Achso, zum Umdenken:
Meine Idee nach dem Lesen dieses Threads ist, noch strikter mit dem Einschreiten umzugehen (ich mache es oft so halbherzig oder wenn FU zu laut wird oder so), also erstmal machen lassen, wenn Fu sich aufregt, direkt mit ihm gehen und den anderen Blocken oder so *grübel*
Beiträge von Sharky
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Huhu,
püüüh, ich hab mich durch den ganzen Thread geackert und muss sagen, es hat sich echt gelohnt :) Ihr habt mich ziemlich zum Nachdenken angeregt...Also bei uns ist das bisher so: Die Leute hier in der Umgebung (99% und den Rest sieht man quasi nie) lassen ihre Hunde Kontakt aufnehmen (die meisten nach Absprache, bei den anderen gibts aber auch keine Probleme), das Problem sind nur hier und da meine Hunde bzw. einer von ihnen. Kurzer Abriss: Sharky, alte Dame, sagt hallo und geht dann ihrer Wege (fast alle Hunde haben bei ihr auch irgendein "Respekt-vor-dem-Alter"-Ding, also auch Jungspunde (die alle Hunde anhüpfen und spielen wollen), lassen sie in der Regel in Ruhe. Bodo, mit Angst vor Menschen, findet Hunde super und spielt mit allem, was so rumläuft (wenn er nicht in Panik verfällt), also auch kein Problem. Das Problemkind ist Fureto. Er ist kastriert und leider einer jender, die offensichtlich nach heißer Hündin riechen
Das führt dazu, dass 99% der RÜdenschaft total gagga auf ihn ist und ihn dabei aber nicht ernst nehmen (die, die nach mosern von ihm ablassen, kann ich in 5 Jahren an einer Hand abzählen). Also ist das Spiel, Fureto wird bedrängt, keift los, Rüde dotzt durch die Gegend ("juchu, sie macht was mit mir"), hüpft noch fröhlicher hin, Fureto motzt mehr, Rüde dreht immer mehr hohl, Fureto wird immer energischer (vollkommen ohne Erfolg). Lochen kann er leider (ja, ich sage leider, viele Rüden hätten zumindest einen kurzen Schmerz vom Zwicken, muss ja kein Loch sein, wirklich schonmal gebraucht und auch "verdient") nicht, da er einen zu kurzen Unterkiefer hat (also, viel zu kurz), zwicken als Steigerung ist also nicht drin.
Momentan verfahre ich so, also mein Grundgedanke ist, ich lasse ihn Kontakt aufnehmen (außer bei den üblichen Verdächtigen, da versteift er sich schon, sobald er sie erkennt und prescht direkt vor) und muss er laut werden und der Rüde kommt wieder, ruf ich Fu zu mir und blocke den anderen ab (wobei ich das bei einem, beispielsweise, jungen dotzenden Labbirüden nicht einfach finde!). Bei seinem mittlerweile Hasshunden plerre ich direkt den Fu an (weil er wirklich schon aus 30m Entfernung den Feind platt machen gehen will) und ruf ihn zu mir und lasse ihn abliegen (er knurrt dann vor sich hin, der Feind kommt aber nicht, weil an der Leine oder so). Aber, ob das so die Lösung ist? Klar, Gehorsam ist gut, aber selbst regeln wäre besser (also wenn er die Situation meistern könnte). Nur habe ich so langsam die Hoffnung aufgegeben, dass er es irgendwann allein schafft, eben weil ihn die Jungs nicht für voll nehmen und vor allem wird Fureto so nach und nach immer zickiger (mittlerweile wird er halt sehr schnell sehr laut), weshalb ich mir dann eine kleine kläffende Töhle nachsagen lassen kann
Abgesehen von den potenten Rüden ist Fu aber sehr verträglich, sagt mal hallo und geht seiner Wege (er hat sehr viel Hundekontakt), spielen tut er mit keinem (einzig Sharky, die alte Dame), nur immer öfter beobachte ich bei ihm dieses typische Sexualspiel, also ER versucht, den anderen (tendenziell kastriert männlich oder weiblich, abe rnur ganz Ausgesuchte) zu besteigen und macht dann charmante Spielchen draus, ob er damit was kompensiert?
Bin cih jetzt total am Thema vorbei?
Na ich lass das einfach mal so stehen und schau, was ihr meint *grins*
lg Naddl
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Ich sehe es wie Tamita!
Du schreibst:
ZitatEr war immer total unentspannt beim Spazieren, wenn ich mal nur bei einer Ampel stehen geblieben bin, hat er schon gewinselt und ist von einer Pfote auf die andere getapselt. Hat extrem geschnauft und hatte die Haare aufgestellt, wenn er nur irgendwo ein Geräusch gehört hat, wenn er andere Hunde sah, ist er sowieso total ausgeflippt..
Nein, spaßig klingt das nicht, aber überleg doch mal, WARUM er sich so verhält? Meine Vermutung wäre auch, dass eure gesamte Basis nicht stimmt (das hat nichts mit "ich hab ihn lieb" oder "ich streichle ihn oft am Tag und schmeiße ihm einen Ball", sondern mit souveräner Führung zutun), es klingt, als würde er dir einfach nicht vertrauen bzw. ist der Meinung, dinge selbst regeln zu müssen. Und natürlich schlendert er dann nicht gemütlich die Straße lang, schließlich hat er (aus seiner Sicht) einen Job zu erledigen.
Mein Tipp ist auch, probiere nicht wild rum, sondern such dir einen gescheiten Trainer, der sich euch als Gesamtpaket mal anschaut, das Winseln und überdreht sein halte ich einfach für ein Symptom, das man nicht einzeln trainieren kann (bzw. sollte), der Ansatz wird wohl ganz woanders liegen..
Viele Grüße
Nadine -
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Hey, schreibt nu keiner mehr?
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Noch ein kleines Fazit für die, die nicht den ganzen Text lesen wollen *g*:
Eigentlich ist der Umgang mit Bodo sehr einfach, unser Freund ist die Zeit, die arbeitet für uns und ansonsten heißt es, Rituale, Souveränität, Ruhe, er braucht viel Zeit für sich, muss da teilweise aber auch rausgeholt werden. Dinge, die wir im Laufe der Zeit von ihm lernen durften.
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Teil2-drinnen:
Drinnen war er von Anfang an "unauffällig", allerdings insofern, als dass man ihn einfach nicht bemerkt hat. Er ging rein, legte sich in seine Panikecke und blieb dort, bis es Futter gab oder wir wieder rausgehen wollten (auuußer nachts gegen 2Uhr, da drehte er auf und kriegte einen Spielflash *g*).
Wir haben immer wieder versucht, ihn dort rauszulocken, mit Spielzeug, Leckerlies, Rumgeraschels (dumme Idee!), stellten aber schnell fest, dass es einfach nichts bringt - bis auf nachts, wo er von allein kam, da fingen wir dann auch an, uns intensiv mit ihm zu beschäftigen, also kuscheln, bürsten (ging recht schnell), spielen. So hab ich auch (nach und nach über Monate) immer mehr Körperkontakt einfließen lassen und mittlerweile kann ich mir den Herrn auf den Schoß ziehen und kuschelnd umstumpen und er hat Spaß dranUnser Glück (und sein Pech) war, dass wir oft irgendwas am umräumen sind und ständig irgendwelche Kistchen, Körbe oder sonstwas in der Wohnung rumstehen. So musste er zwangsläufig lernen, dass ihn diese Dinge nicht töten werden (auch das hat etwas gedauert), aber mittlerweile untersucht er vorsichtig-neugierig alles Komische, was wir so anschleppen *freu*
Schwieriger war das Thema Beschäftigung. Ich mach mit den Hunden supergern Kunststückchen oder Intelligenzspielchen oder so Sachen, bei Bodo alles undenkbar. Seine Leidenschaft hat er im Kissen und Kuscheltiere zerpflücken entdeckt (zum glück bisher nur Hundezeug, noch nie was von uns). Das Thema hat sich mittlerweile von allein erledigt, weil er alles vernichtet hat *seufz*
Immerhin fand er Kausachen ganz gut, so dass er eine Zeit lang ständig irgendwas Kauknochiges zur Verfügung hatte. Ich hab versucht, ihm Intelligenzspiele näher zu bringen (Auslastung und so, als Ersatz für das Kissen zerstören) und musste lernen (mittlerweile weiß ichs), dass man mit Bodo keine Situationen stellen kann. Auch, wenn man sich bemüht (kennt ihr bestimmt auch), natürlich, entspannt und neutral zu sein, Bodo WEIß, wenn ich eine Erwartungshaltung habe, das musste ich ablegen. Jedenfalls habe ich ihm ein ganz einfaches..äh..sowas wie nen Leckerlieball (nur aus Gummi, adss es nicht so laut ist) vor die Nase gesetzt und er hatte Angst davor. Dann hab ich Fureto damit vor ihm rumturnen lassen, er fand es ganz spannend zuzugucken, aber selbst was machen, ne, geht nicht. Auch ihn mit dem Ding allein im Raum lassen hat nicht funktioniert, er blieb dann einfach liegen und hat gewartet (seine Standardantwort auf komische Situationen, abwarten und gucken, dabei ein leicht autistischer Blick). Also haben wir das Thema aufgegeben und sind auf dem Stand, dass er sich nur so richtig auspowern (mit Kopf und Körper) kann, wenn er hündische Spielpartner hat (Sharky und Fu spielen nicht mit ihm, bzw. Fu hat sich die letzten 2 Abende erstmalig erbarmt, ich hoffe, sie bauen das weiter aus, Bodo fordert ihn Abend für Abend zum spielen auf und holt sich jedes Mal einen Rüffel, bis auf die letzten 2 male *freuuuuu* MONATE hab ich darauf gewartet!).
Ansonsten, üben wir allmählich kleine Komandos (undenkbar zu anfang) und das sah dann so aus: Ich bewaffnet mit Fleischwurst, alle Hunde im Wohnzimmer. Alle aufpassen, Sharky zu mir und SITZ, Fureto zu mir und SITZ und Bodo zu mir (das herkommen haben wir über Handfütterung geübt) und warten, bis er sich setzt. Nach 3Monaten bei uns hat ers dann zum ersten mal gemacht! *freu* Mittlerweile geht das draußen nachts schon recht gut und tasgüber (bei guter Laune) auch schon, wenn 1-2 Freunde dabei sind, die er regelmässig sieht *freu* Vor Kurzem hab ich auch das Platz angefangen, das geht nachts, allein, draußen auch schon halbwegs :)
Ansonsten haben wir von Anfang an darauf geachtet, uns möglichst normal zu verhalten (langsam und vorsichtig bewegen ist komisch und komisch ist beängstigend) und wenn ich so über die Anfangszeit nachdenke, geht das auch echt gut. Zu Anfang ist Bodo schon geflüchtet, wenn man nur einen Stift in der Hand hatte und in seine Richtung ging, jetzt alles kein Problem mehr :)
Naja, die Baustellen sind groß, wir arbeiten uns Schritt für Schritt vorwärts und ich glaub, trotz vieler unheimlicher Situationen, ist Bodo sehr froh, bei uns gelandet zu sein :)
Amen *kicher*
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Huhu,
ich wieder :)
Ich hab nun doch nicht alles gelesen (weils so lang dauert *hihi*) und will einfach mal von unserem Training berichten (vielleicht habt ihr ja noch Tipps und Anregungen).Erstmal eine kleine Bodo-Vorstellung: Bodo ist im Januar 2010 geboren, kam schon als Welpe zu einer Tierschützerin in der Türkei und lebte dort mit anderen Hunden auf einem Hof (und hat vermutlich keine Sozialisierung auf Menschen erfahren dürfen). Seit März diesen Jahres ist er in D, war einige Monate auf einer Pflegestelle und kam dann Ende Juni zu uns. Bodo hat grundsätzlich vor allem Fremden Angst (was ihn sehr gut einschätzbar macht
), am Schlimmsten sind Menschen (nein, noch schlimmer sind riesige Menschen wie Radfahrer, Reiter, Autos, Roller, Menschen mit Kinderwagen,etc.). Aber ansonsten macht(e) ihm auch alles andere Angst. Sei es eine Mülltonne an der Straße, irgendwas flatterndes an einer Baustelle oder Papier, dass irgendwer in die Pampa geschmissen hat. Alles einfach. Was er liebt, sind andere Hunde (klar, bei der Vergangenheit). Er ist super verspielt und entspannt dort auch richtig. Achso, in Angstsituationenen stellt er sich sackt er in sich zusammen und wartet auf seinen Tod :-/ (zumindest sieht er genau so aus). Anfangs hat er sich immer in Büsche verzogen, sobald ihm etwas unheimlich war (immerhin, er flüchtet IMMER, noch nie Tendenzen nach vorne).
Nachdem seine Pflegestelle schon riesige Fortschritte mit ihm gemacht hat, kam er also zu uns. Wir konnten ihn superschnell ableinen (weil, Welt böse, aber immerhin haben wir ihn noch nicht getötet und geben ihm Futter, also wohl ok) und wie gesagt, in "Gefahrensituationen" hat er sich versteckt (deshalb wars auch nicht schlimm, dass er nicht abrufbar war). Relativ schnell hat er gelernt, dass das spazieren mit anderen Hundebesitzern gar nicht schlimm ist, da lief er von Anfang an recht schnell im relativ engen Umkreis der Leute, solang sie sich nicht zu ihm gedreht haben und auf Entfernung zu den Menschen hat er auch recht schnell mti anderen Hunden gespielt *juchu*
Aber das reicht ja nicht für einen alltagstauglichen Hund. Unser Ziel war und ist, dass er langfristig ohne Stress Menschen, Autos, etc. passieren kann, ohne innerlich dichtzumachen (ansprechen ist in dem Moment nicht möglich, rufen schon gar nicht). Wir haben schnell festgestellt, dass Bodo einer der Hunde ist, die man "zu ihrem Glück zwingen" muss, sprich, ihn bewusst in Stress bringen (Situationen, in die er allein NIE gehen würde), natürlich sehr dosiert und (ganz wichtig) mit anschließendem rennen lassen (er rennt sich Stress ab, so krass hab ich das vorher noch nicht gesehen bei Hunden). Also war unser allererstes Training das Aufsuchen einer Wiese (bei uns um die Ecke, auf 3 Seiten Wege, wo ab und an Radfahrer, Jogger, etc langlaufen, Wiese ist aber sehr groß, also viel Abstand möglich) und zu entspannen. Sharky und Fu (Sharky, alte, souveräne Dame, Fu, kleiner Kasper, der alles toll findet, was Mama sagt, also ich *g*) haben ihm dabei wahnsinnig geholfen, denen wurds nämlich regelmässig zu langweilig und sie haben sich hingelegt und die Sonne genossen *hihi* Nach einigen Wochen fing Bodo dann auch an, die Wiese zu erkunden und sich durch die Gegend zu wälzen (heute rast er mit Anlauf auf die Wiese und schmeißt sich wälzenderweise auf den Rücken, auch, wenn Radfahrer vorbei fahren *freu*).
Weiterhin sind wir nachts (Bodo fühlt sich nachts sicherer, weil da keine Menschen unterwegs sind *g*) immer wieder mal durch den Ort (Dörfchen) gelaufen, um Bodo die Welt zu zeigen. Pause haben wir auf dem Dorfplatz gemacht und haben uns auf Treppen gesetzt (wieder, entspannen, Sharky liegt, Fu spielt ein bisschen mit mir) und mittlerweile legt er sich auch dort (nach wie vor nachts) entspannt hin *freufreu*. Und davon gibts noch viele viele Situationen, die wir so üben. Kein Ansprechen, keine Hektik (was mich der Hund Ruhe und Souveränität gelehrt hat, ist der Wahnsinn!), entspannt, alles normal und es funktioniert super :) Es dauert sehr sehr lang, aber ich denk, einen schnellen Erfolg darf man auch nicht erwarten bei ihm, der Schuss würde nach hinten los gehen.
Oh eine schöne Situation fällt mir noch ein: Mit Sharky und Fu gehe ich auf den Hundeplatz ins Training. Der Trainer ist sehr lieb und in Absprache habe ich Bodo nach 4 Wochen oder so zum ersten mal mitgenommen. Er durfte ohne Leine bleiben und selbst entscheiden, wie nah er zu den Menschen kommt. Die ersten 2 Stunden hat er ausschließlich im Busch verbracht (da blutet einem echt das Herz!), aaaber, dann fing er langsam an, nach der Stunde (da dürfen die Hunde spielen) auch zu spielen, nur eben weit weg von den bösen Menschen (Hundeleute sind super, alle wurden instruiert, Bodo einfach links liegen zu lassen und es klappt super!). Mittlerweile geht Bodo gern auf den Hundeplatz und ich muss langsam echt auf ihn aufpassen, weil er andere Hunde beim trainieren stört, weil er rumdopst und sie zum Spielen auffordern will
Er ist super entspannt dort und kommt auch sehr nah an die Menschen *freu*
So, das war Teil1 - draußen, gleich folgt noch Teil 2:drinnen, ich hoffe, jemanden interessieren meine Romane überhaupt...hüstel...
lg Naddl
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Oooh hab den Thread grad erst gefunden, super Idee! In ein paar Tagen hab ich ihn durchgerackert *hihi* und melde mich dann auch zu Wort. Nun bin ich aber erstmal gespannt, was ihr alle so für Erfahrungen gesammelt habt
lg Nadine mit Angstbodo und seinen 2 Vorbildern
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Hey Sandra,
so wie du es beschreibst, würd ich es noch 1-2 Tage beoachten (ob es einfach nur ne kleine Schürfwunde ist), wenn es dann aber noch da ist und wirklich nässt (vielleicht sogar eitrig), würd ich auf jeden Fall zum Doc gehen, klingt nach Ekzem und soweit ich informiert bin (und mit Bo leider selbst erfahren durfte), gehen die nicht gut von allein wieder weg :-/