ich habe alles mal so in etwa überflogen und sag jetzt einfach mal nur, was ich so denke 
Für mich ist ein Mensch ein guter Chef, wenn er der Fels in der Brandung ist. Wenn er immer noch weiß, wie es weiter geht und wo es lang geht. Wenn er respektvoll ist, gut planen und organisieren kann, wenn man ihm vertrauen kann und wenn er den Humor nicht verliert.
Trotzdem hat man vor dieser Person Respekt und bewundert sie.
Für mich kann aber nicht jeder Mensch ein Chef sein. Ich finde es gibt so eine Art "Chef-Gen", dass man einfach so eine natürliche Souveränität hat.
Ich muss zugeben, dass ich kein perfekter Chef bin. Ich habe oft einen Plan, versuche auch immer richtig zu Entscheiden, aber ob das nun an meinem Alter oder Charakter liegt - ich bin auch schonmal genervt, gestresst, vielleicht auch unfair.
Im Bezug auf Hunden finde ich, dass man schon eine Chef-Rolle einnehmen sollte - aber eben die von einem guten Chef. Dazu muss man sich in den Hund hineinversetzen und eben danach entscheiden, was für Regeln es gibt und wie streng diese durchgesetzt werden müssen.
Irgendwo passt der Begriff Chef aber auch wieder nicht - wie leben in einer Familie, sehen uns immer, der Hund kennt mich komplett. Er kennt meine unglückliche Seite, meine verletzliche Seite, er kennt meine Stärken und auch meine Schwächen.
Auch der tollste Chef der Welt hat seine Schwächen - aber weil wir ihn nicht kennen wie einen Freund/ein Familienmitglied bemerken wir sie nicht immer - und das macht einen gewaltigen Unterschied aus.
Familienmitglied ist er aber auch nicht so richtig... Ich diskutier mit ihm nicht alles aus, habe auch keine tiefgründigen Gespräche mit ihm. Ich bin liebevoll zu ihm, möchte das Beste für ihn und opfere immer Zeit für ihn. Er ist mir auch wichtig - aber meine Mama würde ich nicht zwingen auf ihrem Stuhl sitzen zu bleiben, wenn es klingelt...
Ein Freund ist er ja irgendwo schon, aber auch da fehlt irgendwie die Sprache... Mit meinen Freunden verbinde ich Gespräche, Unternehmungen, Spaß, Trost - und auch das ist mit nem Hund doch anders...
Wie ein Kind... ist er auch nicht wirklich. Er braucht Erziehung von mir, ich zeige ihm das Leben. Aber wir sind nicht eine Art. Ich kann ihm die Welt nicht erklären, wie ich es für ein Kind tun würde. Auch weiß ich nicht, wie ich als Mensch ihm "seine" Welt nahebringen kann.. Ich weiß nicht genau wie er sie sieht und was er sich darunter vorstellt und ob er sich überhaupt "Gedanken" über das Leben macht..
Aber die Verantwortung ihm gegenüber würde ich schon wie zu einem Kind beschreiben.
Insgesamt bin ich also Chef, Familie, Mutter, Freundin... und Ich.
Irgendwie bin ich einfach Milos Mensch und Milo ist mein Hund... Was das wirklich ist, kann ich nicht sagen - aber es ist schön und macht mir Spaß.