Wenn die Unsichtbare und ich nächtens durch den Park beim Landkreis gehen, sehen wir massenweise Kaninchen im Gras hocken. Jetzt ist mir erst klar, was die da machen: Die brüten!
Und am Morgen findet man ganz viele kleine, braune Eier, die noch nicht geschlüpft sind.
Beiträge von Sunti
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Da bist du bei mir genau richtig; ich habe eine etwa 11jährige Straßenköterine aus Rumänien, die ich allerdings als Gassigängerin und ehrenamtliche Trainerin im Tierheim schon ein Jahr begleitet habe, bevor sie bei mir einzog.
Zuallererst habe ich mir alle Erwartungen abgeschminkt, denn meine Senta kannte und konnte NICHTS.
Komischerweise hat sie meine Erwartungen bei weitem überboten. Sie hat zuvor noch nie drinnen gelebt, war aber von ersten Tag an stubenrein, und sie lernt schnell, ist also auch ein Cleverle, so wie dein Neuzugang (wie heißt der Gute übrigens? Und kriegen wir Fotos?).Warum möchtest du mit wenig Leckerlis erziehen? Versteh mich nicht falsch, ich werde den Teufel tun, deinen Weg zu kritisieren, aber es würde mich interessieren. Ich habe bei all den Hunden mit Vergangenheit, die ich im Tierheim trainiert habe, gerade mit Leckerlis sehr gute Erfahrungen gemacht. Gut, ich arbeite auch viel mit Angsthunden, da bin ich über jedes Hilfsmittel froh.
Wenn der neue Mitbewohner einzieht, lass ihn erst einmal ankommen. In den ersten Wochen würde ich noch gar nicht viel machen bzgl. Erziehung; der Hund muss sich erst einmal in der neuen Umgebung einleben und zurechtfinden. Natürlich sollst du ihm die Hausregeln erklären, z.B. wo er liegen darf und wo nicht, welche Räume darf er betreten, woran wird (nicht) gekaut, wie sind die Fressregeln etc.
Wenn du glaubst, er könnte noch nicht ganz stubenrein sein, trainierst du das auch schon; geh wie bei einem Welpen vor, und wenn du feststellst, dass er das doch schon packt, kannst du einige Schritte überspringen.Ansonsten ist noch wichtig, dass du den Hund nicht bedrängst, sondern ihn zu dir kommen lässt. Senta hat in den ersten beiden Tagen die Küche kaum verlassen und meine Nähe überhaupt nicht gesucht, obwohl sie mich schon über ein Jahr lang kannte. Das war okay, und als sie dann kam, hat sie mir gezeigt, dass sie sich allmählich sicher fühlt in der Wohnung.
Schleppleine würde ich zunächst noch nicht verwenden, denn du kennst seine Reaktionen auf den Spaziergängen ja noch nicht: Wie reagiert er auf vorbeifahrende Autos und Räder? Wie reagiert er auf Menschen, Hunde, Wild? Die Schleppleine kannst du verwenden, wenn du ihn etwas besser einschätzen kannst. So würde ich es jedenfalls machen, ich bin mir sicher, da kommen noch andere Tipps. Wenn du noch Fragen hast, immer her damit.
LG,
Sun und die unsichtbare Senta
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Hallo,
die Unsichtbare und ich suchen souveräne Hunde ab Kniehöhe zwecks gemeinsamer Spaziergänge in und um Vechta.
Unser Steckbrief:Frauchen ist Anfang 30 und leider nur mit der Bahn mobil, zumal die Unsichtbare auch noch Angst vorm Autofahren hat.
Senta, geschätzte 11 Jahre alt, ehemaliger "Straßenköter", ist leider noch sehr unsicher im Umgang mit anderen Hunden, d.h. zunächst wird geknurrt und die Bürste gestellt, und wenn man eine Weile nebeneinander gelaufen ist, wird sich geflissentlich ignoriert. Senta soll nun üben, bei Hundebegegnungen ruhig zu bleiben, deshalb suchen wir im Umgang mit Artgenossen souveräne Hunde, vorzugsweise Rüden. Viel kleiner als Senta sollten sie nicht sein, damit sie auch was mit ihnen anfangen kann. Meiner Erfahrung nach steht sie auf jüngere Rüden, und was sie gar nicht leiden kann sind Hunde, die gleich auf sie zu gestürmt kommen.
Wenn ihr euch also angesprochen fühlt, dann schreibt mir doch bitte eine PN. Ich würde mich freuen, wenn die Unsichtbare bald Lernpartner findet. Ach ja, sie ist schwarz, also bitte keine rassistischen Zuschriften.
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Also, wenn ich mir die Preissteigerungen für den Zweithund so betrachte, sollte ich wohl froh sein, dass die Unsichtbare keinen anderen Hund neben sich dulden würde.
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Meine Unsichtbare ist nun mal ne Angsthündin und dementsprechend hatte sie plötzlich irgendwann die Spookys, wenn es um ihren Napf ging. Also wurden Futterplatz und Näpfe ausgetauscht, und jetzt geht es. Ich kann allerdings nur hoffen, dass sie sich nicht wieder beim Futtern erschreckt, denn SO groß ist meine Wohnung nicht, dass ich jedes Mal, wenn die Nachbarn Lärm machen, den Futterplatz wechseln kann.
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Zitat
Ja und nein!
Wenn Du einen Hund dabei hast, der Angst vor Fremden hat und Du gerade dabei bist, mit ihm daran zu trainieren, dann freust Du dich garantiert nicht über alle möglichen Grabscher, die euch im Training wieder zurückwerfen.
Deshalb, ich blocke erst mal jeden ab, der Anzeichen macht, meine Hunde einfach so anfassen zu wollen. Allerdings nicht mit Kommentaren wie "der beisst". Das kann in der heutigen Zeit mal ganz schnell nach hinten losgehen.Traurigerweise sind die schlimmsten Grabscher andere Hundehalter. V.a. wenn man sagt, dass der Hund Angst vor Fremden hat. Da kommt dann anscheinend das "ich muss doch beweisen, dass ich ein toller Hundemensch bin und alle Hunde mich mögen und sich von mir streicheln lassen wollen"-Ego durch
DAS kenn ich. Meine Unsichtbare hat nun mal Angst vor Fremden, und ich bin froh über jeden, an den sie sich rantraut und der auch die Geduld hat, dann einfach ruhig stehen zu bleiben und die Hand anzubieten. Aber die meisten wollen einfach nur antatschen, und das macht ihr nach wie vor Angst. Ich sage zwar nicht, dass sie beißt, obwohl sie wahrscheinlich wirklich schnappen würde, wenn ich die Leute an sie ranlassen würde, sondern ich blocke körperlich. Was ich nicht verstehen kann sind Leute, die dann ernsthaft beleidigt sind, wenn ich meinen Hund nicht zum Objekt eines Streichelzoos machen lasse - als sei sie ein Allgemeingut. Und wenn ich dann doch sage, dass sie aus Angst schnappen könnte, heißt es gleich, dass man mit einem so aggressiven Hund gar nicht in die Öffentlichkeit dürfte - dabei hat sie in dem Moment NIX gemacht, ich hab nur gewarnt, bevor sie es tun musste.
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Die liebenswerteste Macke meiner Unsichtbaren findet in unserem Morgenritual statt.
Das geht folgendermaßen:
1. Frauchen pennt noch.
2. Hund kommt aus der Küche, wo Hund pennt, auf leisen Tapsekrallen durchs Bad ins Schlafzimmer geschlichen.
3. Hund fiept einmal kurz.
4. Frauchen ist schon durchs Tapsen wach geworden und blinzelt unauffällig zum erwartungsvoll in der Zimmertür stehenden Hund.
5. Frauchen erbarmt sich und sagt "Guten Morgen".
6. Ein Blitz geht durch Senta; sie kommt fix zum Bett, legt den Kopf auf mein Kissen und will kuscheln.
7. Nach dem Streicheln liest Frauchen noch ein paar Seiten; Senta liegt dann neben dem Bett und wartet, bis ich aufstehe.
8. Wenn Frauchen im Bad ist, liegt der Hund in der offenen Badezimmertür und spannert, bis Frauchen endlich fertig angezogen ist für die Morgenrunde.Noch so ne Macke: Ich kann mir nicht in Ruhe die Schuhe anziehen, weil Madame dann eine Schmuseattacke bekommt und ich Mühe habe, ihre Beine nicht in die Schnürsenkel zu knoten.
Wir entwickeln momentan nach und nach unsere Rituale, die Unsichtbare wohnt schließlich erst seit drei Monaten bei mir.
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Leider möchte die Unsichtbare nicht in meinem Bett schlafen (dabei war das doch eines der Hauptkriterien, dass ich UNBEDINGT im letzten Winter wieder einen Hund brauchte - zum Wärmen. Meistens schläft sie noch nicht mal im Schlafzimmer, das ist der ehemaligen rumänischen Straßenprinzessin zu viel Nähe. Sie ratzt in der Küche. Aber manchmal wache ich auf und erwische sie neben dem Bett. Es besteht also noch Hoffnung.
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Senta kommt ursprünglich aus Rumänien, ist über eine Partnerschaft des Tierheims, in dem ich lange Jahre ehrenamtlich gearbeitet habe (bis es letztes Jahr insolvent war - aber ich bin noch immer da und betreue verbleibende Pfleglinge) mit einem rumänischen nach Deutschland bekommen, war mein Pflege- Gassihund und wurde dann vor der Schließung von mir adoptiert. Sie ist eine Angsthündin, aber da ich das Glück hatte, vorher schon über ein Jahr ihre Pflegerin zu sein, wusste ich genau, worauf ich mich mit ihr einlasse, und ich wusste auch, dass wir es als Team hinkriegen werden. Bereuen tu ich nichts, auch wenn es sicherlich einfacher wäre, mit einem "Ich find alle Menschen und Hunde super!"-Vierbeiner durch den Alltag zu gehen als mit meiner vierbeinigen Schissbuchs.
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Och, solange die Bodenbrüter nicht mitten auf dem Weg rumbrüten, haben die Unsichtbare und ich kein Problem damit. Sie jagt nicht, stöbert nicht (es sei denn, Frauchen hat ein Leckerli versteckt und sagt "Such!") und bleibt auf den Wegen, da sie Brombeerranken nicht leiden kann. Somit leine ich nicht dauerhaft an. Sie ist sowieso schon oft genug an der Leine, wenn wir Hunden begegnen, da kann ich sie dann schon laufen lassen, wenn kein anderer Hund in Sicht ist.
Neulich hat sie, nachdem sie mich um halb sieben in der Früh aus dem Bett gefiept hat (Madame hatte Bauchweh und musste sich erleichtern), am Wegrand geschlagene fünf Minuten lang Gras gefressen. Irgendwann erhob sich plötzlich, keine 30 cm neben ihrer grasenden Nase, ein erwachsenes Kaninchen und marschierte in Richtung Wiese, ohne dass Senta es auch nur eines Blickes gewürdigt hat. Ich dachte einen Moment lang, meine müden Augen spielten mir einen Streich, aber nein, das Langohr war echt. Wenn ich es nicht vorher gewusst hätte, spätestens danach wär mir klar geworden, dass mein Hund keinen Jagdtrieb hat. Die duckt sich sogar ängstlich, wenn neben uns ein Fasan auffliegt.