…es gibt aber auch sehr viele Frauen, welche sich bewusst für Kind und Hausfrau entscheiden und daher der Mann arbeiten gehen „muss“ - irgendwoher sollte das Geld ja schon herkommen. Und die meisten Jobs ermöglichen es einem eben auch nicht, Nachmittags das Kind zu den Freizeitaktivitäten zu begleiten. Das geht dann eher bei Vereinssportarten, weil es den Trainern (m/w/d) da ebenso geht: die machen das ehrenamtlich und daher am späten Nachmittag/ frühen Abend nach ihrer Arbeit. Und zack können auch Väter, welche Arbeiten gehen, eher begleiten. Und was ist die häufigste Vereinssportart? Fußball.
Diese klassische Aufteilung kann aber auch häufig dazu führen, dass Männer ihre Fähigkeiten im Bereich Haushaltsführung teilweise verlernen. Und sich dann eben entsprechend schwerer tun, wenn sie ohne Frau dastehen.
Klar können sich die Männer auch weiter am Haushalt beteiligen. Aber wenn der Mann 40h/Woche arbeitet plus Fahrtweg plus Hobby, dann ist auch die Frage, ob die Familie die Zeit mit dem Mann/Vater mit Haushalt verbringen will oder lieber Zeit fürs Miteinander haben möchte.
Trotzdem ist es natürlich so, dass sich noch viel in den Köpfen zum Thema Gleichberechtigung ändern muss.
Wir leben ja zum Beispiel nicht im klassischen Model, sondern mein Mann hat die Elternzeit komplett genommen und ich geh arbeiten. Trotzdem kommt von der Schwiegermutter, wenn es um Haushalt oä. geht immer die Frage an mich…
Und aus dem entfernteren Bekanntenkreis wurde mir schon unterschwellig vorgeworfen, dass ich arbeiten gehe („das Kind braucht seine Mutter“, „die Bindung Mutter-Kind ist doch viel intensiver“)…
LG Anna
PS: Aoleon: doch es gibt inzwischen Werbung explizit mit Vätern. Manche aber trotzdem im Rollenmodell: beim Vater ist mehr Chaos, irgendwas geht schief…