Beiträge von UnserCarlos

    Hallo ihr Lieben!

    Ich bin gerade am Überlegen, worin der Unterschied zwischen Unsicherheit des Hundes und Aggressivität liegt. Und zwar komme ich darauf, weil ich mir bei meinem Dicken nie sicher bin, ob er bei Männern laut wird, weil er (appitypisch ;) - scherz) aggressiv ist oder einfach nur, weil er unsicher ist.

    Wenn er bellt oder nach vorne möchte, hat er seinen Nacken aufgestellt, macht sich aber nicht steif. Ich kann ihn auch gut unter Kontrolle halten - mit einem Lass geht er eigentlich weiter, schaut sich zwar immer mal wieder um, ist dann aber auch wieder schnell am schnüffeln.

    Er reagiert bei:
    - Männer, mit Bart und/oder Hut und/oder vermummt
    - bei Pferden
    - bei großen Langhaarhunden oder faltige Hunde, die keine eindeutigen Mimiken haben (können).

    Bei Menschenkontakt (es gibt ja leider immer mal wieder distanzlose Menschen, die einfach denken Carlos anpatschen zu wollen), reagiert er oft beschwichtigend und versucht Mundwinkel zu lecken. Oder er zieht sich hinter mir zurück.

    Ist Carlos also eher aggressiv, wenn er bellt oder einfach nur verdammt unsicher? :???:

    Bei Carlos ist das so eine Art Naturgewalt. Abends, wir liegen alle gemütlich auf dem Sofa. Hundi dreht sich, streckt sich und genießt die Gemütlichkeit. Dann plötzlich kommt ein leises *pff*.... Carlos dreht sich ganz vorwurfsvoll zu uns um, schnüffelt, niest, schaut noch einmal ganz vorwurfsvoll und stolziert aus dem Wohnzimmer. Während wir die Fenster aufreißen, weil seine biologische Kriegsführung nicht ganz ohne ist... ;-)

    Falls Carlos Probleme mit Durchfall hat, bekommt er feine Heilerde (einen TL) mit etwas Joghurt. Es hat sehr gute Erfolge.

    Auch als er einen Magen-Darm-Infekt hatte, habe ich mit Heilerde und Joghurt die Darmflora aufgebaut. :gut:

    Das Moorliquid hat bei Carlos leider nicht geholfen.

    Ich bin ein bekennender Flex - Fan... Da Carlos a) gerne treibt und b) bei uns die Schäfer ihre Schafe weiden lassen und diese jetzt anfangen zu lammen. Da hat mein Hündchen noch etwas Bewegungsspielraum. Außerdem bin ich zu ungeschickt mit einer Schleppleine. Ich verheddere mich ja darin selbst... :ops:
    Und ich habe eine dickere Flex - so werden wir auch immer gesehen.

    Bei normalen Runden oder wenn wir anderweitig unterwegs sind - in der Stadt, bei der Arbeit - nehme ich aber meine normale Leine.

    In Gegenden, wo ich alles im Blick habe und wir keinen Gegenverkehr haben, lasse ich meinen Dicken auch frei laufen. Irgendwie muss ich ja auch Freilauf und Rückruf trainieren.

    Hallo ihr Lieben!

    Es gibt mal Neuigkeiten von meiner Männerfront. :D Seit diesem regen Austausch die Tage, muss ich euch doch auf den Laufenden halten...

    Freitag habe ich Carlos erst einmal auf die Waage gestellt und einen Schock bekommen. Nein,ich denke nicht, dass Winterfell soviel mehr wiegt als das normale Fell. Im Endeffekt habe ich meinem Männe ein absolutes Carlos+Kühlschrank+Wurst/Käse Verbot erteilt. :ops: Und das neue Speckweg - Futter bestellt.

    Gestern haben wir einen Sonntagspaziergang gemacht. Ich habe mir mal den Spaß gemacht und habe mich komplett aus der Kommunikation zwischen meinen Lieblingsmännern gehalten. Hach, es war herrlich! Die beiden wollen zusammen kommunizieren, kommen aber auf keinen gemeinsamen Nenner. Männe redet die ganze Zeit auf Wuffi ein, Wuffi freut sich und geht seine eigenen Wege. Männe nimmt Carlos an die Leine und das selbe Spiel von vorne: Männe redet, Wuffi zieht wie ein besessener an der Leine und zieht Männe mit. Auf die Anfrage meinerseits, ob ich ihm einen Rat geben kann, bekam ich nur ein Grummeln als Antwort. :ka:

    Auch das mit dem Autoeinsteigen war dann ein Kapitel für sich.

    Aber ich finde es klasse, dass die beiden ein Herz und eine Seele sind. Auch wenn ich die Befürchtung habe, dass - falls ich mal nicht da bin - ein heiloses Chaos und Anarchie herrschen wird. :D Und mein Dicker seinen Spitznamen alle Ehre macht und dann nicht mehr laufen kann. :muede:

    Wenn du mit a bisserl Schutztrieb leben kannst - an dem du aber auch gut arbeiten kannst- fällt mir da auch ein Appenzeller Sennenhund ein. Die lernen sehr schnell, sind sportlich, sehr familienbezogen und lieben es, alles mit ihren Menschen zu unternehmen. Jagdtrieb haben sie z.t., können aber sehr gut umgepolt werden. Und Kinderlieb?! Oh ja - wenn sie die Kinder kennen, können die alles mit dem Wuff machen.

    Kleiner Nachteil: Appenzeller brauchen von Anfang an eine liebevolle und konsequente Erziehung. Aber wenn man bedenkt: Carlos - ein Appi- ist mein erster Hund und ich habe ihn, denke ich, gut hinbekommen. Es ist absolut machbar. ;-)

    An sich sind Appis noch nicht so weit verbreitet wie die Berner. Aber hier scheint es toll zu sein, entweder ein Border (-Mix), Aussi (-Mix), Labrador, Berner oder ein Appi zu haben. Ich kenne im Umkreis von 15 km 10 (!) Familien, die allein nur Appis züchten (und 1 bis zwei Würfe im Jahr haben).

    Bei uns holen sich Familien einen Appenzeller ohne zu ahnen, was das eigentlich bedeutet. Sie werden halt als dreifarbige Labradore gesehen.

    Wenn ich einen Appenzeller beschreiben sollte, komme ich sehr nah an einen Herdenschützer (kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie alleine für eine Rinderherde zuständig waren). Sie sind sehr eigenständig, haben einen eigenen Kopf, misstrauisch gegenüber Fremden (besonders Männer); mutig, arbeits - und lernwillig. Sie haben zwar einen Will-to-please, aber nicht so ausgeprägt wie manch andere Hunde. Allerdings haben sie auch einen Schutztrieb: wenn er sich bedroht fühlt oder von Fremden angegriffen wird, kann es sein, dass er nach vorne geht. Von seinen Vertrauten lässt er aber so ziemlich alles zu. Auf Druck reagieren sie allergisch und reagieren meist mit ihren Sturkopf, allerdings sind sie super zu begeistern und sind dann mit Herzensblut dabei. Sie sind aber auch geborene Clowns und es ist der Wahnsinn, was die sich manchmal einfallen lassen.

    Sie sind sportliche Hunde, brauchen aber unbedingt eine Aufgabe (der kleine Herdenschützer). Diese Aufgabe nehmen sie sehr ernst. Zum Ausspannen lieben sie lange Wandertouren und gaaaaaaaanz ausgiebige Kuschelrunden. Sie brauchen unbedingt engen Kontakt zur Familie. Und sie sind die geborenen Teamplayer.

    Besonders die Sache mit der Eigenständigkeit und dem Aufgabenbewusstsein stellt die Leute vor einem Problem: es ist halt kein Labrador.... (sorry, aber ich kenne nur liebe Labradore... :roll: Wo wir wieder bei den Vorurteilen sind... )

    Tamaris: ich war total überfordert mit der Situation. Carlos ist mein erster Hund und ich hatte ihn da gerade mal einen Monat. Und da glaubt man ja auch noch an die Obrigkeit - heute braucht mir so keiner kommen.

    An sich bin ich ja sehr unempfindlich was Kritik etc. betrifft. Allerdings arbeite ich mit Carlos zusammen - und zwar ist er Therapiehund für psychisch kranke Erwachsene und Jugendliche. Er spiegelt die Leute super und geht in der Arbeit auf. Wenn der Ruf aber zu meinen Klienten durchkommt, werden sie misstrauisch.

    Ich wohne halt in einem Dorf. :| Einem sehr gesprächigen Dorf. Und es geht sogar herum, dass ich Hundinchen nicht von allen antatschen lasse und er sogar vermummte Männer anbellt - und das als Th-hund!

    Aber grundsätzlich werden so viele Rassen verunglimpft. Ich persönlich finde Rottis total toll und Schäferhunde auch - würde mir aber nie einen holen, weil sie einfach nicht in mein Leben passen.