Beiträge von Dani

    zebra

    Na, dann bin ich ja beruhigt :flower:

    (allerdings nicht so ganz, was das Selbstverständnis betrifft, daß in Hundesportvereinen nach Unterordnung Schutzdienst kommt - aber das
    ist ja eine andere Geschichte...)

    Aber wie gesagt: es bringt alles nichts, wenn Du nicht wenigstens einen Zeugen hast, der zu Deinen Gunsten aussagen könnte, daß Dein Hund Dich beschützt hätte! Der Spruch "Der Typ hat den Hund auf mich gehetzt und damit fing alles an..." kann in solchen Situationen wirklich ungeahnte Konsequenzen haben und gerade Leute in Situationen, die Du beschreibst, sind da ganz schnell mit!

    zebra
    Sach mal: was bist denn Du für einer, daß Du Dich ständig in die Gefahr zu begeben scheinst, angegriffen zu werden? :shock:

    Rechtlich gesehen darf Dein Hund Dich natürlich in Notsituationen verteidigen, allerdings mußt Du dafür ganz sicher Zeugen haben, die dann aussagen, daß DU zuerst angegriffen wurdest. Wenn daran auch nur der geringste Zweifel besteht, bzw. Aussage gegen Aussage steht, dann kann es u.U. passieren, daß Du Deinen Hund sogar einschläfern lassen mußt. Darauf würde ich es nicht ankommen lassen! Und wenn Dein Hund "natürlichen Schutztrieb" hat, wirst Du dafür auch kein Kommando brauchen.
    Aber ehrlich gesagt habe ich so ein bißchen das gefühl, daß Du Deinen Hund gezielt einsetzen möchtest, wenn Du mal Ärger hast...

    Ist jetzt nicht bös gemeint, aber vielleicht solltest Du lieber mal ein paar Stunden mehr bei einem Anti-Aggressions-Seminar verbringen als auf dem Hundeplatz in Sachen "Schutzdienst" :blume:

    procanis
    Wenn Dein Hund einen Einbrecher IM Haus trifft, darf er laut Gesetz wohl nach Herzenlust zubeißen - im Garten nicht!!!! Und wenn Du Schilder am Gartenzaun oder -tor hängen hast, die vor dem bissigen Hund warnen, geht der Schuß ein wenig nach hinten los, weil Du damit sogar bekannt gegeben hast, daß Du um Deinen gefährlichen Hund weißt und ihn nicht unter Verschluß hälst!

    Aaaalso: wenn Du einen Einbrecher in Deinem Garten auf der Flucht erwischst, schleif ihn an den Füßen wieder ins Haus und laß ihn mal mit Deinem Hund allein :gut:

    Ich habe keine ultimative Lösung und behaupte auch niemals, daß es bei ausnahmslos jedem Hund klappt, aber bei einem Großteil der Hunde wird es oft gar nicht erst konsequent versucht.

    Jagen abgewöhnen geht sowie niemals - Instinkte und Veranlagungen sind keine Gewohnheiten derer man sich erledigen kann, genauso kann man einem BC wohl auch das Hüten nicht "abgewöhnen". Es geht um die Kontrolierbarkeit und Du hast doch selber gesagt, daß sie sich leichter abbrufen läßt, wenn Du früh genug reagierst, oder?

    Ich hatte vor 10 Jahren tatsächlich mal kurzfristig behauptet, das könne man mit jedem Hund. Meine Münsterländerin habe ich mit 8 Jahren durch harte Arbeit dazu bekommen, sie in allen Situationen rechtzeitig abrufen zu können WENN ich früh genug reagiert habe. War für mich auch eine gewaltige Umgewöhnung, den Hund keine Hundertstelsekunde aus den Augen zu lassen. Beim nächsten Hund wurde ich eines besseren belehrt: der hat mich mit 45 Kilo trotz Stachelhalsband mit Fahrrad quer durchs Gebüsch gezogen, wenn er abgeflitzt ist! Da hat auch der richtige Augenblick nichts genutzt.
    Mir ist später in einer Situation dann mal der Kragen geplatzt und ich hatte eine sehr laute "Unterhaltung" mit ihm (ohne Gewalt) und seit dem Tag kam er zu mir, wenn er ein Reh gesehen hat und hat sich an mich gedrückt! Frag mich nicht warum, ich weiß es nicht. Ich empfehle diese "Methode" auch niemandem, aber bei uns hat das funktioniert...

    Kein wirklicher Experte wird Dir garantieren können, daß es bei jedem Hund in den Griff zu kriegen ist, die haben sich alle schon die Zähne dran ausgebissen, aber bei einem Großteil der Hunde ist das ganz sicher machbar! Und ich muß ehrlich sagen, wenn ich mal einen Welpen bekommen sollte, der rassebedingt zum Jagen neigt, wird mein Hauptziel sein, daß mit allen Mitteln der Erziehungs- und Konditionierungskunst zu vermeiden! Und ein Schwerpunkt dabei würde sicher das Schleppleinentraining bis nach dem ersten Lebensjahr sein. Das ist kein Zufall, daß Hunde das oft erst mit +/- 9 Monaten anfangen :-)

    Alexandra

    Ich habe weder gesagt, daß jeder Hund dafür geeignet ist, noch daß der BC dafür der perfekte Hund sei. Und ich habe genauso Bedenken, was Ball-Junkies betrifft...
    Aber ich glaube dennoch, daß sowohl Ball-Sucht als auch Jagdtrieb durchaus zu kontrollieren sind. Einerseits sagst Du, Hüten ist vom Jagen abgeleitet, andrerseits schreibst Du, das sei was völlig anderes bei Deinem Hund :?:
    Ein gut aufgebautes Antijagd-Training fängt mit Gehorsam in sämtlichen Bereichen an bei stetig steigenden Reizen in Richtung jagdauslösende Komponenten. Wenn Dein Hund also schon blindlings über die Strasse rast, wenn auf der anderen Seite ein Kind ballspielt, ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr groß, daß Du ihn bei einem Reh abrufen kannst, oder?
    Also arbeitet man sich gründlich an Wild-Reize heran - bei vielen (sicher nicht bei allen) Hunden ist das bestimmt kein Umweg, alle möglichen "Ball-Situationen" (kommt auch vom Jagen) kontrollieren zu können! - vom sicheren Abrufen unter sämtlichen Ablenkung bis hin zur Kontrolle in "Wild-Situationen".

    Warum muß Ball-Schubsen stupide sein? Warum ist das schwer vorstellbar, das spannend für einen Hund zu gestalten? Ich schmeiß ja nicht den Ball hin und dreh mich um und gehe. Zum einen darf meine Hündin gar nicht erst anfangen wie blöde rumzukläffen. Dann darf sie nur auf Kommando zu einem von mir ausgesuchten Ball hin und ich versuche sie dann auch auf Distanz mit und ohne Ballkontakt zu "dirigieren". Das heißt, sie soll sich immer wieder hinlegen, um den Ball rum laufen, wieder zu mir kommen, sämtliche Übungen mit mir machen, mir den Ball "bringen", alle Bälle zusammen treiben, den Ball um eine Regentonne "schubsen", den Ball ins Planschbecken bringen, etc...
    Also ich finde das nicht stupide und habe nicht den Eindruck, daß mein Hund dabei verblödet.

    Die höchste Endorphinausschüttung wird erreicht, wenn ich denn Ball wegschieße und sie ihn stoppen und "zurechtweisen" darf und das ist dann auch immer zwischendurch die Belohnung für gutausgeführte Übungen.

    Ich habe keinen Border Collie und keinen Hund, der einen richtigen Job hat, ich kann trotzdem gut verstehen, daß das für Euch Hüteprofis Pillepalle ist, aber deshalb muß man das doch nicht gleich verteufeln, oder?

    Also, mein Hund liebt es absolut, Gymnastikbälle durch die Gegend zu treiben und ich habe vor Erscheinen von "Agility & more" schon gesagt, daraus könnte man einen Sport machen (kann man auch ohne Herrn N. draufkommen :wink: )
    Ich habe allerdings auch einen triebstarken Treibhund, der gar nicht weiß, was man mit Schafen und Rindern alles so machen könnte, und dabei soll es auch bleiben, weil ich es ihm eh nicht bieten könnte.

    Den Vorteil bei "Treibball" sehe ich darin, den Hund bei seiner Lieblingsbeschäftigung nicht nur auspowern, sondern auch kontrollieren lernen zu können. Wenn man es halbwegs gut angeht, ist das eine tolle Trainingsmöglichkeit, von der man auch im Alltag bei z.B. jagenden Hunden wird profitieren können.

    Allerdings befürchte ich, daß - wenn sich das wirklich zu einer Sportart wie Agility, Flyball o.ä. entwickeln sollte - es auch wieder viele BCs in falschen Händen geben wird. Das könnte genauso eine "Freizeitbeschäftigung" werden, in der sich die Hunde total hochgefahren jenseits des gesunden Stresspegels bewegen.

    Sorry, aber wenn ich es immer häufiger erlebe, daß Hunde beim bloßen Anblick eines Agility-Parcours oder auch nur an der drittletzten Ampel vor dem Hundeplatz die absolute Schreierei anfangen und nicht mehr auf dieser Welt sind - was bitte machen Ball-Junkies dann erst, wenn sie mehrmals wöchentlich auf eine "Herde" Gymnastikbälle losgelassen werden?

    Wettkampfmäßig würde ich das auf keinen Fall betreiben wollen, aber als nette Abwechslung zum Gehorsamstraining werde ich das auf jeden Fall weitermachen und verfeinern. Natürlich ist das NIEMALS ein Ersatz für die Arbeit an Schafen, aber bestimmt für einige Hunde eine fordernde Alternative zum stupiden Durch-den-Park-Latschen oder im Kreisgehen auf dem Hundeplatz.

    Und bevor sich mein Hund für Jogger, Radfahrer oder Wild entscheidet, biete ich ihm doch lieber tote Gummischafe, oder?
    Welche Beschäftigung käme dem Hüten denn übrigens sonst nahe?

    Wir trainieren auch jeden Tag!

    Und weil ich keine lebendige Herde habe...

    .... an aufblasbaren chinesischen Gummischafen.... :rofl:

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    Zitat

    ich hatte vom Rütterabend einen anderen Eindruck und war ziemlich froh, einen solch unkomplizierten und normalen Hund zu Hause zu haben

    Echt? Wann war denn das? Dann ist er ja hoffentlich von diesem Trip wieder runter :biggthumpup:
    Ich weiß jedenfalls, daß auch Leute aus seinem Umfeld ihm immer mal gesagt hatten, er würde da doch ein wenig zu Übertreibungen neigen... Scheint ja geholfen zu habe.

    Da ich letztes Jahr mein Restvermögen quasi direkt meinen Tierärzten habe zukommen lassen, habe ich in Sachen Seminare und Vorträge etwas den Anschluß verpaßt :heul:

    Zitat

    wobei ich denke, daß zB. Rütter hiermit nicht dieses Alpha-Tier-Gehabe meint

    Hallo Daniela,
    genau das ist schon die Einstellung, die ich Martin Rütter "vorwerfen" würde. Ich finde, er hat sich ziemlich drauf eingeschossen, in jeder Geste und Bewegung des Miteinander von Mensch und Hund irgendwo einen Ansatz für Dominanz von Seiten des Hundes zu entdecken. Sobald Dein Hund irgendwo abrupt stehen bleibt und schnuppert, überhaupt an der Leine vorgeht, vom Ziehen ganz zu schweigen, sobald Dein Hund trödelt oder Dich anspringt oder quer vor Dir steht und Du ihm ausweichst - das ist alles mitunter Dominanzgehabe vom Hund laut Rütter...
    Klar, kann auch alles sein, wenn man es im Gesamtpaket betrachtet und Probleme mit seinem Hund hat, aber wie gesagt, ich hatte letztes Jahr (als ich div. Themenabende und ein Leinenführseminar bei ihm besucht habe) echt den Eindruck, daß die Entdeckung von Dominanzverhalten schon ein Zwang bei ihm ist. Und was ich traurig finde, ist daß einige Leute jetzt Probleme mit ihrem Hund haben, wo vorher eigentlich keine waren. Das liegt aber bestimmt auch daran, daß diesen Menschen das natürlich Gefühl für den Umgang mit ihren Vierbeinern verloren gegangen ist und sie abhängig von der Meinung eines anderen sind. Oder sie glauben eben, daß ein Hund so und so zusein hat und er nicht normal sein kann, wenn dem nicht so ist.
    Daß Dominanz eher was mit Souveränität und Coolness zu tun hat, ist ehrlich gesagt immer nur das Gefühl mit dem ich nach Hause gehe, wenn ich auf einem Bloch-Vortrag /-Seminar war. Nach einem Rütterabend hatte ich immer Zweifel, ob ich nicht doch einen (bzw. zwei) schwierigen Hund habe. Es liegt also auch immer daran, welchen Schuh ich mir anziehe.

    Ich mag Martin Rütter gut leiden und sehe durch ihn viele Dinge auch mal von einer anderen Seite, aber ich erkläre ihn nicht zum Hundegott und habe in einiger Hinsicht auch eine andere Meinung.

    Mir hat neulich eine 4fache Husky-Besitzerin ganz stolz erzählt, sie habe ihr Wissen noch nie aus Büchern bezogen - Schade! kann ich dazu nur sagen! Sie würde ihren Hunden einen großen Gefallen damt tun und müßte dann nicht mehr auf eine selbsternannte Verhaltenstherapeutin hören, die ihr empfiehlt, den Hunden jeden Abend die Hand auf den Rücken zu legen und sie "einfach auch mal zur Ruhe zu zwingen"... :nixweiss:

    Die optimale Methode im Umgang mit Hunden ist doch ganz einfach und für (fast) jeden zu praktizieren: so viel wie nur möglich über Hunde zu lernen und nie damit aufzuhören!

    Das ganze gepaart mit ein bißchen mehr Bauchgefühl und dann brauchen wir auch nicht mehr an jeder Straßenecke einen Hundeflüsterer, Psychologen, Verhaltenstherapeuten, Besserwisser, Möchtegern oder Klugscheißer. Dann gäbe es vielleicht nur noch die HundeTRAINER, die nicht wert auf abstrakte Berufsbezeichnungen und patentgeschützte Begriffe legen, sondern mit ihren Methoden einfach nur den biologischen Grundlagen und dem artgerechten Umgang mit dem Hund gerecht werden :gut: