dieser Gruppe suchen, bzw. kapieren, daß er was ganz tolles MIT DIR dort erleben kann und soll. DAS DAUERT! Das sollte man auf jeden Fall berücksichtigen und falls sich keine Alternativen (z.B. Einzeltraining oder ganz kleine Gruppen mit ausgewählten Hunden) ergeben, kann man auch in großen Gruppen einen Nutzen ziehen: als Trainingsmöglichkeit unter erheblicher Ablenkung.

    Aaaaber solch ein Trainingsniveau sollte möglichst nie am Anfang einer Ausbildung stehen (ich spreche jetzt grundsätzlich nur von nicht optimal aufgezogenen Hunden, um mal den Begriff "Problemhund" nicht aufkommen zu lassen). Das heißt, optimalerweise übst Du mit dem Hund die wichtigstens Dinge zu hause, ganz in Ruhe ohne Ablenkung und steigerst letztere mit zunehmender Sicherheit. Du bringst ihm bei, Dich auf Kommando anzuschauen und Kontakt zu halten, Du bringst ihm Sitz, Platz, Fuß etc. bei und erst wenn er darin so sicher ist, daß Du behaupten kannst, er weiß worum es geht, kannst Du Ablenkungen einbauen.

    Ich gehe mal davon aus, daß Du soweit schon bist, daß Dein Hund Dich schon zumindest zeitweise für die wichtigste Sache auf dieser Welt hält, und die Überraschung auf dem Platz ist dann, daß alles weg ist und der Hund kaum ansprechbar, oder? Das ist aber die ersten Male völlig normal und Du solltest nicht den Fehler machen 1. aufzugeben, 2. Deinen Hund mit Kommandos und anderen Einwirkungen "zuzumüllen", so lernt er schlicht gar nichts, außer daß es mit Dir auf dem Hundeplatz doof ist; 3. Deine Ansprüche zu hoch zu setzen!

    Ich habe oft beaobachtet, daß es ganz gut läuft, wenn man die ersten Male nicht voll mitmacht und sich auch etwas abseits der Gruppe mit dem Hund beschäftigt und sei es nur um zunächst ein paar Sekunden seine Aufmerksamkeit zu haben, beim nächsten Mal ein bißchen länger etc. Lobe ihn für die Dinge, die er gut und richtig macht, spiel mit ihm, hab Spaß mit ihm und ignoriere es, wenn er sich zwischendurch anderweitig orientiert bis Du dann wieder wichtig bist...

    Wenn Du das regelmäßig sagen wir mal 3 Monate machst und nicht versuchst, Deinem Hund in größter Stressumgebung auch noch neue Sachen beizubringen (das gehört ins Wohnzimmer, Garten, Wald, etc.), sondern die Fortschritte in Sachen "Team-Aufbau" unter Ablenkung beobachtest, wirst Du ganz bestimmt einen Nutzen haben!

    Meine Hündin mußte ich beim ersten Mal auf den Platz tragen, solche Angst hatte sie! Meinen Rüden hatte ich anfangs kaum gehalten bekommen, weil sich 45 Kilo auf den nächsten Macho stürzen und ihn plätten wollten! Wie gesagt: ES DAUERT - aber es kann auch sooo viel Spaß machen, wenn Deine Einstellung stimmt und sie Deinem Hund vermitteln kannst :flower:

    @ Kai
    Mhm... das ist ja schade... Und wenn Du "Ziel speichern unter..." machst und das von der Festplatte aus versuchst zu starten?
    Ansonsten kann ich das auch eben auf CD brennen und Dir per Post schicken.

    @ Heike
    Danke :-)
    Hab' noch so einen coolen Typen gefilmt, der seinen Hund mehr in Agility-Manier mit Schulterbewegungen geführt hat. Weiß aber nicht, wie der heißt... Wenn ich es schaffe, die Tonspur zu löschen (wegen der vielen blöden Kommentare um die Kamera herum...), packe ich das auch ins Netz. Das war ja alles viel zu spannend, um sich auf die Kamera zu konzentrieren :-)