Beiträge von ReallyRed

    Wie immer ist die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo in der Mitte... also ich bekomme auch Bauchschmerzen, wenn sich jemand einen Wolfshund/Australian Cattle Dog/Sambesischen Rattentöter holen will, weil er/sie "sich in die Rasse verliebt hat", aber eben mitten in Köln in einer 2-Zimmer-Wohnung wohnt. Und glaubt, mit ganz viel Liebe und Hingabe diesem Hund gerecht zu werden.
    Das funktioniert zu 99% einfach nicht.

    Und ich verstehe nicht, warum jetzt wieder auf Rassehunden rumgehackt wird. Jede Rasse ist zu einem bestimmten Zweck gezüchtet worden, bei einigen ist das inzwischen verwässert, bei anderen nicht. Aber gewisse Anlagen sind einfach da. Auch bei Mischlingen bestimmter Rassen ist das in der Regel so. Warum sollte diese Anlagen ausgerechnet bei dem Hund, den der jeweilige TE haben will, nicht vorhanden sein?

    Bei dem Wort Familienhund muss man genau hinschauen: Ist der Hund wirklich ein Teil der Familie, wird er mit das Familienleben einbezogen und auf seine Wünsche und Bedürfnisse eingegangen? Oder ist er einfach nur ein Anhängsel, dass darauf warten muss, dass irgendjemand Lust hat, sich mit ihm zu beschäftigen und ansonsten bitte nicht stören soll?


    Ich behaupte einfach, wer unbedingt seine Wünsche durchsetzen will, ohne sich auf Probleme einzustellen und andere Erfahrungen mit der Wunschrasse in seine Entscheidung einzubeziehen, hat nicht sehr viel Feeling für den entsprechenden Hund.

    So, nach einigen Komplikationen (verkanteter Filterkopf, wo ist die verdammte Halterung vom Heizer?) steht das Welsbecken zumindest ganz grob. Es fehlen noch Wurzeln und ein, zwei größere Pflanzen. Die Beleuchtung ist auch nur provisorisch eine 80er Abdeckung mit zwei T8-Röhren.

    Bilder folgen, sobald man irgendwas im Becken erkennen kann.

    Ein Eurasier ist natürlich bei der richtigen Erziehung leinenführig und kann Sitz, Platz, Fuß. Aber er ist nicht für stundenlanges Durchexerzieren aller Kommandos gemacht. Er wird vielleicht auch das ein oder andere Mal überlegen, ob Herkommen oder Aufhören (womit auch immer) wirklich notwendig und eine Option für ihn ist.

    Bällchen holen ist ihnen irgendwann zu langweilig. Wenn Du´s ständig wegschmeißt, hol es gefälligt selbst wieder!
    Aber man kann soviel mehr mit einem Hund machen als stupides stundenlagen Bällchenschmeißen! Man kann mehr oder wenige sinnvolle Tricks üben, Nasenarbeit machen... das macht auch mir als Besitzer viel mehr Spaß als blöde rumzustehen und mir einen Tennisarm zu holen ;)

    Wir haben damals erstmal den Fehler gemacht und Berry nur mit Spazieren gehen "ausgelastet". Resultat: Der Hund ging ständig allein spazieren und war stadtbekannt, weil er sich seine Auslastung selbst gesucht hat. Das mussten wir ändern, danach wurde es besser.

    Eurasier sind sehr intelligent, sie brauchen daher Input für´s Köpfchen. Das muss gar nicht aufwendig sein und hat mir als Besitzer eigentlich immer viel Spaß gemacht (macht es mit Red noch immer). Viele Hundeschulen bieten doch inzwischen auch Beschäftigungsstunden an.

    Schau Dir Eurasier von allen drei Vereinen an und entscheide dann. Es gibt viele gemeinsame Spaziergänge etc., wo man einfach mal schauen kann, wie die Hunde sich verhalten bzw. ob es einfach passt.

    Eurasier sind eigentlich ganz angenehme Zeitgenossen. Bezüglich Krankheiten kann ich nur das bestätigen, was Rasifan geschrieben hat. Unser alter Rüde hatte Distichiasis (ich glaube, zwei Zilien o.ä. stand auf der Zuchtbewertung) und eine Schilddrüsenunterfunktion. Beides hat aber nie Probleme verursacht, die SDU wurde mit Medikamenten behandelt. Er ist 16 Jahre alt geworden und hatte zum Schluss Probleme mit Arthrose und Spondylose, aber das ist irgendwann in dem Alter normal, denke ich.

    Jagdtrieb war auch vorhanden, aber lenkbar. Eurasier sind eher Sichtjäger, laufen also nicht unbedingt jeder Spur nach, die ihnen in die Nase kommt.

    Insgesamt sollte man sie nicht unterschätzen, immer nur nebenbei funktioniert nicht. Sie wollen bei allem dabei sein und Beschäftigung für´s Gehirn. Mit stundenlangen reinen Gehorsamsübungen erreicht man eher das Gegenteil, darauf haben sie gar keinen Bock.

    Der Eurasier ist wohl wirklich denkbar schlecht als Vergleich für das Gumgedoodel vieler Vermehrer ausgesucht. Hier lässt sich detailiert nachlesen, wie vorgegangen wurde: http://www.eurasier-online.de/images/abc/ges…s_eurasiers.pdf

    Gibt es für Doodles welcher Art auch immer etwas Vergleichbares? Würde mich wirklich interessieren, denn wie bei allen Designer-Vermehrerhunden wird in der Regel nicht über F1 hinaus gegangen.

    Das kommt darauf an. Hier gibt es zwei-drei reine Aquarienläden, in denen ich guten Gewissens kaufen kann. Ansonsten von privat über Vereine (IGL oder BSSW z. B.).

    Im November findet in Hannover das dritte internationale L-Wels-Treffen statt, da werde ich mir auch wieder Nachzuchten mitbringen lassen.