Beiträge von Jojo81

    Ja, ich kenne auch leichtere SL-Hündinnen und auch schwere AL - aber in der Regel sind SL Hündinnen doch jenseits der 30 ...


    Zum Thema Zweithund:
    Ich habe den Zweithund für mich geholt - alles andere ist ja auch quatsch. Ich will ja nicht, dass sich die Hunde gegenseitig bespaßen, sondern ICH will mit denen arbeiten. Zwei Hunde finde ich deutlich anstrengender als nur einer - es ist einfach viel weniger Arbeit.


    Ich habe nen Rudel mit drei Hunden (2, 4 und 6 Jahre, 2 Hündinnen, 1 Rüde) - das ist schon richtig Arbeit, dass das alles problemlos funktioniert. Einen Hund der ungehorsam ist und zu Menschen rennt, sammelst du wieder ein und entschuldigst dich - bei zwei oder drei MÜSSEN die zuverlässig hören. Genauso Leinenführigkeit - ich habe 100kg Hund an der Leine, wiege etwas mehr als die Hälfte ... die MÜSSEN anständig Fuß laufen. Dazu kommt noch, dass du als Mensch eben auch dafür sorgen musst, dass das Rudel funktioniert - also dafür sorgen, dass keiner gemobbt wird, dass alle sich an die Spielregeln halten usw. Hier ist z.B. spielen im Haus verboten - sonst habe ich hier einfach Chaos pur.


    ... und so sehr ich meine drei auch mag - ich würde lügen, wenn ich nicht die Tage/Stunden genieße, wenn ich mal mit nur einem Hund unterwegs bin ...

    Hi, du willst mit dem Labbi später im Bereich Rettungshund arbeiten, oder? Dann schaue dir am besten Züchter an, bei denen viele Hunde in dem Bereich sind. Je nachdem was du sonst so haben möchstest, würde ich mir auch mal die Chessies anschauen, auch da gibt es nen Haufen Rettungshunde.


    Die FT-Linie (auch Arbeitslinie genannt) bei den Labradoren ist in der Regel leichter und zierlicher als die Standardzuchten. Diese Linien findest du aber fast nur im DRC. Die Arbeitslinie ist in der Regel deutlich führiger, leichter auszubilden, aber auch oft sensibler und distanzierter als die Standardlinie. Aufgrund des Gewichtsunterschiedes (AL Hündinnen wiegen meist zwischen 22 und 27 kg - SL über 30), würde ich bei der RH Arbeit eher in die AL Richtung schauen.


    Züchter empfehlen ist schwer, da es sehr auf die eigenen Bedürfnisse ankommt und auf was man selber eben wert legt.

    Das Buch ist nicht schlecht, in meinen Augen aber etwas veraltet.


    Ich würde eher zur neuen Retrieverschule von Norma Zvolsky raten. Da haben aktuelle Richter/Ausbilder/Hundeführer mitgewirkt und es geht auch sehr gut auf Fehler ein, Überprüfung und auch auf Korrekturen.

    Jagdliche Leistungszucht hat nichts mit Arbeitslinie zu tun. Arbeitslinie bedeutet, dass in der Ahnentafel viele Fieldtrial Champions zu finden sind, jagdliche Leistungszucht, dass die Eltern jagdliche Prüfungen vorweisen können.


    http://staanem-hunter.homepage…e.de/homepage/?page_id=25 - hier mal ein Beispiel für einen Labrador, der sowohl auf Schweiß, als auch für die klassische Niederwildjagd eingesetzt wird.


    Viele Arbeitslinienlabradore sind für die jagdliche Arbeit in Deutschland zu weich - auch wenn es da Ausnahmen gibt. Die meisten guten Jagdhunde, die ich kenne, sind allerdings Standardlinien aus jagdlicher Leistungszucht. Ich überlege gerade, welchen Labrador aus einer Arbeitslinie ich kenne, der auch aktiv jagdlich geführt wird... Mir fällt gerade keiner ein...

    Wenn der Hund ggf. auch später als Jagdhund eingesetzt werden soll, würde ich wirklich Richtung Chessie schauen - die sind Vollgebrauchsjagdhunde ;-) Aber wie ich dir schon schrieb, die müssen artgerecht ausgelastet werden und brauchen ne klare Führung. Da gibt es in Irland übrigens ne sehr gute Zucht....


    Oder eben Labrador aus ner Standardlinie, denn die sind jagdlich meistens besser geeignet als die Arbeitslinie.

    @Jojo81 danke für deine wertvolle Erfahrung! Ist dann deiner Meinung nach der wach und Schutztrieb eigentlich gut zu Händeln bei Chesapeake und Curly? Du Schreibst, dass dein Labrador nervenschwach und unverträglich ist - dabei sind genau das die Punkte, die ich an einem Labrador in der Regel sehr gut finde ... Also Nervenstärke und Verträglichkeit.

    ich komme aus der Gebrauchshundeecke, von daher empfinde ich den Schutz- und Wachtrieb als normal. Der Chessie ist deutlich ernster und auch nicht wirklich mit jedem Hund verträglich, aber wenn die Hunde geführt werden, ist das kein Thema. Allerdings sichere ich meine Hündin vorsorglich immer mit Maulkorb, wenn wir mit dem Rudel und anderen Hunden im Freilauf laufen. Curlies sind Schafe, die haben etwas Wachtrieb, aber wirklich ernst nehmen die sich nicht mal selber.


    Labradore sollten auch nervenstark und verträglich sein, aber auch hier muss man auf die Linie achten. Meines Erachtens ist es aber deutlich einfacher nen passenden Labrador zu finden, als nen Curly oder Chessie der passt. Die Rassen sind in ihren Eigenarten aber so unterschiedlich, man muss selber schauen, was einem liegt.


    13./14.8. ist in Gelsenkirchen ein großes Work und Show Wochenende für Curlies und Chessies - wenn dich die Rassen interessieren, wäre das ne super Gelegenheit.

    Ich hätte jetzt auch Curly, Labrador oder Golden gesagt - Chesapeake kommt sehr auf die Linie an. Allerdings sind Chessies und Curlies sehr sensibel, vergleichbar mit z.B. Aussies.


    Ich weiß nicht wo du wohnst ... Ich hätte hier sonst drei der 6 Retrieverrassen daheim.


    Mein Curly und mein Chessie gehen beide mit ins Büro und werden in diversen Sportarten gearbeitet. Mein Labrador ist nervlich nicht stabil genug und nicht verträglich mit anderen Hunden, weshalb der z.B. nicht mit ins Büro geht.

    Hingegen würde ein derartes Verhalten bei einem Retriever niemals toleriert werden, weil schlichtweg nicht erwünscht!

    Kommt auf die Varietät drauf an - der Chessie ist dann doch etwas anders als die anderen 5 ... aber auch da, Hunde, die den Richter angehen, werden disqualifiziert. Es erwartet aber auch niemand von nem Chessie, dass er wild wedelnd im Ring steht oder den Richter anhimmelt. Meine schaut den Richter nicht mal an, die hat nur Augen für mich :cuinlove:


    Es gibt im Retrieverlager aber den ein oder anderen Showrichter, der Chessies richtet ohne sie jemals anzufassen ... DAS finde ich affig und auch reichlich daneben. Denn 90% der Chessies auf Ausstellungen sind freundlich und sicher im Ring - denn kaum einer wagt sich mit einem Chessie aufzutauchen, der nicht ganz sauber ist.

    Ich habe ja auch ne Rasse, die nicht wirklich darauf erpicht ist, angefasst zu werden. Aber ich erwarte von jedem sauberen Hund, dass er sich im Beisein des Besitzers anfassen lässt oder zur Not eben vom Besitzer selber ohne großes Theater die Zähne zeigen lässt etc. Das ist doch auch für den Alltag wichtig? Wie untersucht ihr eure Hunde sonst, schneidet Krallen oder entfernt Zecken etc.? Was macht ihr beim Tierarzt? Ein Hund, bei dem das nicht gewährleistet ist, der hat für mich nichts auf ner Show zu suchen - ich gehe doch auch nicht mit meinem Hund in eine Teamprüfung, der z.B. ne ausgeprägte Beuteaggression hat ...


    Ausstellen ist genauso "Sport" wie Obedience etc. d.h. was mein Hund von Natur aus nicht mitbringt, das trainiere ich entsprechend. Oder ich suche mir eben ein anderes Betätigungsfeld.


    In meinen Augen ist es mein Job als Handler, den Hund im Ring entsprechend zu präsentieren, wozu auch gehört, dafür zu Sorgen, dass der Richter ihn optimal wahr nimmt.


    Meine Hündin mag es z.B. nicht plötzlich angefasst zu werden und schon gar nicht von Menschen, die nichts sagen. Also habe ich mir angewöhnt immer sofort den Richter anzusprechen und ihn in seiner Landessprache zu begrüßen und meinen Hund kurz "vorzustellen" - quasi "Good afternoon, this is Bylvie, 4 years old" - darauf hin hast du als Handler zum einen immer erstmal ne Reaktion des Gegenübers, dein Hund hat 2 Sekunden mehr, um anzukommen und meiner Erfahrung nach, sind die Richter dann auch immer deutlich sanfter (sofern man mal an einen gerät, dem das Fingerspitzengefühl fehlt).

    Anpassen erfordert viel Können und vor allem Wollen vom Trainer ;-) Das Problem ist, als Anfänger in so einer Gruppe, ist es schwer einzuschätzen, ob man die Aufgabe für den eigenen Hund modifiziert.


    Meine Curlyhündin macht dicht, wenn es ihr zu viel wird - dann stellt sie das Arbeiten einfach ein und macht Quatsch. Nen erfahrener Hundeführer greift dann entsprechend ein und kann das Verhalten des Hundes bewerten. Als unerfahrener Hundeführer ist man schnell frustriert, gerade mit ner Varietät muss man sich dann einiges anhören. Ich kann da nen Lied von singen und bin nicht umsonst mit meiner Hündin zwischen 250 und 500 km einfach zu entsprechenden Trainern gefahren.


    Und gute Trainer, die erkennen warum ein Hund so und so reagiert, und wirklich helfen WOLLEN - die kann ich persönlich an 2 Händen abzählen (und ich bewege mich in ganz Deutschland mit meinen Hunden). Trainer, die ich als Anfänger mit nem Curly/Chessie empfehlen kann ...tja, die kann ich (leider) an einer Hand abzählen. Was nicht an der Rasse liegt, sondern an den Vorurteilen und Abneigungen der Trainer gegen Hunde dieser Rassen - das ist ungefähr so, als wenn du mit nem Mix bei einem bekannten Trainer aufläufst.