Beiträge von Hanspeter

    Krambambuli

    Ein Molosser bringt vom naturell doch eine ganz andere Reizschwelle mit als ein Mali.
    Ich arbeite ja nicht nur am gehorsam sondern lege auch immer wieder zwischen durch Trainingseinheiten an den Tag bei denen es darum geht die Reizschwelle zu erhöhen.

    So bin ich zum Beispiel 6 Monate lang durch das Frankfurter Bahnhofsviertel gegangen und
    dieses zu jeder Tages und Nacht Zeit. Ich muss dir an dieser Stelle nicht erklären das Drogenabhängige/Betrunkene einen absoluten konträren Bewegungsablauf haben.

    Meine Einstellung, Diensthunde habe solange ruhig zu bleiben bis sie angestellt werden, sorry musste ich noch loswerden.

    VG

    Zitat


    @ Hanspeter: Ich halte nicht viel von der Utopie der absoluten Kontrolle.
    Wer auf Gehorsam setzt, muss immer alles vor seinem Hund erfassen und das noch so rechtzeitig, dass er auf seinen Hund einwirken kann.
    Von daher lege ich mehr wert darauf, dass ein Hund eine ordentliche Reizschwelle bekommt und klar trennen kann.

    Es gibt leider Rassen die eine sehr geringe Reizschwelle mitbringen, dieses ist auch sehr gut für die eine oder andere Ausbildungsrichtung bzw. ist dort diese niedrige Reizschwelle erwünscht :D

    Ist doch die richtige Einstellung, ist mir bewusst das der Hund dem Gehorsam nicht folge tragen wird, so sichere ich meinen Hund ab. Die Leine/Schleppleine dient ja auch zum Schutz unserer Vierbeiner.
    Wenn ich unterwegs Stress mit meinen Hunden habe, dann passiert dieses zu 90% mit Hunden die 1. Nicht angeleint sind und 2. Leider nicht auf Ihre Besitzer hören, dass ist leider Tatsache, sorry.
    Es hat wohl einen Grund, warum die Hunde heute so negativ belastet sind, wenn sich jeder selbst der nächste ist und der Meinung ist er könne seinen Hund überall frei laufen lassen. Es gibt leider zu viele Vorfälle und ein großer Teil der Gesellschaft hat leider Angst vor freilaufenden Hunden.
    Wie oft erlebe ich es, dass sich Passanten bei mir bedanken weil ich meine Hunde ins Platz lege, obwohl sie nicht machen würden, es strahlt dem gegenüber jedoch eine gewisse Sicherheit aus und das wird von beiden Parteien sehr genossen.
    Wenn meine Hunde mal frei laufen – dafür fahre ich mit Ihnen ins tiefe grün – dann fragen sie mich um Erlaubnis ob Sie dürfen oder nicht, wenn ich den Zeitpunkt versäume mit einem „nein“ einzuwirken, dann sind sie natürlich auch weg hin und wieder stehen sich halt Trieb und gehorsam im Weg :D

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    Find ich nen absoluten Quatsch und kann ich so absolut nicht unterschreiben. Ich hab nen unsicheren Hund. Frei zu laufen ist für mich das Maß der Dinge, muss einfach sein. Nur mal so zum Verständnis: weil es bei uns so viel Natur gibt, gibt es keine Hundefreilaufflächen.
    Also geht sie an der Schleppe. Und egal, was andere davon halten, es wird wohl ne Weile so bleiben. Wie das aussieht: Hund läuft zwar vor, sieht in Entfernung eine zukünftige Begegnung, bleibt stehen, dreht sich um und ist schlichtweg froh: Frauli sagt ganz genau an was zu tun ist.

    Es mag wohl sein das es von Region zu Region unterschied gibt hinsichtlich der Grünanlagen. Ich finde doch das es nicht absoluter Quatsch ist und es ist auch nicht das Maß der Dinge das ein Hund frei läuft.
    Dein Hund läuft ja auch nicht frei, er hat die Schleppleine drauf. Hunde wissen genau wann sie frei sind und wann die Schleppleine drauf ist. Ich finde es sehr gut, dass du deinen Hund mit der Schleppleine absicherst, würden das doch nur mehrere HF machen.
    Meine Hunde haben bis zum 12 Monate die Schleppleine drauf, somit bekomme ich sie an einen gewissen Radius gewöhnt. Bewegen sie sich aus diesem Radius heraus, so suchen sie die Kontaktaufnahme zu mir, ich erlaube oder verweigere Ihnen dann das weitergehen. Nach dem 12. Lebensmonat haben sie nur noch Situationsbedingt die Schleppleine drauf, was jetzt nicht bedeutet, dass sie ab diesem Zeitpunkt immer frei laufen.

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    Ich brings einfach nicht immer super zeitnah zu sein, und so hab ich ca. 7m länger Zeit zu reagieren.

    So ganz nebenher kassier ich noch den Bonus ein mich an die Leinenpflicht zu halten, was hier durchaus positiv gesehen wird, tut uns beiden gut - freundliche Reaktionen des unheimlichen, fremden Gegenübers.
    Profitieren wir beide davon.

    Ganz meine rede, wenn meine dürfte, dann wäre 7meter für sie kein Hindernis oder ich bin zu langsam :D

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    Zum Thema freilaufende Hunde lesen. So einfach ist das bei Unsicherheit nicht wirklich. Je nachdem wie gut der Hund bluffen kann, denn das tut er letztendlich.

    Es wird immer Ausnahmen geben, ich bin mir jedoch sicher, dass du mich verstanden hast.

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    So, und jetzt frage ich Dich als Trainer: was bringt es mir, wenn ich zu Dir komm? Du kannst uns nicht helfen, weil ich so bin wie ich bin, weil mein Hund so ist wie er ist. Ne Moralpredigt ich soll aufmerksamer sein, kannst Du mir halten - aber, es sind keine Arbeitsgänge am Wochenende, es ist meine gemeinsame Freizeit mit meinem Mann - und ich bin Egoist - auch ich will genießen und entspannen. Meine Hündin will das genauso zusammen mit uns: ich denk immer sie hat eine große Spardose für positive Begegnungen dabei - und irgendwann wird die voll sein - und ihre Unsicherheit wird gehen. Ja, und es könnte auch sein, dass diese Dose keinen Boden hat und sie eben kein souveräner Hund wird, nie - auch das ist mir bewusst.
    Aber es geht uns gut, es macht Spaß. Heute gute 8 km "frei" gelaufen. Durch Moos und Wald. Begnungen: Jogger, Nordic Walker, Radler, Kinderwagen, Laufrad, Wanderer, Reiter, Pferdekutsche, Katze, Ente, andere Hunde, Zug fahren.
    Schön wars und Glück mit dem Wetter hatten wir auch. Jetzt liegt sie auf der Couch und pennt, werd sie gleich wecken zur Abendrunde.
    Was wollen wir mehr?

    Das ist unser Weg, nur für uns. Immer an der Leine fänd ich einfach zum Kotzen. Ich wollte Dir nur verdeutlichen. Es gibt nicht immer nur einen Weg "frei" oder "unfrei". Es gibt ne Menge dazwischen und man muss sich halt durchwurschteln. Die meisten der oberen Situationen wurden mit herkommen, das zackig mit Leineeinholen verstärkt, hinsetzen, abwarten, vorbei und weiter gelöst........

    Ich bin kein Trainer, ich möchte es auch nicht sein, bitte nenne mich nicht Trainer. Ich schildere hier nur meine Ansichten, die müssen auch nicht von anderen geteilt werden.

    Ich möchte dich auch nicht einladen geschweige denn belehren, zumal du es ja genau richtig machst. Du weißt, dass du dich gerne Ablenken lässt und hast deinen Hund gesichert an der Schleppleine, perfekt.

    Genau mein Motte, immer mehr geben als man von den Hunde fordert, das Stärkt auch die Bindung zu Hund. Ich wäre froh wenn meine nach 8km auf Ihrer Couch liegen würde und pennt :D aber das kommt vielleicht im zunehmenden Alter :smile:

    Immer an der Leine findest du zum Kotzen aber wenn ich dich richtig verstanden habe, dann ist dein Hund doch an der Schleppleine, auch wenn diese nicht in deiner Hand ist, so merkt der Hund durch das Gewicht der Leine das er gesichert ist, also doch immer angeleint

    Wenn meine frei an der Schleppleine laufen, dann hole ich die Leine nicht ein, ich rufe sie ab und bestätige sie mit einem Beutespielzeug oder ich setze und lege sie aus der Ferne ab. Wenn sie sitzen oder liegen bleiben, dann werden sie wieder mit einem Beutespielzeug – nach einer kurzen verweilpause bestätigt. Diese Vorgehensweise hat für mich den Vorteil, sehen meine Hunde einen Jogger, Radler, Wanderer, Reiter, oder andere Hunde, so verknüpfen Sie es mit einem schöne Spiel mit dem HF und sind dementsprechend entspannt.

    Meine Antwort zum Eingangsthema habe ich ja nun mehr als deutlich gemacht. Mich hat jetzt auch wieder die Arbeitswoche eingeholt und ich muss jetzt andere Prioritäten setzen.

    Ich wünsche euch hier noch viel Spaß, muss mich jedoch jetzt etwas zurückziehen.

    Bis demnächst in diesem Forum
    VG
    Hanspeter

    Zitat

    Bis zu einem gewissen Grad stimmt das, aber Hunde lernen u.a. aus ihrer Erfahrung. Jess kannte Menschen nur böse, wurde geschlagen, angeschrien und das Ganze fast eineinhalb Jahre lang, während sie mit einer 1m Leine angekettet war und fast gar nicht raus kam.
    Also ganz so pauschal kann man das nicht sagen. Diese Erfahrungen sind nicht plötzlich mit einem Wohnungs- und Halterwechsel weg, nur weil die Gegenwart eine andere ist.

    Ich wollte dieses ja auch mit meiner Aussage nicht pauschalisieren, sondern nur verdeutlichen, dass man nicht unbedingt auf die Vergangenheit eingehen sollte.

    Ich für meinen Teil möchte im Vorfeld nicht aus der Vergangenheit in Erfahrung bringen. Ich möchte an jeden Hund neutral treten und mir dann selbst ein Bild von dem Verhalten machen. Ich hole mir meist den Hund aus dem Auto und gehe mit Ihm allein eine Runde mit viel Ablenkung, danach endscheide ich erst in welche Richtung ich mit dem Hund arbeite.

    VG

    @ Trillian

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    In übersichtlichem Gelände sollen die anderen Hundehalter gefälligst ihre Hunde von Deinem angeleinten Hund fern halten oder mit den Folgen leben....

    Richtig, jedoch werfen dich solche Konfrontationen immer wieder zurück zum Anfang, leider. Hat der Hund seinen Anbiss bekommen, dann wird er es leider beim nächstenmal wieder versuchen :D

    Das Thema Hunde an der Leine zu führen ist eh so eine Sache, immer wieder höre ich „Ja, aber der muss doch auch mal Frei laufen“ Warum? Wer hat diesen HF gesagt, dass der Hund ohne Leine sich nur endfalten kann. Der Hund wird Situationen ausgesetzt die später eventuell in einer Stresssituation zwischen HF und Hund enden können. Wie oft bekomme ich das mit, Hund läuft frei, wird vom HF abgerufen, Hund kommt nicht, HF wird sauer und schon ist die Stresssituation da, sehr förderlich für die Bindung.

    Die besten HF können noch nicht einmal die freilaufenden Hunde lesen.
    Beispiel: Ist das Spiel oder bereits Dominanzgehabe?

    Zitat


    Wobei: Hat sie schon mal getroffen? Ich frage, weil Hunde eigentlich sehr treffsicher sind. Hunde, die nicht treffen, wollen meist auch nicht treffen......

    Richtig.
    Wobei ich sagen muss, dass meine Hunde beim Einkaufen nicht dabei sind, warum soll ich die Hunde einer solchen Situation aussetzen, bei der ich schon genau weiß, dass ich nicht zu 100% bei den Hunden bin, sondern durch meine Einkäufe abgelenkt bin. Was nicht bedeuten soll, dass meine Hunde nicht in die Stadt kommen, wenn Sie in die Stadt kommen, dann ist dieses mit einer Trainingseinheit versehen und ich bin zu 100% ohne Ablenkung bei meinen Hunden.
    VG

    @ lotuselise,

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    Meine Meinung dazu ist: Du machst es Dir zu einfach Aggression als negativ darzustellen. Und es ist auch zu einfach zu sagen, dass Aggression mit Gehorsam auszumerzen ist.

    Ich mache es mir nicht einfach, ich habe auch kein Problem mit Aggresionen, ich habe ein Problem mit HF die die Aggresionnen Ihres Hundes nicht im Griff haben, zumal dieses auch eine Gafahr für die Gesellschaft sein könnte. Ich habe einen Hund der für seinen Sport ein gesundes Maß an Aggersionen mitbringen muss, wenn ich jedoch diesen Hund in die UO stelle, dann können sich alle auf dem Platz befindlichen Personen sicher sein, das kein Unfall passiert. Diese UO rufe ich auch bei den ganz normalen Spaziergängen beim Hund ab, positives Verhalten wird dann belohnt, Es versteht sich von alleine das ei solcher Hund nur bedingt ohne Leine laufen kann, ich muss Ihn ja nicht bewusst solchen Situationen aussetzen.

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    Auch ein unterforderter Hund kann aggressiv sein. Aber eben nicht aufgrund mangelndem Gehorsam, sondern weil er in der Langeweile seines Lebens ganz einfach gefrustet ist und nicht weiß wohin mit seinen Trieben.
    Dann gibt es noch die Überforderung, die letztlich eine Unsicherheit u.U. mit Übersprungshandlungen bringt und dementsprechend aggressives Handeln nach sich zieht: nämlich keine Führung, Hund meint, er müsse die Entscheidungen treffen und nimmt sie seinem Herrchen ab.

    Die letzten beiden Punkte sind das, was Du beschreibst.

    Richtig, genau diese zwei Punkte beschreibe ich hier und dabei wiederspreche ich mir auch nicht. Beiträge zu solchen Hunden gibt es ja hier im Forum ohne Ende.

    Schön das man jetzt auf den gleichen Nenner kommt :smile:

    LG

    lotuselise,

    Nein, du bist nicht zu blond.

    Du kannst mir aber bestimmt erklären, warum Hunde nach 4-5 Trainingseinheiten, ein weniger aggressives Verhalten an den Tag legen.

    Du kannst mir bestimmt auch erklären, warum Hundeführer nach 4-5 Trainingseinheiten, mit dem Verhalten ihres Hundes besser zurecht kommen.

    VG

    @all

    zu deinem Beitrag kann ich dir nur so viel sagen, meine Hunde haben keine Angst vor mir und sind von mir auch noch nie körperlich bedrängt worden. Dieses kann auch jederzeit überprüft werden.

    Es hat schon seinen Grund warum ich den Beitrag so impulsive geschrieben habe.

    Ich sehe die Patienten doch nahezu jeden Tag, wissen nicht was Sie an der Leine haben und sprechen von Aggressionen. Dann bekommst du den Hund an die Leine, beobachtest Ihn, wirkst in der richtigen Situation ein und siehe da, der doch so aggressive Hund zeigt sich positiv beeindruckt.

    Ich bin der 100% Überzeugung, dass ein Hund der gut in der Unterordnung/Gehorsam steht, eine kontrollierte Aggression haben wird/kann. Ein Hund der mich begleitet, mir seiner vollen Aufmerksamkeit schenkt, der hat kein Platz mehr für Aggressionen, zumal ich immer die Möglichkeit besitzen sollte, mich interessanter zu gestalten als das gegenüber. Ich vertretet auch die Meinung das die Teambildung/Rudelführung zwischen Hundeführer und Hund bis zum 6. Monat geklärt sein sollte. Alles andere kommt nur zu Problemen bzw. überflüssigen Diskusionen und ist später nicht sehr förderlich zwischen Hundeführer und Hund (Teambildung).

    Ich für meinen Teil behaupte, dass Aggressionen durch eine fehlerhaft Führung endstehen. Klar kann ein Hund Aggression haben, jedoch sollten diese durch den Hundeführer kontrolliert sein.

    lg