Ich finde Bullterrier hässlich. Keine Ahnung wieso, das war schon als Kind so bei mir. Ansonsten mag ich keine Hunde ohne Nasen, mit übermäßig viel Fell oder Minihunde, die nicht größer sind als ein durchschnittliches Meerschweinchen. Mir persönlich käme kein Hund unter Kniehöhe ins Haus, aber niedlich find ich einige der Kleineren schon. Das ist mein ganz persönlicher Geschmack, aber dafür steh ich auf Hunde mit großen Ohren (wo andere schon über die Pommestüten lästern würden), mit chicen Lefzen, auch wenn die sabbern, langem Fell (fusselt, na und?) und schlanken, längeren Nasen. Was nicht heißt, dass ich mich nicht trotzdem in einen Hund, der meinem Schönheitsideal entgegensteht, verlieben könnte. Sentas Freund ist ein frz. Bully, eine Rasse, die mir optisch überhaupt nicht zusagt, aber sobald ich ihn kennen gelernt hatte, fand ich den kleinen Clown wieder süß. Meinen Hund finden manche hässlich, das dürfen sie auch gern tun, denn für mich ist sie ein Supermodel.
Übrigens steht meine Freundin überhaupt nicht auf Hunde mit langen, schlanken Nasen, findet meine Senta aber trotzdem herzallerliebst. Sie mag große Hunde mit großen Ohren und langen Lefzen, molosserartige Köpfe und Muskeln. Was sie hat: Einen Shelti-Mix (lange, schmale Schnauze, keine nennenswerten Lefzen), einen Corgi-Mix (keine Lefzen, kurze Beine), einen Terrier-Mix (dito), also überhaupt keinen Hund, der ihrem Ideal entspricht, und zu klein sind sie alle drei. Trotzdem werden sie geliebt, auch wenn sie immer droht, die drei zu stapeln, damit sie endlich nen richtigen Hund hat.
Im Tierheim hatten wir mal einen Dackelmix, der grottenhässlich war. Das hab nicht nur ich so gesehen, das war allgemeiner Konsens. Blöderweise hatte er auch noch einen richtig schlechten Charakter, hat gemobbt, Menschen gemaßregelt, war hinterhältig (ich kenn viele Hunde, aber das war der erste echt hinterhältige, der mir untergekommen ist) und führte sich auf, als wär die Welt seins. Keiner vom Personal fand ihn hübsch, nicht mal der Dackelfan, keiner mochte seinen Charakter, trotzdem wurde er natürlich gut gepflegt, beschmust, hatte alles, was er brauchte. Irgendwann wurde er dann vermittelt; keiner von uns konnte sich vorstellen, wer sich freiwillig DIESEN Hund ans Bein binden würde, aber er hatte sein Töpfchen fürs Deckelchen gefunden, und alle waren glücklich. Von daher schäm ich mich nicht, bestimmte Hunde (und Klamotten, und Autos, und Menschen) hässlich zu finden, ich sag es halt einfach nicht laut, außer in trauter Freundesrunde, wo es keinen verletzt. Irgendwer wird diese Hunde, Kleider, Autos, Menschen schon lieb haben und dann auch schön finden. Muss ja nicht unbedingt ich sein.
Edit: Vor nicht allzu langer Zeit fand ich Nackthunde aus Prinzip hässlich, denn ich hatte bisher nur einen gesehen, der eine echt ungelungene Mischung mehrerer Rassen war und konnte mir nicht vorstellen, dass ein Hund ohne Fell glücklich sein könnte. Dann hab ich mich dank Snaedis, Fauve und Co. mal über die Rasse schlau gelesen, Fotos geschaut, und siehe da: Auf einmal waren die Nackideis gar nicht mehr so übel. Vielleicht lerne ich ja auch irgendwann mal jemanden kennen, der mir die Liebe zum Bully so vermitteln kann, dass ich oberflächliches Ding über die Kopfform hinwegzusehen lerne.