Warte doch einfach mal ab :) ich finde es gut, dass du von der Frühkastration abgekommen bist. Warte bis zur ersten Läufigkeit und schau, wie es sich entwickelt. Vielleicht hat sie ja überhaupt keine (gesundheitlichen) Probleme und entwickelt sich ganz wunderbar ohne Kastration und dann kannst du immernoch entscheiden. Aber gib ihr (und dir) erstmal ein bisschen Zeit, wenn du dir unsicher bist.
Blöd gesagt: RAUS isses schnell - wenn du es dann zu früh gemacht hast und danach Gewissensbisse hast, kannst du es nicht rückgängig machen. Mit Gründen und voller Überzeugung kannst du dann immernoch kastrieren lassen, wenn du es wirklich willst und vertreten kannst :)
Beiträge von Icephoenix
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Entschuldige Sappy, ich wollte weder aggressiv noch altklug rüberkommen :) Ich hab mich mit dem Thema halt sehr lange und eingehend beschäftigt, erst, als meine Hündin jung war (weshalb ich mich gegen die Kastration entschieden habe) und dann nochmal 3 Jahre später, als das Thema leider aufgrund von Krankheit wieder auf den Tisch kam bzw. unumgänglich wurde.
Ich wusste um die ganzen Risiken aber verhindern konnte ichs halt nicht, aber okay, was soll man machen. Die medizinische Notwendigkeit kam übrigens auch über eine (chronische) Gebärmutterentzündung, wobei wir bis heute nicht wissen, ob die Entzündung "von innen" kam oder über einen später festgestellten sehr resistenten Bakterienstamm, der wohl ursprünglich von der Blase ausging. Ist ja auch letztlich egal - gemacht werden musste es. Und ich hab direkt die negativen Auswirkungen, vor denen bei genereller Kastration gewarnt wird, "abbekommen". Deshalb bin ich einfach grundlegend GEGEN Kastration, wenns nicht WIRKLICH notwendig ist.Hormone, Erwachsenwerden und Sexualtrieb gehören zum Leben - beim Menschen, beim Hund und bei allen anderen Lebewesen. Risiken gibt es da immer und mit denen muss man leben. Wie man damit umgeht ist die Entscheidung des einzelnen.
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Sei doch ehrlich, Sappy. Du hast dich schon FÜR eine Kastration entschieden, womit die Frage nach Ja oder Nein eigentlich komplett überflüssig war. Die Gegen-Argumente sind offensichtlich für dich nicht sonderlich wichtig, wobei ich es gut finde, dass du zumindest von der Frühkastration gedanklich anscheinend abgekommen bist - immerhin.
Wenn du auf Biegen und Brechen kastrieren willst und das für dich die einzige und bestmögliche Methode ist, dann machs halt. Ist ja letztlich dein Hund. Aber solche Fragen nach Erfahrungen und Gegenargumenten zu stellen, wenn man sich sowieso schon entschieden hat, ist einfach unnötig, oder? -
Naja Blut in der Wohnung hat man - wenn überhaupt - 2x im Jahr für ein paar Tage. Meine Hündin hat immer ein spezielles Höschen mit Einlagen getragen, die man einfach wegwerfen konnte. Somit: Keine Sauerei, kein Ärger. Und "erfahrene" Hündinnen, die schonmal läufig waren, lernen auch, sich selbst sehr gut sauber zu halten.
Letztlich ist das Argument "Blut in der Wohnung" eine Sache der Bequemlichkeit und des Ekels des Halters und keine Sache, die den Hund selbst stört. Wie schon gesagt: Das ist bei ner Hündin normal und natürlich und wenn man das absolut nicht will, gibts ja noch Rüden
Und wenn die Gebärmutter drin bleibt, ist das Argument, dass die Kastration Entzündungen verhindert, komplett hinfällig.
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Ich habe mein Hündin auch kastrieren lassen und es gibt überhaupt keine Probleme. Ich denke es wäre sinnvoll sie zu Kast. vor allem um eine Gebärmutterentzündung zu verhindern ausserdem kenne ich viele die Ihren Hund kastriert haben und nie Probleme hatten.
Darf ich fragen, welchen Grund die Kastration hatte?
Gebärmutterentzündungen gibts dann nichtmehr, das stimmt - was raus is, kann nichtmehr entzündet sein. Dafür sind auf den letzten Seiten etliche Probleme genannt worden, die dann stattdessen vermehrt auftreten können. Leider ist Kastration nicht immer ein reines Gewinn-Geschäft.
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Es ist nicht nur das verringerte Krebsrisiko, das meiner Meinung nach für eine Kastration spricht. Auch erspart es dem Hund eine ganze Menge Stress und unangenehme Begegnungen mit anderen Hunden, besonders Rüden, in der Zeit der Läufigkeit.
Und Inkontinenz (für Hunde, die ja sehr reinlich sind!! ) ist schön für die Hunde - und die Menschen, die die Bude voller Urin haben? Oder die OP und die schmerzhafte Heilungsphase? Oder Probleme mit anderen Hunden, weil sie nicht geistig ausgereift sind oder nicht richtig eingeschätzt werden können?
Rüden sind soweit kein Problem. Es gibt Leinen. Und ruhigere Gassiwege finden sich auch immer. Wir haben hier sicher 30 Hunde in der näheren Umgebung, die täglich Gassi gehen - dann bin ich halt zu ruhigeren Zeiten und mit Leine gelaufen.ZitatVon Tierärzten, gut befreundeten Hundehaltern und auch von Kollegen, die Hunde ausbilden (Zoll etc.) Solche Hunde werden ja meist immer nach der ersten Läufigkeit kastriert.
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Soweit ich informiert bin, werden die Diensthunde kastriert, damit sie nicht in ihrem FESTEN JOB wärend der Läufigkeit unkonzentriert sind oder die arbeitenden Rüden vollkommen verwirren; hat nichts mit Gesundheit zutun sondern damit, dass diese Hunde "Arbeitsgeräte" sind, die eben 100%ig zuverlässig sein müssen in ihrem Job.
Diese Begründung zählt ja nicht bei "normalen" Hunden, die einfach "nur" in der Familie und im Alltag mitlaufen. Da kann man 2x im Jahr 3 Wochen problemlos überstehen, zumal auch nicht alle Hündinnen wärend der Läufigkeit total durchdrehen. Bei Leoni z.B. hat man die Läufigkeit nur am Blut und der Schwellung bemerkt und NULL am Verhalten; die hat genauso gut oder schlecht gehört, wie sonst auch. -
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Konnte ich bisher nicht bestätigt bekommen. Im Gegenteil.
Na und DAS stimmt garantiert nicht.
Denn die Hormone, die aggressiveres Verhalten fördern haben dann nämlich die Hormone als Gegenpart nicht mehr, die eher deeskalierendes Verhalten fördern.
Denn auch Hündinnen produzieren männliche Geschlechtshormone. Wenn auch nicht so ausgeprägt wie Rüden. Unter dem Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone werden diese männlichen eher "neutralisiert". Wenn die weiblichen Geschlechtshormone wegfallen .....
also wohl eher aggressionsfördernd.Zu den beiden Punkten kann ich auch aus erfahrung mit einer unsicheren Hündin, die vorher auch schon ihre Probleme mit anderen Hündinnen hatte, auch nur sagen: QUATSCH! Also, es kann ja sein dass das bei einigen Hündinnen so ist, aber es wird in den Texten so dargestellt, als ob das 100%ig immer so sein muss.
Meine vorher unsichere Hündin ist heute immernoch unsicher, wenn nicht sogar noch mehr als vorher. Und mit den meisten Hündinnen klappts immernoch nicht, die ersten Prügeleien mit Rüden kamen auch NACH der Kastration - davor hat sie sich mit jedem Rüden problemlos verstanden.Helfstyna :Danke für den Tipp, ich glaube, das Buch werde ich mir mal näher anschauen.
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Ich hab jetzt nicht alles gelesen. "Red Zone" sind Hunde, die in reiner Verletzungs- oder Tötungsabsicht auf Aggressions-Basis auf andere Lebewesen losgehen? Hab ich gottseidank noch nicht erlebt, aber so manches Video ist schon heftig.
Ich hab dann wohl hier einen "Yellow-Zone"-Hund sitzen, wenn man das so sagen kann. Shira geht bzw. ging aus purer Unsicherheit(!) nach vorne auf fremde Menschen, das kam ziemlich plötzlich (Auslöser kann bis heute niemand zu 100% bestimmen). Sie hat auf dem Bürgersteig fremde Menschen im Vorbeigehen oder bei Frontalkontakt angesprungen, gefletscht, gebellt und hätte sicher auch geschnappt...so genau wollte ich das damals dann doch nicht wissen, unsere Trainerin hat es aber durchaus für möglich gehalten, dass sie bei Bedrängen auch verletzt hätte. Soweit, so-unschön.
Zumindest in ihrem (nicht lebensbedrohlichen) Fall hat das Clickern ENORM geholfen! Heute, nach ca. 9 Monaten seit Trainingsbeginn, können wir an 99% der Menschen problemlos vorbei gehen, die 1% Rest sind schlicht Fehleinschätzungen und Unaufmerksamkeit von MIR (meistens im Dunkeln oder "komische" Leute) und beschränken sich aufs In-die-Leine-rennen und Verbellen.
Das Training war ähnlich "Zeigen und Benennen", also jedes ruhige Verhalten bestätigen sowie auch das Umorientieren zu mir und den Blickkontakt zu mir. Ging anfangs teilweise nur auf 20m Entfernung und hat sich so eingespielt, dass sie sich bei den meisten Menschen direkt zu mir umwendet und Blickkontakt aktiv sucht. Den Click gibts jetzt auf Höhe der Leute, quasi fürs erfolgreiche ruhige Vorbeigehen.Wie das bei richtigen RED-Zone-Hunden aussieht, kann ich nicht beurteilen (...gottseidank...) aber eben in diesem Fall hat der positive Aufbau sehr geholfen.
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Nur leider interessiert es niemanden das die Kastration ohne medizinische Indikation eigentlich verboten ist
Argumentiert wird ja dann meistens mit der Verhinderung von unkontrollierter Vermehrung (wer hat eigentlich die Leine erfunden?!
) oder eben mit den angeblichen positiven Auswirkungen der kastration. Da wird die Läufigkeit selbst als schwerwiegende Krankheit und hochgradig riskanter medizinischer Faktor gesehen und die Kastration als Heilung. Vollkommener Quatsch, egal wie man die Argumente pro "vorsorglicher Kastration" dreht und wendet. Aber wer will, findet ja immer irgendwie ein Argument oder ein Schlupfloch. Oder der Standpunkt ist einfach "das ist halt so!"
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Naja, etwas arg vermenschlicht aber mal ganz grob: Ich lass mir doch auch nicht direkt mit 12 direkt die Brüste und das ganze Gewebe entfernen, nur weil das im Laufe der Pubertät wächst und eventuell irgendwann mal Brustkrebs gibt. Oder die Eierstöcke vorsorglich möglichst früh rausnehmen, nur weil ich vielleicht noch x Jahre (oder ein Leben lang) kinderlos bleibe :?
Gewisse Dinge, wie die Läufigkeit, Scheinschwangerschaft (wobei meine Hündin 5x läufig war und das NIE hatte), gehören zum Zusammenleben mit einer Hündin nunmal meistens dazu, sind absehbar und vollkommen natürlich. Wenn man das partou nicht will, kann man doch nen Rüden nehmen? :?
Mit gewissen Risiken muss man im Leben immer rechnen, und jede angebliche Vorsorge hat nunmal auch negative Auswirkungen. Das muss man abwägen. Und für MICH sind die Nachteile einer Kastration so deutlich, dass ich es nicht bewusst bzw. ohne WICHTIGEN Grund machen lassen würde.Zu dem Verhaltensargument, dass "kindliches" Verhalten erwünscht sei und das Lernen vereinfache... Naja, das kann ja sein. ICH würde mir das jedenfalls nicht wünschen. Ein Welpe ist natürlich süß, geht mit offenem Herzen durch die Welt und lernt sehr schnell - aber irgendwann möchte man doch einen ruhigeren und souveränen Begleiter haben und kein Dauerkind, oder?
Zudem haben Frühkastrierte Hunde kein oder kaum geschlechtsspezifisches Verhalten - klingt auch erstmal cool soweit (wer mag schon zickige Hündinnen untereinander?!), aber geschlechtsspezifisches Verhalten gehört eben zur Reifung dazu und macht den Hund eben auch aus - und signalisiert anderen Hunden sehr deutlich, wie sie mit dem Hund umgehen sollen/können/müssen. Das kann zu Missverständnissen oder sogar richtig Krach führen, wenn diese Signale wegfallen obs "Männlein oder Weiblein" ist.