Okay, dann kenne ich das Gehege von Peter und Paul ja schon mal. Und wo bleiben die Fotos von Gustavs neuem Zuhause? 
Das mit dem 'bin noch nicht zufrieden, da geht noch was' spiele ich jetzt seit zwei Wochen mit LisbonJane, Super-Hamsters Aquarium. Jeden zweiten Tag kommt noch was hinzu, dann muss etwas umgebaut werden, weil Madame ihrem Namen alle Ehre macht und an den unmöglichsten Ecken die Chance für halsbrecherische Stunts nutzt, und, und, und. Ich schwöre dir, sie hat von ihrem einen Namenspatronen die Dreistigkeit und Aufdringlichkeit, von der anderen die Furchtlosigkeit und das Draufgängertum. Dieser Hamster beschert mir irgendwann noch einen Herzinfarkt. 
Meine Menagerie steht übrigens auch im Schlafzimmer, einfach weil es gleichzeitig Wohn- und Arbeitszimmer ist. Es gibt doch nichts Tolleres, als am Morgen aufzuwachen und als erstes in irgend ein Aquarium zu gucken, wo ein Mäuschen Klorollen zernagt oder ein Hamstertier durchs Blickfeld wuselt. Die Bande merkt übrigens genau, wenn ich wach geworden bin, dann reagieren sie sofort, gucken mich mit ihren Knopfaugen an und fordern Aufmerksamkeit. Macht Gustav das auch so?
Kann mir schon denken, dass die Terrieristen die Jungspunde interessanter finden als den Senioren. Meine Renner sind aufs Hundeärgern spezialisiert. Ich schwöre dir, die wechseln sich ab, sobald ein Hund zu Besuch ist, der sie interessant findet. Dann siehst du immer abwechselnd in beiden Gehegen Mäuse flitzen, sie springen, klettern, tauchen aus Löchern im Boden auf und verschwinden wieder... Da schwirrt dem armen Hund der Kopf.
Ääääähm, ernsthaft, wenn ich meine Bande fix versorge, brauche ich gerade mal 10-15 Minuten fürs große Programm, Futter, frisches Wasser, Sand sieben und Klorollen verteilen. Da ist dann sogar schon die Zeit mit drin, die ich brauche, um Floh und Filou zu überreden, ihre pelzigen Hintern aus dem Aufbau zu bewegen, den ich für diese Zwecke komplett abnehmen muss, und ich hab drei Gehege zu bearbeiten. Da hat wohl wirklich jemand überhaupt nicht nachgedacht.
Klar, ich dehne die Zeit meistens aus, da wird noch geschäkert, geknuddelt, es gibt ein paar Kerne aus der Hand, und Super-Hamster will sowieso immer raus, wenn ich ans Gehege gehe. Aber ganz ehrlich, genau das macht doch gerade Spaß, oder? Ich wäre ziemlich frustriert, wenn mein Streichelzoo diese Aufmerksamkeit nicht fordern würde. Denn genau dafür hab ich die Bande ja.
Ich komme aus dem Oldenburger Münsterland, nicht gerade aus einer Metropole, und arbeite im Tierheim mit. Somit kenne ich die Renner-Situation auch aus Tierschutzsicht, und nö, es gibt keine Notfälle hier in für mich erreichbarer Nähe. Ob das nun gut oder schlecht ist für die Viecher, kann ich wirklich nicht sagen. Vor zwei Monaten habe ich in der Zoohandlung von einem vereinsamten älteren Weibchen erfahren, aber da konnte ich aufgrund meiner Erfahrung ein paar Tipps geben, damit die Dame noch jugendliche Gesellschaft erhielt und bei Frauchen bleiben konnte. Das ist alles, was ich bisher an Rennernotfällen hier mitbekommen habe. Dass es in Berlin ganz anders aussieht, kann ich mir allerdings lebhaft vorstellen.
PS: Was macht der Arm?