Milo nimmt so ziemlich jeden Reiz wahr, den ihm seine Umwelt so bietet.
Er sieht fremde Hunde schon sehr früh, Wild sowieso, Spaziergänger und co interessieren ihn sehr stark.
Die Impulskontrolle hat uns da schon sehr viel weitergeholfen und ist auch unser Weg, aber trotzdem frage ich mich, warum ist er so?
Okay, er kommt aus keiner seriösen Zucht, im Nachhinein habe ich festgestellt, dass die Mama auch nicht sonderlich wesensstark war. Dazu kommt, dass ich die Umwelt mit ihm am Anfang auch wirklich sehr stark erkundet habe, aber mir kommt halt noch unsere Umgebung in den Sinn:
Hier gibt es sehr wenige Hunde. Regelmäßig laufen hier etwa 15 verschiedene Hunde auf unseren Standardwegen. Sehr selten mal wirklich fremde Hunde.
Unser Garten grenzt an nichts, das heißt, dass er selten mal nen Menschen hier laufen sieht. Fahrräder und Autos sind aber normal.
Fremde Hunde am Gartenzaun ein riesen Ereignis, das findet etwa 3 Mal im Monat statt...
Sind wir ein paar Tage in Hamburg, ist das mit den Fremdhunden und anderen Menschen direkt ganz anders. Da gibt es dann so viele, dass er einfach nicht jeden beachten kann und er schaltet (meiner Meinung nach) viel besser ab, als in der Gegend wo vllt mal etwas auftauchen könnte.
Irgendetwas anderes (sei es ein Mensch, ein Hund oder was auch immer) ist hier also wirklich ein Ereignis. Es ist einfach so.
Ich möchte Milo gern das Gefühl geben, dass es nichts spannendes ist (wie wir es eben in Hamburg erleben können), aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich das in unserem Alltagsleben nicht üben kann.
Klar, ich könnte zu Trainingszwecken immer mal wieder in Städte fahren, da Parks aufsuchen usw. aber das ist eben nicht unser Alltag und wird sich, wenn ich das nicht regelmäßig beibehalte, doch auch sicherlich wieder ausschleichen. Oder er fängt an zu differenzieren "hier muss ich aufpassen, hier nicht".
Also wie kann ich ihm zeigen, dass es normal ist, diese Reize vorzufinden und zu ignorieren, wenn es hier überall einfach wirklich riesen Ereignisse sind?