Vorgestern haben wir nicht viel gemacht, da wir vor allem mit anderen Hunden zur Gassirunde im Hundewald waren.
Aber gestern wollte ich nun endlich mal mit dem Longieren anfangen. Die Zeltpflöcke, das Band, Longen und Schleppleinen lagen schon monatelang bereit und die entsprechende Lektüre hatte ich nun auch endlich eingehend studiert. Ich wollte unbedingt mal wieder etwas neues mit Happy ausprobieren.
Aber es war eine totale Katastrophe. Wir waren wie immer erst eine Stunde mit zur Gassirunde, wo sie entspannt rumschnüffeln und spielen konnte und wie meistens prima aufmerksam und lieb war. Gut, direkt bevor wir rein sind, sind 2 Rentner aus dem Wald gekommen und die Frau hatte Angst und blieb ewig stehen und starrte rüber. Dass Happy sich da wieder total ins Prollen reingesteigert hat war ja klar und ich hab sie auch nicht wirklich ruhig bekommen, bis die Leute weg waren. Aber dann gibt es wieder und auch auf den Waldwegen nach der Gruppenrunde hat sie sich gegenüber Jogger, Radfahrer und Co. wieder vorbildlich benommen.
Ich hatte mir extra schon in den letzten Tagen einige gut zum longieren geeignete Wiesen überlegt und die eine davon steuerte ich an. Sie liegt am Waldrand, abseits von allem und ein Weg geht auch nicht dran vorbei, damit auch keiner stört. Aber es wurde eine absolute Katastrophe... Schon während Happy die zwei Minuten warten sollte (ich habe sie gleich neben mir an einen Baum gebunden), fing sie an wild in der Gegend rumzubellen und sich reinzusteigern. Deshalb habe ich sie erstmal in Ruhe schüffeln und ein paar normale Kommandos ausführen lassen. Aber es war vergebens. Sie steigerte sich immer wieder total rein, knurrte als würde sie Geister sehen, obwohl weit und breit nix da war. Und so ging es dann ununterbrochen weiter. Auf Leckerlis und normale Kommandos reagierte sie zwar kurz, aber dann sofort wieder knurrend voll losstürzen, wie wild in die Schleppleine rennen. Immer und immer wieder. Nach einer halben Stunde habe ich sie wortlos an einen Baum gebunden und bin auser Sichtfeld gegangen, in der Hoffnung sie würde dann mal aufhören. Pustekuchen! Nach einer weiteren halben Stunde habe ich's entnervt aufgeben müssen, weil es dunkel wurde. Hab sie dann wortlos abgeholt, zurück zum Auto egal ob sie zog oder stehen blieb und dann den Rest des Abends in ihren Korb verbannt.
Dass das nix bringt ist mir schon klar, aber gestern brauchte ich für mich die Zeit, um wieder runterzukommen. Lange bös sein kann ich sowieso nicht, ins Bett durfte sie dann nachts wieder mit kuscheln.
Das blöde ist wirklich, dass es in solchen Situationen, in denen sie warum auch immer sooo hochfährt, wirklich nichts gibt, um sie zu beruhigen außer heim gehen. Kein schimpfen, keine ruhige Arbeit oder Kommandos, kein Ignorieren, kein ihr die Gegend zeigen...
Wenn ihr noch Ideen habt gern immer her damit bitte!
Jetzt hoffe ich, dass sie den rotweißen Zirkel noch nicht mit dem ganzen negativen Drumrum assoziiert hat und dort vielleicht nur irgendwie Wild oder sowas unterwegs war, was sie so aufgedreht hat. Je nach Zeit werde ich es heute oder morgen mal auf der anderen möglichen Wiese probieren, mal schauen, ob sie sich da irgendwie anders verhält.
Liebe Grüße,
Lily und Happy