Beiträge von Sunti

    Zum Anlehnen: Im Tierheim haben wir einen kleinen Dackelmix, der eine sehr schlechte Vergangenheit hat und deshalb manchmal "Ausraster" bekommt, besonders dann, wenn jemand ihn auf eine Art anfasst, die er nicht mag/ihn erschreckt. Deshalb wird er selten gestreichelt, denn wenn, dann tut das nur das Personal oder wir wenigen Ehrenamtlichen, die ihn schon lange kennen und auch Erfahrung mit schwierigen Hunden haben. Die anderen trauen sich (zu Recht) nicht an ihn ran. Meistens dackelt er so vor sich hin und freut sich seines Lebens. Wenn ich aber da bin und im Zwinger meiner Süßen sitze (schön am Boden, angelehnt an die Zwingertür) und der Zwerg darf raus in den Auslauf, dann kommt er schnurstracks zu mir und hockt sich hinter mich, schmiegt und drückt sich an meinen Rücken durch das Gitter und bleibt da hocken. Manchmal mag er dann gekrault haben, ein angebotenes Leckerli wird nie abgelehnt, aber oft möchte er nicht angefasst werden, sondern einfach nur schön feste angelehnt sitzen. Ich denke, dass er das Kontaktliegen genießt, weil er so selten die Gelegenheit dazu hat. Und auch wenn er ein kleiner Terrorist sein kann (hab mir sagen lassen, das sei der Dackel in ihm =) ) glaub ich nicht, dass er hinter meinem Rücken plant, die Weltherrschaft an sich zu reißen. :D

    Meine geliebte Tierheim-Nase hat heute ein ganz besonders freudiges Theater gemacht, als ich kam. Das ist eigentlich nicht ihre Art, weil sie sehr scheu ist (außer bei mir, aber wenn noch andere auf dem Hof sind - gruuselig), aber ich hab es einfach darauf geschoben, dass sie nen guten Tag hatte. Es kann natürlich sein, dass sie schon gemeint hat, ich käme heute nicht (weil es ja eigentlich schon drei Uhr war, als ich endlich auftauchte), und sich deshalb so wahnsinnig gefreut hat, dass ich doch endlich da war.
    Mich stört eher, dass man jetzt ab fünf Uhr keine Hunde mehr sieht - der Großteil unserer Pfleglinge ist von der dunklen Fraktion, das führt schon zu gewissen Problemen... ;)

    Mein Hund hatte damals nie so richtig feste Zeiten - die Morgenrunde fand vor der Uni statt, ganz gleich ob Frauchen um acht oder um elf Seminar hatte, Mittags gab's irgendwann Fressen, und ob die Mittags- oder die Abendrunde die lange war und wann sie begannen, hing wiederum von der Uni ab. Deshalb hat es ihn nie gestört, wenn die Zeit umgestellt wurde. Anders die Kühe meiner Oma - die haben zum Winter hin mindestens eine Woche Theater gemacht, wenn Oma "zu spät" antrabte zum Füttern und Melken. :lol:

    Letzten Winter, Schneespaziergang mit damaligem Pflegling (Kurzhaarcollie-Hovie-Schäfer-Irgendwas-Mix, laaaanges Fell, vor allem am Popo, ganzjährige Außenhaltung im Tierheim und somit gut isoliert durch dicke Unterwolle) im Wald. Von weitem kamen uns zwei Nordic Walker entgegen, und da Hundchen Stöcke in jeder Form liebt, ließ ich ihn vorsichtshalber am Wegrand absitzen. Sobald die Sportler auf unserer Höhe waren kam ein mitleidiger Blick aufs Hündchen und der Kommentar: "Der arme Hund. Wie können Sie den nur im Schnee hocken lassen, der friert doch am Hintern!" Ja, nö, is klar. Im Auslauf wälzt er sich im Tiefschnee, tobt mit allem, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und legt sich am Ende auf den verschneiten Boden. Aber mal ne halbe Minute am Wegrand sitzen, und der Po wird kalt. :lol:


    Letzten Sommer. Vermieter hat nen Hund in Pflege, der Hund sehr jung, Vermieter sehr alt, also habe ich den Hund öfter mitgenommen. Wir waren dann im Wald unterwegs, uns kam ein Paar mit einigen kleinen Terriern entgegen, ich rief die Hündin (Macey) ran. Da guckt mich die ältere Dame so an: :schockiert:
    Wie können Sie nur den armen Hund so nennen??!?
    Ich: Äh, das ist nicht meine, ich hab den Namen nicht ausgesucht.
    Dame: Aber wissen Sie denn überhaupt, was das heißt?
    Ich: :???: Nö?
    Dame: Wenn Sie noch nicht mal wissen, was Messie bedeutet, wie können Sie den armen Hund dann bitte so nennen?
    Ich: Erstens hab ich den Namen nicht ausgesucht, zweitens heißt sie nicht Messie sondern Macey.
    Dame: Ja, aber wissen Sie denn nun, was Messie heißt?
    :hilfe:

    Ich habe das Buch auch und habe damit bei meiner Trauma-Pflegehündin in der Anfangszeit, als sie Berührungen noch nervös gemacht haben, sehr gute Erfolge gehabt. Sie hat es sehr genossen und ich fand das Buch super erklärt, mir fehlte es da an nichts.

    Ich musste heute im Tierheim an diesen Thread denken. Ich saß bei Pflegehündin mit im Zwinger, streicheln, füttern, zusammen sitzen und alles, was das Hundeherz so begehrt. Nebenan döste der große Rüde vor sich hin, alles war totaaaal entspannt. Auf einmal kam ein Krankenwagen die Landstraße runter, mit Sirene und Blaulicht, das volle Programm. Zuerst fing meine Süße an: Hals in die Luft, Wolfsschnute gezogen,
    Huuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuiuuuuuuuuuuu.
    Dann stieg der große Rüde ein, und in einem der hinteren Zwinger heulte der Kaukase mit. Ich kam mir vor wie im Wolfsrudel. Fazit: Unsere Hunde heulen auf Sirenen. :D