Also es gibt auch einen "sauberen Aufbau", der wurde mal in einem anderen Thread geschrieben:
ZitatAlles anzeigen1. Hund lernt, das Apportel in den Fang zu nehmen - ganz ruhig ohne Trieb dahinter, einfach Fang auf Apportel nehmen - und zwar von sich aus.
Rein über "Verhaltensformung", Shaping. Wenn man einen Hund hat, der das Apportel sofort nimmt, wenn man es ihm vor die Nase hält - schön, dann ist dieser Schritt sehr kurz. Ansonsten dauert es etwas länger.
Dann fange ich an, zuerst mal Blick zum Apportel zu clickern, dabei halte ich das Apportel etwas seitlich von mir. Zeigt Hund so gar kein Interesse, bewege ich es minimal - also keine starken Armbewegungen, sondern nur leichtes Fingerzucken.
Diesen Blick zum Apportel baue ich aus zum "Nase anstubsen".
Wenn der Hund begriffen hat, dass er das Apportel mit der Nase anstubsen soll, und der Click dann ausbleibt geht es idR bei den meisten Hunden recht schnell, bis sie mal etwas heftiger dranstubsen und dabei auch mit den Zähnen ans Apportel gehen oder gar schon richtig das Apportel umgreifenWenn das funktioniert kommt der nächste Schritt
2. Apportel halten
Ist eine direkte Weiterführung vom ersten Schritt - bisher hat Hund sofort C&B bekommen, sobald er das Apportel in den Fang genommen hat - BTW, wenn Hund das Apportel direkt nach dem Click ausspukt, ist das völlig ok
Sobald Hund jetzt das Apportel in den Fang genommen hat, wird der Click einfach minimal rausgezögert. Zuerst max. 1 sec. Dann, wenn das sicher funktioniert, variabel immer weiter steigern. Betonung auf variabel. Also immer wieder auch nur ganz kurz. So etwa:
1sec - 1sec - 2sec-1sec-3sec-1 sec-1sec-2sec-1sec-4sec ..........Das dehnt man über mehrere Trainingseinheiten aus, bis Hund in der Lage ist, das Apportel ruhig mindestens 30, besser 40-60 sec, zu halten.
3. Hund lernt, das Apportel in der Endposition zu halten
Bisher war es so, dass ich idR auf einem Stuhl oder auf dem Boden sass, Hund irgendwie vor mir gestanden, gesessen oder gelegen hat, jetzt will ich die eigentliche Endposition haben.
Entweder Vorsitz wie im VPG, Dummy, ...... oder in GS wie häufig im Obedience
Hund sollte in der Lage sein, diese Endposition korrekt einzunehmen, das ist eigentlich die einzige Voraussetzung für's Apportieren überhaupt.
Hund wird aus etwa 1 m Entfernung in die Endposition gerufen, bekommt das Apportel zu halten C&B. Gleiches Spiel, von wegen erst mal kurz in den Fang nehmen, dann das Halten weiter ausbauen. Diesmal aber deutlich verkürzt, da man ja eigentlich nur die Anforderungen etwas geändert hat.
Nach ein paar Wiederholungen setzt, stellt, legt man den Hund wieder ab, gibt ihm aber diesmal das Apportel gleich zum halten und ruft Hund MIT Apportel in die Endposition - zu Anfang max. 1 m Entfernung. Wenn das gut funktioniert, steigert man die Entfernung variabel.4. Diesen Teilschritt trainiert man völlig gesondert:
Aufheben des Apportels vom Boden.
Manche Hunde haben kein Problem damit, das Apportel sofort vom Boden aufzuheben - wunderbar.
Wenn ein Hund dabei unsicher wird und zeigt, dass er jetzt nicht weiss, was er tun soll, behält man das Apportel in der Hand, nähert sich mit der Hand dem Boden und lässt Hund das Apportel weiter aus der Hand nehmen.
Annäherung an den Boden so lange, bis Apportel auf dem Boden liegt, dann beginnt man langsam, die Hand zu entfernen.5. Zusammenführen Schritt 3 und Schritt 4
Apportel 1-2 Schritte vor dem Hund auf den Boden legen, sich 1-2 Schritte vom Hund entfernen, den Hund über die entsprechenden Signale das Apportel aufheben und in die Endposition bringen lassen.
Entfernungen weiter aufbauen.6. Schicken vom HF aus zum Apportel
Auch das am Anfang auf kurze Distanz, die Distanzen dann ausbauen, wenn es für Obi/VPG.... sein soll, bleibt es dabei, für Dummy kann man die Anforderungen dann weiter steigern von wegen unterschiedliche Untergründe, erst mal suchen lassen ........
Vorteil ist, der Hund lernt von Anfang an genau, was er tun soll, wie die Übung abläuft.
Der Trieb auf das Apportieren an sich, der kommt im Verlauf des Trainings automatisch, wenn der Hund lernt, dass diese Übung toll ist.
Ich habs bei Shira allerdings so gemacht (ich zitier mich mal selbst aus dem anderen Thread):
ZitatWir haben im Haus angefangen. Leine drann [an den Hund, nicht den Dummy], mit dem vollen, duftenden Futterdummy (Futter gibts momentan NURNOCH aus dem Dummy!) so lange gespielt, getobt und gejagt bis Hundi total geil darauf war, dann ein kleines Stück weg geworfen und Hund -sobald er den Dummy hatte- sanft rangezogen. Aufgemacht - gefüttert.
Das habe ich dann immer weiter ausgebaut, als Hund die Verknüpfung "Werfen - Holen - Geben" grundsätzlich drinn hatte - größere Entfernungen, mitlerweile auch zuverlässig ohne Leine.
Wie gesagt, mein Aufbau ist NICHT "ordenlich" Aber mir reicht das! Madamchen darf auch mal kurz drauf rumknautschen oder schütteln, was man -wenn man z.B. den Apport im Hundesport braucht oder es ganz penibel haben will- mit der ersten Anleitung vermeidet.