Nunja, bei Luna zog sich erst alles wie Kaugummi und dann ging alles doch ganz schnell.
Schon wenige Wochen nachdem wir Chérie gehen lassen mussten (wir bekamen sie mit 10 Jahren, sie war auf einer Pflegestelle, die auch Pferde unterhielt und dort war ich immer zum Reiten) war mir klar, irgendwann zieht hier wieder ein Hund ein. Und diesmal ein Welpe!
Ich war allerdings kurz vorm Abitur und wusste ja noch nicht, wohin es mich danach verschlägt.
Eines Tages rief mich eine Bekannte an, ihre Bolonka-Hündin hätte Welpen und sie hätte gehört, dass meine Hündin vor einem dreiviertel Jahr gestorben wäre. Ich war zwei, drei mal dort, aber die Vernunft hat gesiegt, ich ließ den kleinen Rüden schweren Herzens dort. Mitten im Abi wäre das unmöglich gewesen.
Im Griechenlandurlaub habe ich auch den kleinen Welpen und den anhänglichen Wuschelmix, der mich täglich bei der morgendlichen Schwimmrunde mit anschließendem Sonnenbad begleitete zurückgelassen.
Kurz nach dem Abi schmuggelten sich bei einem Einkauf irgendwie eine Decke und zwei Näpfe in meinen Wagen, nur falls mal wieder jemand bei mir anruft *pfeif*.
Dann bestand ich den Eignungstest für meinen Studiengang und ich hatte schwarz auf weiss, dass ich in vier einhalb Monaten mein Studium mit nur 24 Wochen Stunden (Plus der Option, dass meine Mutter den Hund täglich mit in die Arbeit nehmen könnte) antreten werde.
Ab da gings los. Drei Wochen lang Internetinserate ausgedruckt, nach Züchtern recherchiert (meine Mutter wollte uuunbedingt ein Labbi-Mädchen), Tierschutzorgaseiten durchgesurft und jeden Tag meiner Mutter eine neue "aber was ist wenn..."-Frage beantwortet. Bekannte durchtelefoniert, ob sie einspringen würden, falls mal was wäre, die Mutter meines Freundes und meinen Freund auf meine Seite gezogen, Diskussionen über Diskussionen. Doch es schien aussichtslos. Sie wollte keinen Hund mehr.
Eines Samstag morgens, meine Mutter steht in der Tür: "Kein Rüde, kein riesen Vieh, ich habe das letzte Wort. Um 2 fahren wir ins Tierheim. NUR GUCKEN!" Das war alles.
Also, auf nach Nürnberg. Tierheim gefiel irgendwie nicht, viel zu viele Manschen, Hunde teils total am durchdrehen, nix passendes dabei (außer eine verdammt süße, anhängliche Rottihündin, mit Wesenstest, 2 Jahre) aber meine Mama gab ihr Veto wg. Wohnungssuche später. Hmpf.
Dann noch nach Erlangen. Klein und liebevoll gestaltet, wenig Leute, sympathische Beratung durch den tierheimeigenen Trainer. Welpe ausgeguckt, mich in den Zwinger gesetzt, jeden Welpen ein bisschen beobachtet, ein bisschen bespielt, Luna ausgesucht, Papiere unterschrieben, notdürftige Mini-Erstausstattung vom Tierheimlager gekauft (Dinge, die sie zuviel haben oder keine Verwendung für finden verkaufen sie günstig), heim.
Welpe saß im Fußraum und war ruhig, kein Erbrechen, kein Weinen, nur bisschen Schuh-knabbern.
Dann heim. Ungelogen, dieser Zwerg ist drei Stunden ununterbrochen durchs Haus gelatscht und hat bis in die hintersten Winkel alles begutachtet. Irgendwann schlief sie in der Küche im Sitzen ein, bei dem Versuch den Hund in der Ofenscheibe zu hypnotisieren.
Erstes "Gassi" fand im Garten statt.
Sorry, bisschen lang geworden