Beiträge von l'eau

    Wildtiere mögen relativ erfolgsorientiert handeln, domestizierte Tiere haben das nicht nötig. Im Gegenteil: gerade der Hund wurde darauf gezüchtet bestimmte nur Sequenzen des Jagens auszuführen, z.B. (ganz grob)
    Windhund: Hetzen und Packen (nicht unbedingt töten)
    Hütehund: Treiben (als ein Teil des Hetzens)
    Vorstehund: Aufspüren/Anzeigen


    Meiner Meinung nach, kann bei einem echten Jäger nicht der Rückruf allein der Schlüssel zum Erfolg sein, schließlich macht der Hund nur das, worauf er seit langer Zeit gezüchtet wurde.

    lg

    Der Superrückruf muß eine konkret erwartbare Belohnung beinhalten, der deshlab Vorrang vor allen anderen ohnehin nur vagen Möglichkeiten eines Jagderfolgs hat

    würde bedeuten, dass der Jagderfolg für den Hund wichtiger als das Hetzen ist - was für die meisten Hunde nicht der Fall sein dürfte.

    Ich denk, es geht tatsächlich eher um die reflexartige Befolgung des Superrückrufs.

    lg

    ich hab einen Whippet - da gehört gehöriger Jagdtrieb dazu.

    Da ich keinen Garten habe, hab ich den Rückpfiff von Anfang an draußen trainiert.

    Eben erst in relativ ablenkungsarmer Umgebung und mit sicherem Übungsaufbau:

    • Pfeifen während wir ein Zerrspiel spielen
    • Pfeifen, wenn Hund sowieso grad auf dem Weg zu mir ist und sicher kommen wird (kann man dadurch, dass man selber wegrennt noch sicherer und für den Hund auch nochmal hochwertiger machen)
    • Pfeifen, wenn ein Helfer meinen Hund hält und ich mich weg bewegt habe
    • beim Spazieren gehen 'ne handvoll (uninteressante) Leckerchen "verlieren", Hund frisst und gerade, wenn er fertig ist pfeifen

    Das würde ich auch tatsächlich mehrere Wochen durchziehen, Ablenkung wirklich nur langsam steigern. Ich arbeite da viel nach Bauchgefühl und kann daher auch gar nicht genau sagen, wie lange ich wie trainiert habe und nach welcher Zeit ich den Rückpfiff "echt" benutzt habe.
    Der Rückpfiff funktioniert bei uns derzeit bei Spuren, Vogeljagd (was keine "echte" Jagd für Jin ist), Fremdhunden, wenn Jin sich in was ekligem wälzen möchte (und natürlich niedrigwertigen Reizen). Nicht funktionieren würde er ziemlich sicher, wenn Jin Wild (oder Katzen) hetzt. Dafür trainieren wir weiter und ich versuche den Pfiff so positiv wie nur irgendmöglich zu belegen.

    Vermeiden würde ich bei Trainingspfiffen grundsätzlich, dass ich den Hund aus der Richtung abpfeife, in die wir nachher weitergehen werden - das kann für den Hund sehr unlogisch erscheinen und ihm den Rückruf madig machen.

    lg

    wenn du dir noch unsicher bist, ob Draußen noch zu viel Ablenkung ist, dann mach erstmal noch im Garten weiter und steigere dort (langsam!) die Ablenkung.

    Beim Aufbau des absolut sicheren Rückrufs (sofern das bei einem Lebewesen eben geht) ist es kein Schaden, wenn man ihn "zu zögerlich" aufbaut - im Gegenteil! Besser "zu zögerlich", als zu schnell die Ablenkung erhöhen und Hund lernt doch nur wieder, dass er nicht hören "muss".

    Wenn du sagst, dass Draußen bei euch gleichbedeutend mit recht hoher Ablenkung ist, dann festige den Rückpfiff tatsächlich erstmal einige Wochen im heimischen Garten.

    lg

    Erst dann anfangen zu belasten, sprich Kommando weglassen und nur die Pfeife nehmen.

    ich habe die Pfeife getrennt vom Wortkommando aufgebaut:

    Hund bei mir -> Pfiff -> Lob (Super-Leckerchen, Lieblingsspielzeug, o.ä.).

    Das 2-3x gemacht und man kann direkt auf kurze Entfernung Pfeifen (wenn sonst keine Ablenkung da ist), wenn der Hund auf dem Weg zu einem ist oder, wenn man schon Spannung durch Absitzen/Ablage und selber ein paar Meter entfernen aufgebaut hat.

    lg

    ich würde unterschiedlich belohnen, z.B. auch mit dem Lieblingsspielzeug - das macht den Rückruf spannender.

    Kannst du im Garten auch (kleinere) Ablenkungen einbauen?

    Schau, dass du nicht nur in gestellten Situationen (aus der Ablage, von einem Helfer gehalten o.ä.) abpfeifst.

    Vielleicht kannst du auch zur Fütterung pfeifen?

    Den Rückruf kann man meiner Meinung nach auch sofort draußen aufbauen - allerdings nur in absolut sicheren Situationen (was aber auch beim "gesicherten" Üben im Garten der Fall sein sollte)! HH ohne Garten (wie ich) haben ohnehin kaum eine andere Möglichkeit - in der Wohnung zu pfeifen habe ich aus Rücksicht auf meine Nachbarn unterlassen :hust:
    Beim Training auch mal pfeifen, wenn der Hund sowieso kommen wollte - so verbindest du die innere Motivation des Hundes mit dem Rückruf.

    Ich mach es auch so, dass ich während Zerrspiele (mein Hund macht diese gerne) pfeife, um den Pfiff positiv (und mit mir) zu belegen.

    lg